Kaiserslautern: Zu einer spannenden und unterhaltsamen Pfalzpreis-Gala lädt der Bezirksverband Pfalz alle Besucherinnen und Besucher am Sonntag, 25. November, um 18 Uhr ins Pfalztheater Kaiserslautern ein (Eintritt frei, Einlass ab 17.30 Uhr, freie Platzwahl).
Vergeben werden der Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Malerei, der Medienpreis Pfalz sowie der Pfalzpreis für Musik sowie die Nachwuchspreise der einzelnen Kategorien und einen Lebenswerkpreis. Insgesamt wird eine Summe von 43.000 Euro ausgeschüttet: Der Hauptpreis ist jeweils mit 10.000 Euro und der Nachwuchspreis mit 2.500 Euro dotiert; die Nominierten erhalten je 500 beziehungsweise 200 Euro. Der Lebenswerkpreis ist nicht dotiert. Die Preisträgerinnen und -träger erhalten neben dem Preisgeld eine Trophäe und eine Urkunde aus der Hand des Bezirkstagsvorsitzenden Theo Wieder. Die Moderation der Feierstunde, die vom Orchester des Pfalztheaters unter Leitung des Generalmusikdirektors Uwe Sandner musikalisch gestaltet wird, übernehmen Günther Fingerle und Andreas Bronkalla vom Pfalztheater. Alle Nominierten sind unter www.pfalzpreise.de porträtiert.
Für den Pfalzpreis für Bildende Kunst in der Sparte Malerei entschied sich die Fachjury für drei Nominierungen beim Hauptpreis: Der gebürtige Kaiserslauterer Rainer Steve Kaufmann aus Landau zeigt in seinen großformatigen Arbeiten die Lebenswirklichkeit junger Menschen, Heike Negenborn aus Windesheim bei Bad Kreuznach verpixelt ihre monumentalen Überblickslandschaften und die Bilder von Regina Reim aus Speyer sind gestisch und weisen aufgrund einer besonderen Technik einen Schwebeeffekt auf. Vom Preisträger kauft das Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (mpk) ein Werk an, außerdem organisiert das Museum des Bezirksverbands Pfalz im kommenden Jahr eine Einzelausstellung mit Katalog. Damit gehört der Pfalzpreis für Bildende Kunst zum höchstdotierten Kunstpreis in Deutschland. Der Nachwuchspreis geht entweder an Kim Britt Eigenberger aus Neustadt-Königsbach, die gegenstandslose Malerei der Konkretion nahe stehend schafft, oder Maria Trezinski aus Altlußheim bei Speyer, deren Arbeiten gestisch und dynamisch sind. Derzeit sind im mpk, Museumsplatz 1, noch bis 2. Dezember 48 Arbeiten von 21 Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die sich um den Pfalzpreis für Malerei beworben hatten. Sie zeigen einen Querschnitt durch das aktuelle künstlerische Schaffen der Region.
Für die Vergabe des Medienpreises Pfalz hat sich eine mit Fachleuten besetzte Jury für fünf Nominierungen beim Hauptpreis ausgesprochen. Dr. Hans-Günther Clev von der Zukunftsregion Westpfalz überzeugte mit seiner innovativen Idee eines Hightech-Bierdeckels, der mithilfe einer App auch virtuelle dreidimensionale Objekte ausgewählter Highlights sichtbar macht; Michael Dostal bietet alle zwei Monate mit dem Magazin „VielPfalz“ und dem angeschlossenen Internetportal on- wie offline interessante regionale Informationen in einer starken Bildsprache; der „Rheinpfalz“-Redakteur Andreas Ganter hat in zahlreichen Zeitungsartikeln die Nazi-Vergangenheit von Hans Woelbing, dem langjährigen Leiter der „Bibliotheca Bipontina“ in Zweibrücken, aufgearbeitet und eine lebhafte öffentliche Diskussion ausgelöst; Julia Melan vom SWR-Studio Mainz überzeugte mit ihrem wertvollen und mutigen 30-minütigen Fernsehbeitrag „Der Coup des Gauleiters – Die Geburt der Deutschen Weinstraße“ (2015); Bernd Schmitt vom SWR-Studio Kaiserslautern lieferte mit seinem 45-minütigen Fernsehbeitrag „Leben auf dem Pulverfass. Die Geschichte der Amerikaner in der Pfalz“ (2017) eine hervorragende zeitgeschichtliche Schilderung, die es schafft, internationale und nationale Geschehnisse sowie regionale Ereignisse miteinander in Beziehung zu setzen. Für den Nachwuchspreis sind die freiberufliche Journalistin Janina Croissant aus Heuchelheim-Klingen, die den Wander-Blog www.wandercroissant.com betreut, und Maurice Kuhn aus Altrip für seine interaktive Web-Dokumentation „Das gewonnene Menschenleben – Max Diamant“ (www.story.ludwigshafen-setzt-stolpersteine.de) nominiert, der das Schicksal eines jüdischen Bürgers aus Ludwigshafen beleuchtet.
Mit dem Lebenswerkpreis in der Kategorie Pfalzpreis für Musik würdigt der Bezirksverband Pfalz das Schaffen von Prof. Siegrid Ernst, die 1929 in Ludwigshafen geboren wurde und in Bremen lebt. Als Pianistin beschäftigt sie sich mit zeitgenössischer Musik in Solo- und Kammermusikbesetzungen in zahlreichen Konzerten und Rundfunkproduktionen. Ihre Kompositionen umfassen Kammermusik für Streicher und Bläser, Klavierstücke, Liederzyklen, Kantaten, Orchesterwerke, Spielmusik für Kinder, eine Kinderoper sowie Improvisations- und Performancekonzepte. Desweiteren gibt es vier Nominierungen für den Hauptpreis. Der in Kaiserslautern lebende Philipp Bölks hat das musikalische Märchen „Der Baum Alp Traum“ für Sprecher, Orchester und Alphornquartett eingereicht, das als Melodram mit Bildprojektionen aufgeführt werden kann; die Oper „San Paolo“ von Sidney Corbett, Professor für Komposition an der Musikhochschule Mannheim, entstand nach einem unrealisierten Drehbuchfragment von Pier Paolo Pasolini und ist ein emotional gut geführtes, stringentes Werk mit formaler Klarheit; für die Stadt Kaiserslautern komponierte Marc-Aurel Floros 2017 die symphonische Phantasie „Luther“, die durch das Pfalztheater-Orchester uraufgeführt wurde; Alexander Munos Oper „Sogno d’un mattino di primavera“ ist ein formal interessantes, klanglich breit gefächertes und harmonisch reiches Werk. Für den Nachwuchspreis sind ebenfalls vier Kandidaten nominiert: Neben Philipp Bölk Jonas Klamroth mit seinem Rockmusical „Luther. Ein Mensch zwischen Gott und Teufel“ in drei Akten, zu dem Lea Siegfried das Libretto geschrieben hat, Benjamin Scheuer mit seinem Zyklus der „Impulsiven Lieder“, bei dem die menschliche Stimme im Vordergrund steht, und Friedrich Stockmeier mit seiner Komposition „RRR II“ für drei Spieler (A-Klarinette, Synthesizer und Klavier mit Toypiano).