Darmstadt – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Heidelberger Straße: Kanalbaustelle wandert auf die Ostseite
Ab Freitag Sperrung stadteinwärts / Boczek: „Haben Kosten und Zeitplan eingehalten“
Die bisherigen Kanalbauarbeiten in der Heidelberger Straße sind beendet; am Freitag, 9. November 2018, wechselt die Baustelle daher die Straßenseite. Ab diesem Tag kann der Autoverkehr wieder auf einer Spur von der Eschollbrücker Straße in Richtung Süden fließen, und auch der Radweg steht wieder zur Verfügung. Dagegen ist ab diesem Tag die Heidelberger Straße auf der Ostseite, also stadteinwärts, zwischen Prinz-Emil-Garten und Heinrichstraße gesperrt.
„Auch wenn die Heidelberger Straße noch nicht wieder in beiden Richtungen ungehindert benutzt werden kann, ist dies eine gute Nachricht für Verkehrsteilnehmer sowie die Bürgerinnen und Bürger. Denn wir haben bei diesem anspruchsvollen Bauwerk sowohl die veranschlagten Kosten als auch den vereinbarten Zeitrahmen einhalten können“, sagt Barbara Boczek, Bau- und Verkehrsdezernentin der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Die Heidelberger Straße wird am Freitag, 9. November, in Richtung Norden für den Durchgangsverkehr gesperrt. Fahrradfahrer können nur eingeschränkt Richtung Innenstadt passieren. Als Umleitung und Ausweichstrecke für beide Fahrtrichtungen ist, auch für Radfahrer, weiterhin der Donnersbergring vorgesehen und ausgeschildert. Für die Anlieger werden die Zufahrten zu den Grundstücken weitgehend aufrechterhalten. In den Bereichen, in denen der Kanalbau direkt vor den Einfahrten erfolgt, kann es zeitweise zu Behinderungen kommen.
Bisher wurden drei neue Abwasserbauwerke unmittelbar unter den Gleisen im Zuge der Gleiserneuerungen hergestellt und auf sechzig Meter Länge ein Kanal mit einem Durchmesser von 1,60 Meter verlegt. Im nächsten Schritt wird auf rund 400 Meter ein Entlastungskanal mit Rohrdurchmessern von 1,20 bis 1,40 Meter neben dem vorhandenen und überlasteten, etwa 130 Jahre alten Mischwasserkanal verlegt. Der Kanalbau erfolgt in mehreren Teilabschnitten unmittelbar östlich der Straßenbahngleise unter der stadteinwärts führenden Fahrspur. Zusätzlich werden bis zur Landskronstraße einzelne Schachtbauwerke zur Verbesserung der Kanalunterhaltung und der Zugänglichkeit im Gefahrenfall eingebaut.
Der Abschluss der Arbeiten ist im Sommer 2019 vorgesehen. Die Gesamtkosten der Kanalbaumaßnahme betragen 6,35 Millionen Euro.
Edelsteinviertel: Infoabend am 13. November zum geplanten Grünzug
Das Darmstädter Edelsteinviertel mausert sich langsam, aber sicher zu einem Stadtquartier mit ganz eigener Identität. Nach Fertigstellung der meisten Hochbaumaßnahmen und dem Einzug der Agora-Bewohner steht nun die Herstellung der öffentlichen Grünflächen zwischen dem Rand des Baugebietes und dem Bahngelände an, endend bei der Straße Am Molkenbrunnen. Ein Kleinkinderspielplatz an der Südostecke des Plangebiets wurde bereits 2017 hergestellt, da dringender Bedarf im Viertel bestand.
Der überwiegend schmale Grünzug entlang der Bahn besteht zunächst aus einem Fuß- und Radweg mit begleitenden Baum- und Strauchpflanzungen. Vis-à-vis von den Gleisanlagen wird ein schützender Zaun errichtet. Im Sommer 2019 könnte dann der Ausbau des 4200 Quadratmeter großen öffentlichen Grünzuges beginnen.
Um die Anwohnerinnen und Anwohner über die Planung zu informieren und einzubeziehen, laden Baudezernentin Barbara Boczek und das Grünflächenamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt für Dienstag, 13. November 2018, zu einem Infoabend ein; Interessenten treffen sich um 18 Uhr im großen Veranstaltungsraum des Agoragebäudes an der Erbacher Straße 89.
