Karlsruhe – Die KIT SC GEQUOS sind mit einer vermeidbaren Heimniederlage ins Jahr 2016 gestartet. Ohne den angeschlagenen Topscorer Luka Drezga unterlagen die Karlsruher Tabellennachbar ASC Theresianum Mainz vor rund 300 Zuschauern mit 94:99 (46:49).
In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie führten die Gastgeber noch 90 Sekunden vor Schluss, brachten den Vorsprung aber nicht über die Zeit. „Das Spiel haben wir aber nicht in der Schlussphase verloren. Wir haben fast 100 Punkte zugelassen, da können wir mit unserer Defensivarbeit überhaupt nicht zufrieden sein“, sagt GEQUOS-Headcoach Jaivon Harris.
Von Beginn an entwickelte sich am KIT ein schnelles Spiel mit völlig unterschiedlichen Ansätzen. Die Gäste drückten sofort aufs Tempo, suchten ihr Heil aus der Distanz. Die GEQUOS hingegen wollten ihre Überlegenheit am Brett ausspielen. Beides hatte in der Anfangsphase Erfolg: Korbleger von Elnis Prasovic und Denis Vrsaljko sorgten für eine schnelle 4:2-Führung. Mainz hingegen traf die ersten Dreier durch Philipp Schön und Routinier Anish Sharda um selbst mit 10:4 in Front zu gehen. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten: Zweimal Franjo Bubalo und Vrsaljko stellten mit Korblegern wieder auf „Null“. Dann waren es wieder Schön und Sharda, die Mainz von Downtown auf 16:10 in Führung brachten. Einen deutlichen Vorteil erspielte sich aber keine Mannschaft, die Führung wechselte immer wieder. Nach Zählern von Peter Voß, Fabian Ristau und Vrsaljko lagen die GEQUOS zwei Minuten vor Viertelende wieder mit 26:21 vorn. Eben diese zwei Minuten später ging es mit 28:28 in die erste Pause.
Im zweiten Abschnitt erarbeiteten sich die Mainzer leichte Vorteile ohne sich wirklich absetzen zu können. Den GEQUOS gelang es zu keiner Zeit, die Offensivbemühungen der Gäste entscheidend zu stören. Nach 15 Minuten stand es mit 38:38 wieder unentschieden – einen kurzen Zwischenspurt der Gäste zum 40:47 beantworteten die GEQUOS nach einer Auszeit: Sie zogen immer wieder aggressiv zum Korb, erkämpften sich Freiwürfe und kamen bis zur Halbzeit auf 46:49 heran.
In den ersten Minuten der zweiten Hälfte verteidigte Mainz tapfer den hauchdünnen Vorsprung – allerdings meistens nicht am eigenen Brett, sondern durch erfolgreiche Angriffsaktionen. So brauchten die GEQUOS fast vier Minuten, ehe sie durch ein Dreipunktspiel von Ristau zum 58:58 ausgleichen konnten. Nun hatten die Karlsruher eine ihrer stärksten Phasen: In der Defensive gelangen den Hausherren endlich ein paar Stopps, am gegnerischen Brett münzten Bubalo und Prasovic sie in Zählbares um und brachten ihr Team mit 67:60 in Führung. Die Antwort der Mainzer – sie ließ allerdings nicht lange auf sich warten und sie kam aus der Distanz: Max Befort und Sharda verkürzten binnen 60 Sekunden auf 66:69. In der Schlussphase des Viertels tauschten beide Team noch einige Freiwürfe aus, ehe Alex Rüeck mit einem Dreier zum 76:71 den Deckel auf Abschnitt drei machte.
Wer nun auf einen Zwischenspurt der Hausherren gehofft hatte, wurde zu Beginn der letzten zehn Minuten jäh ausgebremst: Routinier Sharda eröffnete den Schlussabschnitt mit einem Vierpunktspiel und legte keine 60 Sekunden später wieder aus der Distanz nach – aus fünf Punkten Vorsprung waren für die GEQUOS fünf Rückstand geworden (76:81). Angestachelt von ihrem Go-To-Guy legten die Gäste weiter nach: Befort aus der Distanz, Jerome Gahr von der Freiwurflinie und erneut Sharda mit einem Dreier. Sechs Minuten vor Schluss führte Mainz mit 89:79.
Ganz so einfach wollten sich die GEQUOS aber nicht geschlagen geben, zeigten Kampfgeist und kamen durch Prasovic, ein Dreipunktspiel von Bubalo und Freiwürfe von Benedikt Seebode auf 86:89 heran. Mit einem Dreier gelang Bubalo sogar der Ausgleich, ehe Sharda den 10:0-Lauf der Karlsruher beendete. Dennoch bestimmten die GEQUOS nun das Tempo, übernahmen durch ein Dreipunktspiel von Prasovic sogar die Führung und bauten sie 90 Sekunden vor Schluss durch Freiwürfe von Vrsaljko auf 94:91 aus. Mit einem Schnellangriff verkürzte Gahr keine sechs Sekunden später auf 93:94. Was danach kam, war für viele ein Deja-Vu: Wieder Sharda, wieder aus der Distanz. Der Routinier erzielte allein im Schlussviertel 16 seiner 29 Punkte. Nun hatten die GEQUOS leider nicht die richtige Antwort parat, verpassten einen Korbleger und gaben 17 Sekunden vor Ende auch noch den Rebound nach einem Fehlversuch der Gäste ab. Mainz nutzte die Gelegenheit und brachte den Auswärtserfolg von der Freiwurflinie über die Zeit.
„Wir haben das Spiel ganz klar in der Defensive verloren. In dieser Woche haben wir viel darüber gesprochen, wir wussten wie Mainz spielt und wir wussten, dass sie in entscheidenden Situationen immer wieder Sharda suchen. Da haben wir zu viele Fehler gemacht“, sagt Headcoach Jaivon Harris.
Durch die Niederlage haben die GEQUOS die Chance verpasst, in der Tabelle wieder zu Mainz aufzuschließen. Am nächsten Samstag treten die Karlsruher bereits um 14 Uhr bei den Gladiators Trier II an.
Punkte GEQUOS: Bubalo 28 / 5 As, Prasovic 21, Vrsaljko 19 / 12 Reb, Rüeck 9, Ristau 8, Seebode 4, Liebchen 3, Voß 2