Neckar-Odenwald-Kreis – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Multiplikatoren in Sachen Medienkompetenz: Kreismedienzentrum und Kommunale Kriminalprävention bildeten 68 Medienagenten an Schulen im Neckar-Odenwald-Kreis aus
Neckar-Odenwald-Kreis. Wie man „Flames“ erhält, können die wenigsten Erwachsenen beantworten. Ebenso wenig können Eltern oder Lehrkräfte die Namen von Youtubern aufzählen. Jugendliche können das natürlich, die Nutzung von digitalen Medien ist selbstverständlicher Teil ihres Alltags. Dieses Expertenwissen in Verbindung mit einem verantwortungsvollen Medienumgang soll nun jüngeren Schülerinnen und Schülern vermittelt werden. Deshalb haben die Kreismedienzentren in Buchen und Mosbach in Kooperation mit der Kommunalen Kriminalprävention das Projekt „Medienagenten im Neckar-Odenwald-Kreis“ gestartet.
Im Rahmen des Schüler-Medienmentoren-Programms am Landesmedienzentrum Baden-Württemberg (LMZ) wurden insgesamt 68 Schülerinnen und Schüler der Abt-Bessel-Realschule Buchen, des Burghardt-Gymnasiums Buchen, des Eckenberg-Gymnasiums Adelsheim und des Ganztagsgymnasiums Osterburken sowie der Konrad-von-Dürn-Realschule in Walldürn und des Nikolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach seit Juli zu Medienagenten ausgebildet. Diese geben ab sofort ihr Wissen in den Klassen 5 und 6 weiter.
Die nun abgeschlossene 20-stündige Mentoren-Ausbildung beinhaltete die Themen Datenschutz und Urheberrecht, Soziale Netzwerke und Cybermobbing, Smartphones und Apps, Fake News und Extremismus im Netz. Durch Vorträge, Gruppenarbeiten und Diskussionen wurden die Themen abwechslungsreich erarbeitet. Gemeldet für das Projekt haben sich die Jugendlichen freiwillig. Die Möglichkeit, ein Vorbild zu sein und Wissen weiterzugeben, war dabei die Hauptmotivation.
Das Projekt wird von der medienpädagogischen Beraterin Franziska Hahn koordiniert und in Zusammenarbeit mit verantwortlichen Lehrkräften an den Schulen von der LMZ-Referentin Eva Weiler durchgeführt. „Es ist wichtig, dass Kinder von vielen Bezugspersonen wie Eltern und Lehrkräften, aber auch erfahrenen Jugendlichen aus verschiedenen Perspektiven immer wieder dazu angehalten werden, verantwortungsvoll mit Medien umzugehen. Und diese Themen bieten sich idealerweise für ein solches Peer-Coaching an“, beschreiben Hahn und Polizeihauptkommissar Rüdiger Bäuerlein von der Präventionsaußenstelle Mosbach des Polizeipräsidiums Heilbronn die Vorteile des Projekts.
Die Polizei ergänzte die Ausbildung insbesondere mit anonymisierten Fallbeispielen und der Beratung bei polizeilichen Fragen. Die langjährige Kooperation zwischen der medienpädagogischen Beratung am Kreismedienzentrum und der Kommunalen Kriminalprävention mit dem sehr erfolgreichen Projekt „Digitale Medien – Fluch oder Segen?“ wurde so um ein weiteres Element ergänzt.
Weitere Medienagenten sollen auch im laufenden Schuljahr ausgebildet werden. Interessierte Schulen können sich am Kreismedienzentrum unter mpb@kmz-buchen.de melden.
Alle Fotos: Kreismedienzentrum
Hintergrund:
Das Schüler-Medienmentoren-Programm ist Teil der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ und wird vom Landesmedienzentrum Baden-Württemberg im Auftrag des Kultusministeriums Baden-Württemberg durchgeführt. Die Landesregierung setzt sich mit der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ dafür ein, die Medienkompetenz von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen im Land zu stärken. Mit dem „Kindermedienland Baden-Württemberg“ werden zahlreiche Projekte, Aktivitäten und Akteure im Land gebündelt, vernetzt und durch feste Unterstützungsangebote ergänzt. So wird eine breite öffentliche Aufmerksamkeit für die Themen Medienbildung und -erziehung geschaffen.
