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European Energy Award – Landkreis Karlsruhe erfolgreich mit Gold-Status rezertifiziert
Kreis Karlsruhe. Ein Baustein zur Erreichung des Klimaschutzzieles des Landkreises Karlsruhe, den Energieverbrauch bis zum Jahr 2050 ohne CO²-Emmissionen zu decken, ist das Ausschöpfen sämtlicher Energieeinsparpotenziale. Aus diesem Grund hatte sich der Landkreis der strengen Zertifizierung des European Energy Awards (EEA) unterzogen und wurde 2014 mit der höchsten Stufe „Gold“ ausgezeichnet. In den vergangenen Monaten hat sich der Landkreis Karlsruhe in den Rezertifizierungsprozess begeben und erhielt abermals das internationale Gütesiegel – als einziger Landkreis und erneut in der höchsten Auszeichnungsstufe „Gold“.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel unterstrich bei der Preisverleihung am vergangenen Montag in Wien die Ernsthaftigkeit der Bemühungen um den Klimaschutz. „Wir wissen um unsere Verpflichtung und arbeiten intensiv an der Umsetzung des vom Kreistag einstimmig beschlossenen Klimaschutzkonzeptes. Die strategische Partnerschaft des Landkreises mit seinen Kreiskommunen und Kreisstädten und der kreiseigenen Umwelt- und Energieagentur spielt dabei eine tragende Rolle, denn nur gemeinsam kann das Ziel des „zeozweifreien“ Landkreises umgesetzt werden“, sagte der Landrat.
Die besonderen Stärken des Landkreises Karlsruhe im Rezertifizierungsverfahren des EEA liegen in den klimaschutzrelevanten Bereichen der Entwicklungsplanung und Raumordnung, der Mobilität, der internen Organisation sowie in internationalen Kooperationen. Für Anerkennung sorgten die bereits umgesetzten 32 Quartierskonzeptionen im Bereich der klimaneutralen und ökologischen Nahwärmeversorgung ebenso wie die ausgeprägte interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Akteuren „Landkreis“, „Kreiskommunen“ und „Stadtwerken“. Im Bereich der Mobilität besticht der Landkreis Karlsruhe durch das bundesweit größte E-Car-Sharing Projekt, das durch die sukzessive Neuausrichtung des kreiseigenen Fuhrparks künftig zusätzliche klimaschützende Wirkung entfaltet. Die Digitalisierungsoffensive des Landratsamtes, die durch vermehrte elektronische Dienstleistungen eine Reduzierung von Behördengängen und damit auch des motorisierten Individualverkehrs im Auge hat, zielt in die gleiche Richtung. Völlig neue Impulse und Allianzen über die Kreisgrenzen hinaus werden mit der internationalen Klimapartnerschaft mit der brasilianischen Partnerstadt Brusque erreicht: Mit einer Solarpotenzialanalyse und einem Forschungsprojekt zu Mobilitätskonzepten als Grundlage für Infrastrukturmaßnahmen sollen in Kooperation der Hochschule Karlsruhe und der brasilianische Universität Unifebe neue und nachhaltige Wege beschritten werden.
„Die erstmalige Verleihung des Awards hat den Landkreis nicht nur gefreut, sondern auch angespornt, dass hohe Niveau zu halten“, unterstrich Landrat Dr. Christoph Schnaudigel. Dass die ursprünglichen Ergebnisses von 2014 deutlich übertroffen wurden, was für Respekt und Anerkennung bei allen Beteiligten sorgte, freute ihn deshalb umso mehr.
