Mannheim – Mit einem 4:1 beim Tabellenzweiten ASV Durlach hat der VfR Mannheim seine Erfolgsserie auf 4 Siege in Folge ausgebaut und den Abstand auf die Spitzenplätze weiter verkleinert.
Der Überraschungsaufsteiger aus Karlsruhe musste dabei nicht nur die erste Niederlage der Saison im heimischen Turmbergstadion hinnehmen, sondern auch genau so viele Gegentore wie in den bisherigen 6 Heimspielen zusammen.
VfR-Cheftrainer Hakan Atik schenkte der gleichen Startelf das Vertrauen, die schon die letzten Partien so erfolgreich bestritten hatte. Mit einer Ausnahme: Für den kurzfristig erkrankten Harun Solak rückte Niko Pavic ins Team.
Die Spitzenpartie hielt schnell, was sie versprach. Vom Anpfiff an war Tempo im Spiel und beide Mannschaften spielten munter nach vorne. Herausragende Chancen gab es in der 1. Halbzeit jedoch nur auf Seiten der Mannheimer. Nach einem Eckball war es Norbert Kirschner, der mit seinem Kopfball nur den Pfosten traf (19.). Von da an wurde der Oberligaabsteiger immer besser.
In der Schlussphase der 1. Halbzeit stand das Durlacher Tor dann unter Dauerbelagerung. Nach einer tollen Vorbereitung vom heute überragenden Kapitän Piero Adragna, stand Pavic eigentlich goldrichtig, um das 0:1 zu markieren, doch er vergab (40.). Aber schon der nächste Angriff sorgte dann für die verdiente Gästeführung. Wieder waren die Mannheimer über die rechte Seite vorgedrungen, ein Pass zu Enis Baltaci, der steckt durch zu Marcel Gruber und dieser kann frei vor dem Tor zum umjubelten 0:1 einschieben (41.). Fast hätte Adragna noch vor dem Pausentee auf 0:2 erhöht, doch bei seinem Versuch, den Ball alleine vor ASV-Torhüter Yannick Merz im Kasten unterzubringen, trat er diesem auf die Hand, was zu einem Freistoß für die Durlacher führte.
Adragna war es auch, der kurz nach dem Seitenwechsel das 0:2 einleitete, als er sich zunächst über links durchtankte und einen Eckball heraus holte. Diesen trat er dann selbst und der aktuell torgefährlichste Abwehrspieler der Liga schlug zu: Norbert Kirschner. Mit seinem Kopfball in die Maschen des Karlsruher Tores erhöhte er seine Ausbeute auf 4 Treffer.
Wenige Minuten später prüfte Adragna Keeper Merz mit einem Distanzschuss dann selbst, den Abpraller bekam Pavic nicht richtig unter Kontrolle und somit auch nicht im ASV-Tor unter (50.). Trotzdem steht der VfR-Stürmer für den Inbegriff der Leidenschaft, den die Rasenspieler derzeit auf den Platz bringen. Auch in Durlach gehörte Pavic wieder zu den Akteuren, die vorausgingen!
Nach einer Stunde entschloss sich das VfR-Trainerteam dann zu einem Wechsel, der bei den mitgereisten Anhängern erst einmal für Verwunderung sorgte. Salih Özdemir kam für den kaum zu bändigenden Piero Adragna, der mit dieser Entscheidung sich natürlich auch erst nicht anfreunden konnte. Wer jedoch genau hingeschaut hatte, sah wenige Momente zuvor wie sich Schiedsrichter Mathias Fahrer den VfR-Kapitän zur Brust nahm und ihm unmissverständlich erklärte, dass der bereits mit Gelb verwarnte VfR-Spielmacher kurz vor einem Platzverweis stehe.
Was folgte war die stärkste Phase des ASV Durlach, der nun alles nach vorne warf und den Druck zusehends erhöhte. In der 66. Minute brannte es im Strafraum des VfR zum ersten Mal so richtig lichterloh. Erst trafen die Mannen des Vize-Tabellenführers nach einem Angriff über links den Pfosten, und dann war es Mannheims Abwehrturm Norbert Kirschner, der den Nachschuss von der Linie holen musste.
Eine Viertelstunde vor dem Ende fiel dann doch der durchaus verdiente Anschlusstreffer für den ASV. Jedoch gingen diesem gleich zwei Fouls noch in der Durlacher Spielhälfte voraus. Zunächst wurde Niko Pavic von den Beinen geholt, Sekunden später lag dann auch Salih Özdemir auf dem Boden. Der Unparteiische ließ dennoch in beiden Situationen weiterlaufen, der ASV stürmte unbekümmert nach vorne und schließlich war es Goalgetter Tobias Stoll, der die Kugel mit einem sehenswerten Volleyschuss zum 1:2 ins VfR-Gehäuse hämmerte (75.).
Die Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. In der 78. Minute gewinnt Marcel Gruber zuerst ein Kopfballduell, das Spielgerät kommt zum zentral postierten Enis Baltaci, der das Leder annimmt und aus der Drehung zum 1:3 im ASV-Kasten unterbringt! Baltacis 5. Saisontreffer und wieder einmal ein ganz wichtiger. Schon in der Vorwoche traf der VfR-Stürmer zum entscheidenden 2:0 gegen Durlach-Aue, als diese vehement auf den Ausgleich drängten!
Den Schlusspunkt setzten die Mannheimer dann in der Nachspielzeit. Freistoßhereingabe auf die halbrechte Seite, Kopfball von Kirschner, und während Özdemir noch am Torhüter scheitert, verwertet Burak Gülmez den Nachschuss zum 1:4-Endstand (90.+2).
Noch drei Begegnungen im Jahr 2015 warten nun auf die Atik-Elf. Nach dem Heimspiel gegen Pforzheim am kommenden Samstag, geht es eine Woche später zum Topspiel und Derby nach Weinheim, ehe man Anfang Dezember dann den FC Zuzenhausen zum Jahresfinale im Rhein-Neckar-Stadion empfängt.