Darmstadt veröffentlicht sechste Vorhabenliste zur Bürgerbeteiligung
OB Partsch: „Kontinuierliches Angebot für die Bürgerinnen und Bürger, um sich über geplante Maßnahmen der Stadt und Möglichkeiten zur Beteiligung zu informieren“
Nach dem Beschluss der Stadtverordnetenversammlung vom vergangenen Donnerstag steht seit Montag, 5. November 2018, die sechste Vorhabenliste der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit einer Auflistung von 40 Projekten digital auf der Bürgerbeteiligungsplattform www.da-bei.darmstadt.de zur Verfügung. Die Druckfassung wird ab Mittwoch, 7. November, im Bürgerinformationszentrum des Neuen Rathauses, Luisenplatz 5a, den Stadthäusern in der Grafenstraße 30 und der Frankfurter Straße 71 sowie den Bezirksverwaltungen in Eberstadt, Arheilgen und Wixhausen ausliegen.
Die Bürgerinnen und Bürger können sich darin über folgende Projekte der Wissenschaftsstadt Darmstadt informieren und Bürgerbeteiligung anregen:
– Bebauungsplan O 31 Mathildenhöhe Nordwest und – Bebauungsplan O 32 Mathildenhöhe Ost. Die Aufstellung der Bebauungspläne erfolgt in einem zweistufigen Bauleitplanverfahren. Im Rahmen der formellen Beteiligung werden die Planungsunterlagen ein weiteres Mal ausgelegt, und die Bürgerinnen und Bürger können Stellungnahmen abgeben. Zusätzlich wurde ein Informationsblatt erstellt und an die Anwohnerschaft und die Personen mit Grundstücksbesitz im Planungsgebiet verteilt.
Oberbürgermeister Jochen Partsch erklärt: „Mit der Vorhabenliste machen wir zusätzlich zu den vielen weiteren Informations- und Beteiligungskanälen der Stadt städtische Planungen transparent. Die Liste ermöglicht, genau nachzuvollziehen, ob und wenn ja welche Angebote der Bürgerbeteiligung geplant sind. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich hier bequem und schnell Informationen über Vorhaben der Stadt einholen. Die Liste der Projekte wird kontinuierlich gepflegt, so dass auch die Projekte, die schon länger auf der Vorhabenliste stehen, mit aktuellen Informationen nachzulesen sind. Die Vorhabenliste ist ein Angebot im Rahmen der Umsetzung der Leitlinien zur Bürgerbeteiligung. Weitere Kernelemente sind die qualitätsvolle Umsetzung von Beteiligungsprozessen und der Grundsatz der inklusiven Bürgerbeteiligung. Seit der Einführung der Vorhabenliste im November 2015 wurde diese knapp 30 000 Mal angeklickt.“
Alle Bürgerinnen und Bürger haben mit der Veröffentlichung der Liste nun zwei Monate lang Zeit, Anregungen zu den beiden neuen Vorhaben auf der Liste einzubringen. Die Anregungsfrist für die beiden neuen Vorhaben endet am 31. Dezember 2018. Die sechste Vorhabenliste beinhaltet dabei die Aktualisierung der Projekte, die auf der fünften Vorhabenliste enthalten waren, außerdem wurden sechs Projekte von der Liste genommen, bei denen die Bürgerbeteiligung abgeschlossen ist oder die Ausführung begonnen hat. Dies betrifft die 13. Änderung des Flächennutzungsplans Rheinstraße / Berliner Allee / Haardtring, das Bauleitplanverfahren W 61 Nördlicher Haardtring / Berliner Allee, das Berufsschulzentrum Nord, den Umbau des Merck-Stadions am Böllenfalltor, den Neubau des Nordbads und die Umgestaltung der Nieder-Ramstädter-Straße. Am 20. November findet zum letzten Vorhaben um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung für die Anwohnerschaft in der Mensa der Georg-Büchner-Schule statt, wo erläutert wird, wie die Planung aufgrund der Anregungen und Wünsche aus der Bürgerbeteiligung angepasst wurde. Anschließend soll die Baumaßnahme in die Umsetzung gehen.
