MAINZ – Das Internet und vor allem die sozialen Netzwerke sind ein fruchtbarer Nährboden für Falschmeldung, Verschwörungstheorien, Hetze und Hass.
Besonders Politiker sind häufig das Ziel von Anfeindungen und Beleidigungen, bis hin zu Morddrohungen. Die GRÜNE Bundestagsabgeordnete Renate Künast hat dazu gestern bei der Landtagsveranstaltung „Disst Du noch oder diskutierst Du schon?“ im Rahmen der Reihe „Zukunft der parlamentarischen Demokratie“ einen Impulsvortrag gehalten.
Auch der Vorsitzende der GRÜNEN Landtagsfraktion Rheinland-Pfalz, Dr. Bernhard Braun, und der Landtagsabgeordnete Andreas Hartenfels waren bei der Veranstaltung zugegen.
Dr. Bernhard Braun: „Renate Künast beweist außerordentlichen Mut, die Beleidigungen und Anfeindungen öffentlich zu machen, mit denen sie besonders stark seit dem Jahr 2015 konfrontiert wird. Es ist wichtig, den Hass im Netz nicht stillschweigend hinzunehmen und ihn immer wieder offen zu thematisieren. Nur so können wir unsere Demokratie gegen die gezielten Angriffe und Manipulationsversuche verteidigen, die vor allem das rechte Spektrum für seine Zwecke nutzt. Oft fehlt im Internet eine wirksame Kontrolle, denn die Betreiber der sozialen Netzwerke kommen ihrer Verantwortung bislang nur unzureichend nach, den organisierten Hass auf ihren Portalen zu verhindern. Hier dürfen wir weder als Politikerinnen und Politiker noch als Nutzerinnen und Nutzer untätig zusehen. Es liegt an uns allen, unsere demokratischen Werte auch in der digitalen Welt zu schützen.“
Unter dem Titel ihres gleichnamigen Buches „Hass ist keine Meinung“ berichtete Renate Künast gestern Abend von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Thema Hass im Netz, von der direkten Konfrontation mit Kommentierenden, von den gefährlichen Strukturen hinter dem System Internethetze und von Strategien für den Umgang damit. Außerdem trat sie in den aktiven Austausch mit Jugendlichen, Expertinnen und Experten sowie dem Publikum, das sich online und vor Ort an der Diskussion beteiligen konnte.