BU: Die neuen Medienagenten der Abt-Bessel-Realschule Buchen, des Burghardt-Gymnasiums Buchen, des Ganztagsgymnasiums Osterburken sowie der Konrad-von-Dürn-Realschule in Walldürn.
BU: Die neuen Medienagenten des Eckenberg-Gymnasiums Adelsheim.
BU: Die neuen Medienagenten des Nikolaus-Kistner-Gymnasiums Mosbach.
Fotos: Kreismedienzentrum
Wie der Landkreis das Ehrenamt fördert: Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschuss erhielt Bericht über Arbeit des Ehrenamtszentrums – Kreis geht weiteres Schulsanierungsprojekt an – Mehr Geld für Schlossfestspiele und Volkshochschulen
Buchen. Über 1.800 eingetragene Vereine und ehrenamtliche Gruppierungen gibt es allein im Neckar-Odenwald-Kreis. Die Bedeutung dieses hohen ehrenamtlichen Engagements unterstrich Landrat Dr. Achim Brötel bei der jüngsten Sitzung des Schul-, Kultur- und Partnerschaftsausschusses des Neckar-Odenwald-Kreises am Montag (5.) in der Helene-Weber-Schule Buchen. „Um die Strukturen zu stützen und zu fördern, hat der Kreis daher vor sechs Jahren ein eigenes Ehrenamtszentrum eingerichtet. Auch wenn es eher die Ausnahme ist, dass ein Landkreis ein solches Zentrum betreibt, bin ich über diese Entscheidung nach wie vor sehr froh“, betonte der Landrat, bevor Volker Noe, Leiter des Zentrums, die Arbeit der vergangenen drei Jahre vorstellte.
Kernaufgabe des Zentrums sei es, die Engagierten zu beraten. Die Informationsveranstaltungen zu einer Vielzahl von Themen würden von über 450 Ehrenamtlichen pro Jahr besucht. „Dabei stellen wir fest, dass vermehrt auch junge Menschen zu uns kommen. Das Ehrenamt hat im Kreis wirklich Zukunft“, sagte Noe. Besonders in hochkomplexen Bereichen leiste das Zentrum Aufklärungsarbeit. Er erinnerte an die Umsetzung des Führungszeugnisses für ehrenamtliche Tätige und zuletzt das Inkrafttreten der Datenschutzgrundverordnung. Auch individuell berate er im Rahmen der Möglichkeiten. So habe man beispielsweise in den vergangenen drei Jahren an über 50 Satzungsänderungen mitgewirkt und 24 Vereinsgründungen begleitet. Das Ehrenamtsevent sei der jährliche, gut angenommene Dank des Kreises für die freiwillige Arbeit.
Fest etabliert sei das Zentrum inzwischen, stellte Noe fest. So könne man Herausforderungen an das Ehrenamt wie den demographischen Wandel, ein geändertes Freizeitverhalten und Bürokratisierung meistern. Dies sahen auch die Ausschussmitglieder so und bedankten sich für die gute Arbeit.
Vor einer Herausforderung der baulichen Art steht der Kreis wiederum mit der Sanierung des Gebäudes D der Zentralgewerbeschule Buchen. Dies führte Dietmar Gehrig, Architekt des Landratsamtes, den Kreisrätinnen und Kreisräten in einer Präsentation vor Augen. Das Anfang der 1970er Jahre erbaute Gebäude sei zwar im Innern laufend auf die Bedürfnisse des Schulbetriebs angepasst worden, die Außenhülle blieb aber bislang unverändert. „Es ist daher dringend notwendig, die stark angegriffene Gebäudesubstanz zu sanieren und die Außenhülle energetisch zu ertüchtigen“, erklärte Gehrig. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf 2,31 Millionen Euro. Dabei hofft der Kreis auf einen Zuschuss aus dem Kommunalen Sanierungsfonds Schulgebäude des Landes. „Bei einer Bewilligung kann von einer Förderung in Höhe von rund 800.000 Euro ausgegangen werden“, sagte der Landrat. Die Ausschussmitglieder stimmten der Maßnahme ohne Diskussion einstimmig zu.