In der digitalen Vorhabenliste kann nach Themen und Stadtteilen gefiltert werden, außerdem ist ein Abonnement per E-Mail unter www.da-bei.darmstadt.de möglich, so dass interessierte Bürgerinnen und Bürger automatisiert über neu eingestellte Vorhaben benachrichtigt werden.
Darmstadt führt Parkraumbewirtschaftung westlich der Mollerstadt ein / Verkehrsdezernentin Boczek: „Vorteile für Anwohnerinnen und Anwohner sowie bessere Aufenthaltsqualität im Quartier“
Die Wissenschaftsstadt Darmstadt erweitert die Gebiete, in denen Parkraumbewirtschaftung gilt, um eine Zone westlich der Mollerstadt, die von der Kasinostraße, Neckarstraße, Heidelberger Straße, der Holzhofallee, der Albert-Schweitzer- und der Landgraf-Philipps-Anlage sowie vom Steubenplatz, der Straße Am alten Bahnhof und der Bismarckstraße eingegrenzt wird.
Die Parkraumbewirtschaftung tritt Mitte November 2018 in Kraft. In den ersten Wochen können die Bewohner des Quartiers, die demnächst mit Flyern über die Einführung der Parkraumbewirtschaftung informiert werden, einen Parkausweis bei der Straßenverkehrsbehörde beantragen. Ab dem 1. Januar 2019 wird die Kontrolle durch das Ordnungsamt dann wirksam. „Die neue Regelung eröffnet den Anwohnerinnen und Anwohner eine deutlich größere Chance, in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld einen Parkplatz zu finden“, versichert Verkehrsdezernentin Barbara Boczek. „Gleichzeitg wird durch die Parkraumbewirtschaftung dort auch der Parksuchverkehr abnehmen, und so werden sich Aufenthalts- und Lebensqualität und nicht zuletzt die Verkehrssicherheit in diesem Gebiet spürbar verbessern.“
Mit der neuen Regelung wird das Parken im Straßenraum von Montag bis Samstag zwischen 8 und 20 Uhr gebührenpflichtig: 0,50 Euro für jede angefangene halbe Stunde. Bewohnerinnen und Bewohner der Parkzone können einen Parkausweis bei der Straßenverkehrsbehörde oder online beantragen. Kontakt: Technisches Stadthaus, Straßenverkehrsbehörde, Bessunger Straße 125, Gebäude A, Erdgeschoss, Montag bis Freitag von 8.30 bis 12 Uhr; Online: https://www.darmstadt.de/rathaus/online-dienste/ Bewohnerparken.
Bei Personen, die nicht gleichzeitig Halter des Fahrzeuges sind, ist eine schriftliche Erklärung der Halterin oder des Halters über die dauerhafte Nutzung des Fahrzeuges nötig; bei Firmenfahrzeugen muss der private Gebrauch schriftlich von der Firma bestätigt werden. Für die Erteilung eines Parkausweises wird eine jährliche Gebühr von 120 Euro erhoben; die Bewohnerinnen und Be¬wohner sind dadurch vom Entrichten der Parkgebühren am Parkscheinautomat und vom Einhalten der Höchstparkdauer befreit.
Vortragsankündigung des Marienhospitals – Info-Abend für werdende Eltern
am 14. November 2018, 18.00 Uhr, Marienhospital Darmstadt
Werdende Eltern können sich im Marienhospital regelmäßig über Geburtshilfe informieren. Frauen- und Kinderärzte, Hebammen, Kinderkrankenschwestern und Krankenschwestern der Entbindungsstation geben jeden zweiten Mittwoch im Monat von 18 bis 20 Uhr einen umfassenden Überblick über den Ablauf der Geburt und die weitere Versorgung von Mutter und Kind. Anschließend beantworten die Experten alle Fragen – angefangen von den verschiedenen Geburtsstellungen über den Dammschnitt, die PDA bis hin zum Kaiserschnitt oder den Möglichkeiten der Schmerzlinderung. Auch die Kreißsäle können besichtigt werden, wenn diese nicht belegt sind.
Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr im Marienhospital Darmstadt (4. OG, Raum 422), Martinspfad 72, 64285 Darmstadt
Wissenschaftsstadt Darmstadt, Jüdische Gemeinde und TU Darmstadt erinnern an Reichspogromnacht / Jubiläum 30 Jahre Neue Synagoge mit Zeitzeugen /
OB Partsch: „Mit den Gedenkfeierlichkeiten und dem Jubiläum der Neuen Synagoge geben wir der lebendigen Erinnerungsarbeit in unserer Stadt in diesem Jahr einen besonderen Rahmen“
Mit einem Veranstaltungsprogramm vom 8. bis 11. November erinnern die Wissenschaftsstadt Darmstadt, die Jüdische Gemeinde und die TU Darmstadt in diesem Jahr an die Reichspogromnacht am 9. November 1938. Stadt und Gemeinde feiern zudem 30 Jahre Neue Synagoge in Darmstadt. Eine Besonderheit der diesjährigen Gedenkfeierlichkeiten ist, dass ehemalige jüdische Bürgerinnen und Bürger aus Darmstadt daran teilnehmen werden, die seinerzeit nach Israel, die USA, Dänemark oder Österreich vertrieben wurden oder emigriert sind.
„Darmstadt ist eine Stadt, in der die Erinnerungsarbeit im gesellschaftlichen Leben fest verankert ist“, betont Oberbürgermeister Jochen Partsch. Jedes Jahr gestalten wir mit Kooperationspartnern das ‚Darmstädter Gedenkjahr – Gegen das Vergessen!‘. Das Gedenken an und das Aufklären über die Zeit des Nationalsozialismus sind ein zentraler Bestandteil dieser Erinnerungsarbeit. Einige der Beteiligten des interdisziplinären Projekts sind seit vielen Jahren wichtige Partnerinnen und Partner aus der Zivilgesellschaft in dieser Arbeitsgruppe. Die diesjährigen jüdischen Kulturwochen sind außerdem Ausdruck der lebendigen jüdischen Kultur in unserer Stadt. Mit den Gedenkfeierlichkeiten zur Reichspogromnacht und dem Jubiläum der Neuen Synagoge wollen wir dieser lebendigen Erinnerungsarbeit in diesem Jahr einen besonderen Rahmen geben. Es ist uns daher eine besondere Ehre, dass sechs ehemalige jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger unserer Einladung nach Darmstadt mit ihren Familien und Angehörigen gefolgt sind, um gemeinsam mit uns der Pogromnacht vor 80 Jahren am 9. November zu gedenken und auch das 30jährige Jubiläum der Neuen Synagoge zu feiern. Die Darmstädter Synagoge ist uns Mahnmal und Symbol zugleich: Ein Symbol dafür, dass es in Darmstadt wieder eine blühende jüdische Gemeinde gibt; ein Mahnmal, das uns an die Ermordung von Millionen jüdischer Menschen erinnert und uns auffordert, jederzeit für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte einzustehen.“
„Der 9. November symbolisiert für uns ein ausgesprochen ambivalentes Datum, was sich an runden Daten besonders herauskristallisiert“, sagt Daniel Neumann, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Darmstadt. „80 Jahre Pogromnacht, also die Erinnerung an die brennenden, zerstörten und geschändeten jüdischen Gotteshäuser in ganz Deutschland und gleichzeitig 30 Jahre Neue Synagoge Darmstadt, also die mit jedem Baustein dokumentierte Absicht, jüdisches Leben in Darmstadt wieder zu verstetigen. Die Trauer über die unermesslichen Verluste ringt an diesen Tagen mit der Freude über das Überleben und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Jüdisches Leben hat seinen Platz im Herzen Darmstadts inzwischen wiedergefunden, lebendig, offen und plural. Doch die Wunden der Vergangenheit haben sichtbare Spuren hinterlassen und werden zumindest uns Juden nie vergessen lassen. Um es mit den Worten des früheren Vorsitzenden des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Hessen, Max Willner, auszudrücken: ,Die Vergangenheit nicht vergessen, in der Gegenwart leben und für die Zukunft hoffen‘.“
Die Gedenkfeierlichkeiten starten am Freitag, 9. November, um 9 Uhr mit Zeitzeugengesprächen mit Schülerinnen und Schülern im Jüdischen Gemeindezentrum. Um 11 Uhr folgt dort die Gedenkfeier „80 Jahre Pogromnacht“ mit musikalischer Begleitung durch die Cellistin Susan Salm und der Pianistin Lynn Stodola. Susan Salm ist die Tochter von Erna Salm, einer ehemaligen Darmstädter jüdischen Mitbürgerin. Erna Salm war Pädagogin an der Akademie für Tonkunst, unterrichtete beispielsweise die Meisterklasse Piano und flüchtete während der NS-Zeit in die USA. Um 12.30 Uhr wird die Ausstellung „Gedankenstriche“ von Friedrich Danielis eröffnet. Am Samstag, 10. November gibt es zudem um 19 Uhr ein Konzert, das gleichzeitig Teil des Programms der Jüdischen Kulturwochen ist. Am Sonntag, 11. November, gibt es um 11 Uhr dann die Feierstunde „30 Jahre Neue Synagoge“.
