Kreis Bergstraße – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Feuriges Finale – Landrat Engelhardt besucht Truppführerlehrgang des Kreises Bergstraße in Lampertheim
Kreis Bergstraße (kb). Vom 3. bis zum 24. November fand der 75. Truppführerlehrgang des Kreises Bergstraße im Feuerwehrhaus in Lampertheim statt. An diesem Lehrgang haben 30 Feuerwehrmitglieder aus 13 Kommunen teilgenommen. Am 24. November legten sie ihre schriftlichen und praktischen Prüfungen ab.
„Es freut mich ungemein, Ihnen allen heute Ihre Lehrgangsurkunden überreichen zu können“, sagte Landrat Christian Engelhardt während der anschließenden Feierstunde. „Sie alle übernehmen zukünftig im Einsatz Verantwortung für sich und weitere Feuerwehrkameradinnen und -kameraden. Wir können glücklich und dankbar für so viel engagiertes Ehrenamt im Kreis Bergstraße sein.“
Digitalisierung der Schulen bedarf Vorbereitung
Neue Techniken bergen Chancen und Risiken / Landrat regt gezielte Information und Diskussion an
Kreis Bergstraße (kb). „Wir leben in einem digitalen Zeitalter. Diese Entwicklung ist nach meinem Dafürhalten grundsätzlich positiv. Allerdings müssen wir die Nutzung modernster Techniken auch reflektieren“, betont Christian Engelhardt, anlässlich des aktuellen Falles von Cyber-Mobbing, das sich gegen Lehrkräfte des Starkenburg Gymnasiums richtete. „Wir müssen uns und auch unsere Kinder gut auf die Nutzung der Digitalisierung, aber auch auf die Gefahren, die sie mit sich bringen kann, vorbereiten.“ Eine optimale Nutzung des technischen Fortschritts sei nur durch gezielte Information und Auseinandersetzung mit dem Thema möglich. Um die Digitalisierung aktiv und positiv zu nutzen, seien spezifische Vorbereitungen zu treffen.
Ein Beispiel: „Im Zusammenhang mit der Schulentwicklungsplanung und der Medienentwicklungsplanung werden wir als Kreis im nächsten Jahr gezielt auch Angebote der Medienprävention machen“, kündigt der Landrat an. Im Rahmen der Präventionsarbeit des Kreises, wie z.B. den diesjährigen Präventionswochen, ist Medienprävention ein wichtiges Thema. „Es ist mir ein großes Anliegen, die Chancen der Digitalisierung und die Kenntnisse über den optimalen Umgang damit gerade an Schulen in den Vordergrund zu stellen“, hebt CDU-Politiker Engelhardt hervor, der auch der stellvertretende Vorsitzende des Instituts für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. (MuK Hessen) ist. Für das kommende Jahr ist zudem bereits vom Landrat vorgesehen, im Rahmen einer Schulleiter-Dienstversammlung zusammen mit dem MuK und der Hessischen Landesanstalt für Rundfunk und neue Medien ein modellhaftes gemeinsames Vorgehen zum Thema Medienprävention und Medienbildung zu erarbeiten und damit die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen zu unterstützen. Zudem hat der Landrat auch zu den Koalitionsverhandlungen bereits im Vorfeld Positionierungen abgegeben.
Um Kinder- und Jugendliche für die digitale Zukunft fit zu machen, will der Kreis Bergstraße bis Ende 2020 alle Schulen an das Glasfasernetzwerk anschließen lassen. Aktuell läuft eine so genannte WLAN Ausleuchtung, bei der die technischen Voraussetzungen an allen Schulen eruiert werden. Bis Jahresende werden etwa 20 Prozent der Schulen im Kreis Bergstraße mit einem High-Speed-Glasfaseranschluss ausgestattet sein (im Vergleich: deutschlandweit bisher 10%). Für diesen Ausbau des Glasfasernetzes ist eine Investitionssumme von rund 2,2 Millionen Euro vorgesehen.