Ebenfalls einstimmig befürwortet wurde die Erhöhung des jährlichen Zuschusses an die Schlossfestspiele Zwingenberg von derzeit 38.860 Euro auf 55.000 Euro. Damit kam der Ausschuss einer Bitte des Fördervereins der inzwischen weit über die Kreisgrenzen bekannten Festspiele nach. Begründet wurde der zusätzliche Geldbedarf unter anderem mit dem deutlich höheren technischen Aufwand, neuen Sicherheitsanforderungen sowie dem Erwerb von Urheberrechten für attraktive Stücke.
Anschließend blickte der Landrat, zugleich Vorsitzender des Fördervereins, auf die vergangene Spielzeit zurück. Mit fast 80 Prozent Gesamtauslastung könne man mehr als zufrieden sein, zumal die Produktionen wieder qualitativ höchstes Niveau geboten hätten. Ausdrücklich bedankte sich Brötel bei allen ehrenamtlichen Helfern und dabei insbesondere den Freiwilligen Feuerwehren und dem Auto- und Motorsportclub Neckar und Elz, ohne deren Einsatz die Festspiele nicht durchführbar wären.
Was in der Spielzeit 2019 geboten sein wird, wollte Brötel noch nicht verraten. Es werde aber wieder eine bekannte Oper und ein Musical geben. Vorgestellt wird das Festspielprogramm am 5. Dezember.
Erhöht wird auf Beschluss des Ausschusses auch der jährliche Zuschuss an die Volkshochschulen Buchen und Mosbach von bislang jeweils 55.000 Euro auf 65.000 Euro. Die beiden maßgeblichen Institutionen der Erwachsenenbildung im Kreis verwiesen in ihrem Antrag auf steigende Kosten bei den Dozentenhonoraren, Personalkostensteigerungen und besondere Anforderungen durch die Digitalisierung und bei der Gebäudeunterhaltung.
Im weiteren Verlauf der Sitzung beschloss der Ausschuss zudem, die Volks- und Chormusik im Kreis, wie schon in den vergangenen Jahren, zu fördern und dem Blasmusikverband Tauber-Odenwald-Bauland einen Zuschuss von 6.000 Euro zu gewähren. Weiterhin informierte der Landrat, dass er in seiner eigenen Zuständigkeit 3.492 Euro an Zuschüssen an den Chorverband Mosbach, 1.260 Euro an den Sängerkreis Buchen, 528 Euro an den Chorverband Kurpfalz Heidelberg und 720 Euro an den Sängerbund Badisch-Franken vergeben habe. Die Beträge wurden jeweils in Abhängigkeit von der Zahl aktiver Mitglieder ermittelt. „Gern unterstützen wir wieder die wertvolle kulturelle Arbeit, die hier geleistet wird“, so Brötel. Ebenso gewährt der Kreis acht Sportgruppen mit überörtlicher beziehungsweise kreisweiter Bedeutung in den Sportkreisen Buchen und Mosbach rund 13.000 Euro als Zuschuss zu den Nutzungsentgelten für kreiseigene Hallen im vergangenen Jahr.
Auf Anregung von Kreisrat Joachim Mellinger (SPD) legte die Verwaltung eine um aktuelle Schülerzahlen ergänzte Übersicht über die Schulversuche an den kreiseigenen Schulen vor. Abschließend dankte der Landrat Schulleiter Christof Kieser für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Oberstudiendirektor Kieser hatte den Ausschussmitgliedern zu Beginn seine Schule vorgestellt.