Landratsamtsgebäude in Karlsruhe - Neubau bietet größtes Potenzial – Silhouette mit stadtbildprägendem Hochhaus bleibt erhalten
Kreis Karlsruhe. Der Hauptsitz des Landratsamts Karlsruhe in der Beiertheimer Allee 2 ist in die Jahre gekommen. Das denkmalgeschützte Gebäudeensemble des ehemaligen Badenwerks ist seit 1997 im Eigentum des Landkreises und bedarf nach 53 Jahre langer intensiver Nutzung einer umfangreichen Generalsanierung. Da aus technischen Gründen keine stockwerksweise Generalsanierung vorgenommen werden können ist eine Gesamt-Immobilien-Konzeption notwendig. Der Kreistag hatte die Verwaltung deshalb beauftragt, Lösungen zu erarbeiten und darüber hinaus weitere Potenziale des Grundstücks aufzuzeigen. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel stellte am 8. November die Ergebnisse einer Studie vor, die ein Ersatz des Hochhausgebäudes mit zusätzlichen Nutzflächen und Tiefgarage sowie die Möglichkeit einer Wohnbebauung für Teilflächen am derzeitigen Standort beinhaltet. Entscheiden wird hierüber der Kreistag in seiner Sitzung am 22. November in Marxzell.
Der Gebäudekomplex Beiertheimer Allee 2, bestehend aus Hochhaus, Langbau, Zwischenbau, Kasinogebäude und Tiefgarage wurde in den Jahren 1961 bis 1965 für das damalige Badenwerk gebaut. 1997 erwarb der Landkreis Karlsruhe das Objekt, das seit 2012 denkmalgeschützt ist und in dem aktuell 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind. Nach über 50-jähriger Nutzungsdauer haben alle Bauteile und technischen Anlagen ihre vorgesehene Lebensdauer überschritten. Daher ist nun eine Generalsanierung bis auf Rohbauniveau notwendig.
Der Verwaltungsausschuss des Kreistags beauftragte daraufhin die Verwaltung, eine Potenzialanalyse für das Gesamtareal in Auftrag zu geben. Zum einen, um eine städtebaulich vertretbare Lösung zu erreichen und zum anderen, um Nachverdichtungen auf dem 10.909 m² großen Grundstück sowie weitere Nutzungsvarianten zu untersuchen. Zielsetzung war dabei auch, kostenintensive Interimslösungen für die 730 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu vermeiden, die aktuell in den Gebäuden arbeiten. Favorisiert wird eine Variante, die einen größer dimensionierten Ersatzbaukörper des bisherigen Ensembles vorschlägt. Zusätzlich können nach der Studie Möglichkeiten geschaffen werden um Wohnraum in zentraler Lage zu schaffen.
In einem ersten Bauabschnitt würde der bestehende Langbau zurückgebaut werden und Platz machen für einen neuen Gebäudekomplex inkl. eines Hochpunktes und zusätzlicher Tiefgarage. In einem zweiten Bauabschnitt würde dann der „alte“ Hochhaustrakt mitsamt Kasino und Zwischenbau zurückgebaut sowie die Tiefgarage erweitert werden. Optional wäre in einem dritten Bauabschnitt ein weiterer Baukörper mit Wohnnutzung im südwestlichen Bereich möglich.
Als Vorteile dieser Lösung zählte Landrat Dr. Christoph Schnaudigel auf, dass eine Interimslösung an einem anderen Standort für die Mitarbeiter während der Bauzeit vermieden werden kann. Die Stadtsilhouette mit dem prägenden Hochhaus bliebe bei dieser Variante erhalten. Mit der Neuordnung der Baukörper entstehen flexible Nutzungsmöglichkeiten, eine verbesserte Parkplatzsituation und zusätzlicher Raum zum Wohnen in zentraler Lage. Eine erste grobe Kostenschätzung geht von einer Gesamtsumme von ca. 100 Millionen Euro aus.
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel hob hervor, dass die Stadt Karlsruhe in die bisherigen Überlegungen einbezogen war und sich den Erhalt eines Hochpunktes an dieser Stelle vorstellen kann. Die weiteren Planungsschritte werden in enger Abstimmung mit der Stadt Karlsruhe durchgeführt.