Karlsruhe – Mit 3:1 (25:27, 25:18, 25:21, 25:20) schlägt der SSC Karlsruhe den zuvor punktgleichen TV Bliesen und hält somit die weiße Heimweste rein.
Gut 250 Zuschauer haben zum zweiten Auftritt der Waldstädter den Weg am Halloween-Abend in die Halle gefunden und sorgten ein weiteres Mal für eine grandiose Kulisse. Angsteinflößend waren an diesem Spieltag das halloweenmäßig gestaltete Foyer mit Volleyballkürbissen und schauriger Musik, die Verkleidungen einiger Fans auf den Tribünen sowie die knallharten Aufschläge vom späteren MVP der Gäste, Markus Jungmann – das Spiel des Teams von Trainer Diego Ronconi hingegen war ganz und gar nicht gruselig anzusehen. Trotz einiger Phasen der Unkonzentriertheit konnte es nach verlorenem erstem Satz die Oberhand über den Gegner aus dem Saarland behalten. Gewohnt kritisch will Ronconi an diesen Phasen arbeiten um in Zukunft die Nerven aller Beteiligten zu schonen: „Ich bin mit der Einstellung in Phasen, in denen wir den Gegner vermeintlich „im Griff haben“, nicht zufrieden, da können wir uns noch verbessern. Trotzdem großes Kompliment ans Team für die gezeigte Leistung.“ Auch Bliesen zollt Ronconi Respekt: „Es war der erwartet gute Gegner – aber ich bin der Meinung, dass wir das gut gelöst haben.“
Gegen die athletischen Gäste kommt der SSC Karlsruhe gut aus den Startlöchern. Aufschlagserien von Wintergerst und Sandmeier bringen die 13:7-Führung und damit die vermeintliche Vorentscheidung. Wenn Ronconi von Unkonzentriertheiten spricht meint er jedoch nicht die nun folgende beeindruckende Vorstellung von Gäste-Angreifer Markus Jungmann. Mit seinen Aufschlägen egalisiert er den Rückstand seines Teams und nötigt Ronconi beide Auszeiten ab. Das anschließende Kopf-an-Kopf-Rennen entscheidet sich erst in der Verlängerung. Nach vergebenem eigenem Satzball macht Bliesen den Sack zu und bestraft Karlsruhe für die liegengelassenen Chancen.
Über 13:9 und 19:13 kann Karlsruhe in Satz zwei kontern, lässt dann zwar Bliesen noch seine Chance wittern, doch mit 25:18 scheint Karlsruhe seinen Rhythmus nun gefunden zu haben. Daniel Heidak, der in seinem letzten Spiel vor seiner viermonatigen Reise im Land der aufgehenden Sonne nochmal so richtig aufdreht, zeigt eine klasse Leistung und trägt maßgeblich zum Erfolg seines Teams bei. In Satz drei gelingt ihm mit einer Aufschlagserie der zwischenzeitliche Ausgleich nach einem Vier-Punkte-Rückstand zur Satzmitte. Im Anschluss kann der verdiente MVP auf Karlsruher Seite, Marko Kienast, glänzen und schließt Satz drei zu Gunsten der Badener ab. In Satz vier scheint die Messe gelesen. Karlsruhe gelingt alles, Markus Wintergerst hat nun den zuvor sehr erfolgreichen Bliesener Angreifer Lukas Kaiser gut im Griff und bei 17:9-Führung richten sich einige Zuschauer bereits auf einen gemütlichen Ausklang des Spiels ein. Doch diese Gemütlichkeit findet sich nun auch auf dem Spielfeld und zeigt sich in Nachlässigkeiten, die Ronconi veranlassen sein Team bei 20:18 mit einer Auszeit nochmal wach zu rütteln. Dies zeigt Wirkung und nach zwei guten Aufschlägen Dollhofer und drei weiteren Aufschlägen Wintergerst ist es Marius Strotjohann vorbehalten den Matchball zu verwandeln und die klasse mitgehende Menge zum frenetischen Feiern des Sieges zu bewegen.
Mit diesem Sieg wandern 3 weitere Punkte auf das Konto der Karlsruher und sie tummeln sich damit auf Rang 4 punktgleich mit ihrem nächsten Gegner, dem TSV Mimmenhausen. In der kommenden Woche geht es also zur schweren Auswärtsaufgabe an den Bodensee. Dort erwartet das Team eine ebenfalls lautstarke Kulisse des Heimteams und aufopferungsvoll kämpfende Gastgeber.