Eine Woche nach den Feierlichkeiten werden bei einer Gedenkfeier am 16. November auch die Ergebnisse des interdisziplinären Projekts „80 Jahre Reichspogromnacht – Darmstädter Schüler und Schülerinnen und Studierende erinnern und gedenken“ vorgestellt, das in diesem Jahr durch Darmstädter Schulen, das Zentrum für Lehrerbildung der TU Darmstadt, das Institut für Geschichte der TU Darmstadt, das Studienseminar für Gymnasien, die Landeszentrale für politische Bildung, das Staatsarchiv, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Darmstadt, die Darmstädter Geschichtswerkstatt und durch den Verein „Gegen Vergessen – für Demokratie“ erarbeitet wurde.
„Seit einem halben Jahr begleiten Lehramtsstudierende der TU Darmstadt des Fachs Geschichte Schülerinnen und Schüler in ihren Unterrichtsprojekten zum Erinnern und Gedenken der Reichspogromnacht vor 80 Jahren“, erklärt Christine Preuß, die Leiterin des Zentrums für Lehrerbildung an der TU Darmstadt. „Mit der Abschlussveranstaltung am 16. November im historischen Maschinenhaus wird ein würdiger Rahmen geschaffen, um die Projekte der Darmstädter Schülerinnen und Schüler zu präsentieren. Die Organisation und Moderation übernehmen die Studierenden, die zusammen mit ihren Schülerinnen und Schülern verschiedene Formen des Erinnerns und Gedenkens an die, den Holocaust vorbereitenden, Pogrome gefunden haben. Unterschiedliche Zugänge zum Thema und eine Offenheit zum Diskurs mit den Jugendlichen kennzeichnen dabei die Arbeit der Studierenden. Der Austausch mit den Schülerinnen und Schülern stellt die angehenden Lehrkräfte dabei auch vor Herausforderungen: ,Auf welche Art und Weise soll heute Erinnerungsarbeit in Schule und Unterricht stattfinden?‘ In einer Demokratie darf auch über diese Frage gestritten werden und Lehrkräfte, die gelernt haben, mit und nicht über ihre Schülerinnen und Schüler zu sprechen, garantieren als wache Zeitzeugen der Gesellschaft eine Bildung im Sinne der UN-Menschenrechtscharta.“
„Die Novemberpogrome von 1938 bedeuten einen ganz entscheidenden Schritt in der Verfolgung und Vernichtung der europäischen Juden“, sagt Dr. Bertram Noback vom TU-Institut für Geschichte. „Auf den staatlich verordneten Versuch, die jüdische Kultur in Deutschland mit der Zerstörung der Synagogen auszulöschen, folgte erstmalig die systematische Deportation von etwa 30.000 Juden in die Konzentrationslager Dachau, Buchenwald und Sachsenhausen. Diese bildete den Auftakt zur bald folgenden Massendeportation in die Konzentrations- und Vernichtungslager des NS-Systems. Mit unserem fächer- und institutionenübergreifenden Projekt möchten wir erreichen, dass die heutigen Jugendlichen (Schüler und Schülerinnen und Studierende) eine Antwort darauf finden, wie sie als Träger der zukünftigen Erinnerungskultur mit dem NS-Erbe umgehen möchten. Bei der Suche nach eigenen Positionen möchten wir zusammen mit den Jugendlichen verschiedene pädagogische Zugänge aufzeigen, wie man sich dem Thema 80 Jahre später annähern kann.“