Mannheim – Seit Wochen fiebern nicht nur die Fans des SV Waldhof dem Spiel entgegen. Am Sonntag (14 Uhr) ist es soweit. Dann empfangen die Blau-Schwarzen zum ewig jungen „Klassiker“ Kickers Offenbach im Carl-Benz-Stadion.
Das Duell Spitzenreiter gegen den Vorjahresmeister und aktuellen Dritten elektrisiert die Fußball-Region. Mehr als 10.000 Zuschauer werden erwartet, wenn die beiden früheren Bundesligisten vor garantiert stimmungsvoller Atmosphäre um die Punkte kämpfen. Zum 38. Mal übrigens. 13 Siegen des SVW stehen 14 Niederlagen und zehn Unentschieden gegenüber.
Einer, der gute Erfahrungen mit dem OFC gemacht hat, ist Innenverteidiger Michael Fink. Der 134-fache Bundesligaspieler (Arminia Bielefeld, Eintracht Frankfurt, Borussia Mönchengladbach) traf mit der Eintracht zweimal im DFB-Pokal aufeinander – und gewann.
„Einmal habe ich sogar das 1:0 erzielt. Meine Bilanz gegen die Kickers ist positiv. So kann es ruhig weitergehen. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Serie am Sonntag ausgebaut wird“,
sagt der 33-Jährige, der eigentlich mit dem Gästebus anreisen und eigenes Benzin sparen könnte. Mit seiner Frau Fee bewohnt der im Sommer von Erzgebirge Aue an den Alsenweg gewechselte spielende Co-Trainer ein Haus im Süden von Frankfurt.
Zwei gemeinsame Aufstiege erlebt
Beide Kontrahenten verbindet übrigens eine interessante Vergangenheit. Schon zweimal schafften die beiden Traditionsklubs Seite an Seite den Aufstieg. Zum ersten Mal 1982/83 von der 2. Bundesliga in die erste Bundesliga. 1998/99 ging es zusammen aus der Regionalliga in die Zweite Liga. Wohl in beiden Lagern hätte niemand etwas dagegen, wenn der dritte gemeinsame Schritt dieser Art von der Viertklassigkeit in die Dritte Liga führt.
„Wir haben eine gute Möglichkeit etwas zu erreichen“, sagt Fink, weiß aber auch: „Die Runde ist noch sehr lang. Darüber machen wir uns jetzt überhaupt gar keine Gedanken.“
Waldhofs Chefcoach Kenan Kocak muss auf seinen offensiven rechten Außenspieler Ali Ibrahimaj (Muskelfaserriss) verzichten. Auch OFC-Coach Rico Schmitt muss im Mittelfeld Alternativen finden. Benjamin Pintol und Maik Vetter fehlen wegen einer Gelb-Roten Karte am letzten Wochenende. Der stärkste Angriff (Offenbach/26 Tore) trifft auf die beste Abwehr (Waldhof/3 Gegentore). Das Spiel steht unter Leitung von Zweitliga-Schiedsrichter Robert Kempter (Stockach).
Vorverkaufs-Tickets sind am Samstag zwischen 8.30 Uhr und 16 Uhr noch bei Rhein-Neckar-Ticket (P3, 4) erhältlich. Nochmals empfehlen wir am Spieltag rechtzeitig den Weg zum Stadion aufzunehmen. Die Kassen öffnen ab 11.30 Uhr, die Stadiontore ab 12 Uhr.