Spendenaktion der WFB und der Bergsträsser Winzer eG
Wirtschaftsförderung Bergstraße spendet pro verkaufter Flasche ihres Jubiläumsweins einen Euro an die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie in Bensheim / Bergsträsser Winzer eG rundet Betrag auf
Das Jubiläumsjahr der Wirtschaftsregion Bergstraße / Wirtschaftsförderung Bergstraße GmbH (WFB), in dem sie ihr 20-jähriges Bestehen feiert, neigt sich dem Ende zu. Der runde Geburtstag war für die WFB Anlass genug, in Kooperation mit der Bergsträsser Winzer eG einen besonderen Wein herauszubringen: eine limitierte Edition Roten Rieslings in Flaschen mit speziellem Etikett. Im September vergangenen Jahres legten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der WFB bei der Weinlese selbst mit Hand an, im Februar 2018 konnte die Exklusiv-Edition schließlich der Öffentlichkeit präsentiert werden. Rasch war der Rebensaft vergriffen. Für jede der insgesamt 1.271 verkauften Flaschen hat die WFB einen Euro an die Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie in Bensheim gespendet. Die Winzer eG rundete den Betrag um 229 Euro auf 1.500 Euro auf. In den Räumen der Stiftung in der Darmstädter Straße in Bensheim fand gestern die Spendenübergabe statt. Teilnehmer waren Landrat Christian Engelhardt, Aufsichtsratsvorsitzender der WFB, Dr. Jürgen Gromer, Beiratsvorsitzender der WFB, Matthias Wilkes, Vorsitzender des Stiftungsrates der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, Dr. Jürgen Wüst, Leiter Inland und Kommunikation der Karl Kübel Stiftung für Kind und Familie, Anja Antes, Bergsträsser Winzer eG, Axel Noé, Leiter Unternehmenskommunikation der Sparkasse Bensheim, sowie Dr. Matthias Zürker, Geschäftsführer der WFB.
Wilkes dankte der WFB und der Bergsträßer Winzer eG. Mit ihren Projekten betreibe die Karl Kübel Stiftung nicht zuletzt Standortmarketing für die Region national und international, betonte der Stiftungsratsvorsitzende, den die WFB 2015 zu ihrem Ehrenvorsitzenden ernannt hat. Da sich die WFB gleichsam für die Region engagiert, nannte er die diese und die Stiftung „Verbündete in Tat und Leistung“.
Landrat Engelhardt verwies auf die 20-jährige Erfolgsgeschichte der WFB. „Doch die ersten zwei Dekaden waren nur der Anfang, wir haben noch viel vor“, so der WFB-Aufsichtsratsvorsitzende. Der Jubiläumswein stehe mit seiner exzellenten Qualität für „unsere Genussregion“, fügte er hinzu. Dr. Zürker griff seine Worte auf: „Es ist ein sehr guter Wein geworden“, sagte der WFB-Geschäftsführer. Auch er betonte: „Es liegt noch mehr vor als hinter uns. Wir freuen uns auf die nächsten zwei Jahrzehnte.“
„Der Jubiläumswein war eine tolle Aktion“, freute sich auch Dr. Gromer. Die WFB setze sich mit großem Engagement erfolgreich für die Wirtschaftsregion ein. „Wir sind stolz auf das Erreichte“, hob der Beiratsvorsitzende hervor. Noé unterstrich, dass die Sparkasse Bensheim als Gesellschafter der WFB diese seit Anbeginn unterstützt und auch die Vereine in der Region fördere. Auch er gab seiner Freude über die gelungene Jubiläumswein-Aktion zum Ausdruck. Die Bergsträsser Winzer eG habe die Jubiläumswein-Aktion der WFB „gerne mitgetragen und unterstützt“, erklärte Antes. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der kreisweiten Wirtschaftsförderung hätten als Lesehelfer eine gute Figur abgegeben und gemeinsam mit der Winzergenossenschaft einen sehr guten Wein geschaffen.
Dr. Wüst skizzierte das Projekt, für das die Spendensumme eingesetzt wird: „Drop In(klusive)“. Der offene und kostenfreie Treff für alle Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern dreht sich um Gemeinsamkeit und den gegenseitigen Austausch. Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration fördere den von der Karl Kübel Stiftung entwickelten Ansatz der offenen Willkommensorte für Familien mit Kindern bis drei Jahre, erläuterte Dr. Wüst. Wie er weiter ausführte, sind 99 Drop In(klusive) seit 2017 im Rahmen des Landesprogrammes entstanden. Die ersten Projekte gab es unter anderem in Bensheim und Lampertheim. Inzwischen gibt es zehn dieser Art in der Wirtschaftsregion Bergstraße. Und mit Blick auf den Jubiläumswein fügte er augenzwinkernd hinzu: „Ein guter Tropfen für Drop In – das passt sehr gut zusammen.“ Neben dem Verkauf des Jubiläumsweins hatte die WFB 2018 noch weitere Aktionen zum runden Geburtstag in petto und veranstaltete ihren Frühlingsempfang im April in festlichem Rahmen im Parktheater Bensheim mit rund 400 Gästen ganz unter der Überschrift „20 Jahre WFB“. Hauptredner war der Ministerpräsident des Landes Hessen Volker Bouffier. Eine Sonderpublikation über die Wirtschaftsregion Bergstraße, welche das Wirtschaftsmagazin econo in enger Kooperation mit der WFB veröffentlicht hat, sowie eine Tierpatenschaft im Bergtierpark Fürth im Odenwald rundeten die Jubiläumsaktivitäten ab. Info: Die Karl Kübel Stiftung finden Sie unter www.kkstiftung.de, die Bergsträsser Winzer eG unter www.bergstraesserwinzer.de, die Sparkasse Bensheim unter www.sparkasse-bensheim.de, die WFB unter www.wirtschaftsregion-bergstrasse.de.
