Mannheim – Ein tolles Programm mit einigen geschichtlichen Informationen präsentierten die „Schönen Mannheims“ am vergangenen Donnerstag im Capitol. Das Frauenwahlrecht und somit ein wesentlicher Schritt, die Rechte der Frauen denen der Männer anzupassen, wurde vor rund 100 Jahren erst umgesetzt. Thema genug für die „Schönen Mannheims“ daraus ein Programm mit dem Titel „Jetzt erst recht!“ zu machen. Und sie taten es wieder bravorös!
Stefanie Titus, Anna Krämer, Smaida Platais und Susanne Back wurden an diesem Abend von einigen anderen Powerfrauen unterstützt.
Sie zückten einzelne Szenen aus ihren drei Musik-Kabarett Programmen und das Publikum hatte sichtlich seinen Spaß. Immer wieder überzeugten die hervorragenden Sängerinnen durch ihre Stimmen, Gestik und Mimik und vor allem jenen Handlungen, bei denen das männliche Geschlecht vermeintlich die bessere Lebensgattung sein soll. Das sind sie natürlich nicht, wie man bei einem Gag, der aber 1975 noch erst gement war. „Der 7. Sinn“ hieß damals ein Fernsehtrailer, der beispielsweise zum Inhalt hatte, dass Frauen am Steuer eine größere Gefahr im Straßenverkehr darstellen als Männer. Die „Schönen Mannheims“ spielten einige Szenen nach und hatten die Lacher auf ihrer Seite.
Zwischendurch immer wieder ein „Faktencheck“, bei dem je nach Thema interessante Informationen zum Thema ‚Rechte der Frauen‘ wieder gegeben wurden.
Bei dem Abend im Capitol hatten die „vier verrückten Hühner“ – wie sie sich selbst in einem Lied beschreiben – auch noch Gäste eingeladen.
Rosemie Warth – Clownin, Komikerin oder Verzauberin? Auf der Bühne im Capitol zeigte sie, was in ihr steckt. Die ausgebildete Tänzerin und leidenschaftliche Sängerin präsentiert sich ihrem Publikum als herrlich verklemmte Schwäbin. Mit Teilen aus ihrem Solo-Programm, einer Abenteuer-Reise durch das Leben, ist sie mutig, poetisch und erforscht spielerisch, was alles in uns steckt und darauf wartet, gelebt zu werden. Hierbei bediente sie sich einem großen Alphorn, das sie geschickt über die Köpfe der Zuschauer jonglierte, darauf spielen konnte und gleichzeitig das Publikum zum mitmachen animierte. Sie suchte und fand den direkten Weg ins Publikum und flirtete, dass es schon fast im Capitol knisterte.
Petra Binder und Doris Reichenauer alias „Dui do on de Sell“ (hochdeutsch: „Die Eine und die Andere“), spielten zwei „ganz normale Frauen“, die über die Missgeschicke ihrer Männer herzogen, oder sich wunderten, dass man beim morgendlichen Blick in den Spiegel jeden Tag anders aussieht.
Charmant, ehrlich und grandios authentisch durchqueren die beiden Vollblut-Kabarettistinnen den alltäglichen Wahnsinn, der mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Selbstironie wohl in jedem Gast eigene Erinnerungen weckt.
Bei allem Spaß und Gelassenheit in dem fast zweieinhalbstündigen Programm, wurde am Schluß noch ein i-Tüpfelchen gesetzt. Für das Frauenhaus Mannheim, in dem von Gewalt bedrohte Frauen einen Zufluchtsort finden, wurde beim Ausgang gesammelt. Immerhin kamen an disem Abend spontan 2.000 Euro Spendengelder zusammen.
Ein kurzweiliger amüsanter Abend mit wirklich ernstem Hintergrund.