Wie viel Demenz dürfen wir der Öffentlichkeit zumuten?
Stadt Groß-Umstadt
(sgu) Die Stadt Groß-Umstadt und die Diakoniestation Groß-Umstadt hatten öffentlich zu einer Gesprächsrunde zum Thema Demenz in die Seniorenwohnanlage eingeladen. Wie kann es gelingen, so die Idee, Menschen mit Demenz so lange wie möglich ein Leben in unserer Mitte zu ermöglichen, sie als Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht zu vergessen – auch wenn sie vergesslich geworden sind?
Jörg Rast, der Geschäftsführer der Diakoniestation Groß-Umstadt/Otzberg, findet es wichtig, dass demenzkranke Menschen am Leben teilnehmen. Denn mit dem Gedächtnis verschwinde nicht automatisch die Persönlichkeit. Wie viel Öffentlichkeit man demenzkranken Menschen abverlangen könne, müssten die betreuenden Angehörigen entscheiden.
Ulrike Stöhr, die gerontopsychiatrische Fachkraft und Beraterin der Diakoniestation, weiß aus ihrer Erfahrung, dass man nur überlebensfähig ist, wenn man noch einen Sinn in seinem Leben sieht. Wenn das wegfällt, komme das einem sozialen Todesurteil gleich, das gelte auch für Demenzerkrankte. Zwar heiße es in der Medizin, Betroffene verlören mit dem Gedächtnis ihre Persönlichkeit, die Angehörigenberatung sehe das eher vom ethischen Aspekt her: Das, was wir als Seele bezeichnen, bleibt. Die Persönlichkeit ist noch da, der Kranke kann sie nur nicht nach außen tragen. Die eigentliche Kunst bestehe darin, den Kranken zu schützen – und seine Persönlichkeit weiterhin zu respektieren. Das sei natürlich nicht immer leicht, doch wäre Entmündigung der falsche Weg. Entscheidend sei ein sensibler und wertschätzender Umgang, das verändere die Kommunikation total.
Theoretisch sei für Alzheimer Patienten die Teilnahme am Leben überall möglich, wo Menschen zusammenkommen, ist sich Monika Achtmann, die Seniorenbeauftragte der Stadt, sicher. Die Seniorenwohnanlage in Groß-Umstadt habe zum Beispiel einen Chor, an dem auch Demenzerkrankte teilnähmen. Da falle es gar nicht auf, dass viele von ihnen nicht mehr lesen könnten, sie sängen teilweise noch besser als manche Angehörige.
Im Grunde, so waren dich die Teilnehmer einig, sollten Außenstehende gegenüber Betroffenen um Normalisierung im gesellschaftlichen Umgang bestrebt sein. Menschen im Rollstuhl würden auch nicht als Fremdkörper angesehen, man nehme Rücksicht und passe die Umwelt zunehmend an deren Bedürfnisse an. So wünsche man den Demenz-Patienten ein Recht auf Teilhabe, dass sie mitgehen können auf ein Fest oder ins Café. Und wenn die Tasse umfalle, bekräftigt eine Gastronomin und Hotelbetreiberin, sei es kein Drama, man sehe darüber hinweg, genau wie bei Kindern. Es sollte selbstverständlich werden, dass Angehörige auf Solidarität zählen oder um Hilfe bitten können, ohne schief angeschaut zu werden.
Im Vergleich zu anderen Regionen wie etwa dem angelsächsischen Raum oder Skandinavien herrscht in Deutschland noch immer eine starke Tabuisierung. In der Regel werden erste Anzeichen heruntergespielt, oder der Betroffene versucht, sie zu verbergen. Doch die Zahl der Betroffenen wird weiter ansteigen, neben der Versorgung ist daher die Frage, wie wir alle mit Demenz umgehen, die wichtigste. Beratung bei der Diakoniestation unter Tel. 06078 2003 oder persönlich im ehemaligen Bahnhofsgebäude, Saint-Péray-Str. 9 in Groß-Umstadt.