Karlsruhe – Dass die Zuschauer ein großartiges Spiel sahen, brachte Stefan Bräuer am Ende nicht viel. Bereits gegen Vorjahresmeister TSV Grafing boten seine Jungs mehr als Paroli. Nun zeigten sie erneut einen starken Auftritt – belohnt wurde das nicht. Am Samstagabend verloren die Volleyballer des SSC Karlsruhe gegen die Aufstiegsaspiranten HEITEC Volleys Eltmann mit 1:3 (25:21, 24:26, 23:25 und 24:26).
Es läuft der zweite Satz, es steht 24:20 für den SSC. Ein weiter Punkt trennt die Karlsruher vom zweiten Satzgewinn. Dementsprechend angespannt zeigt sich der gegnerische Trainer Marco Donat. Der neunte Sieg in Folge wackelt gehörig. Zum Aufschlag tritt der spätere MVP Clay Couchmann an. Der Mittelblocker serviert insgesamt sechsmal in Folge einen Float-Ball. Bräuer sieht wie seine Schützlinge nicht in der Lage sind, diesen in den Griff zu bekommen. Eltmann holt sich den zweiten Satz mit 26:24.
Symptomatisch steht dieses Ende für den weiteren Verlauf. Der SSC präsentierte sich an diesem Abend stark im Kollektiv, war schwer ausrechenbar. Im ersten Satz gelang es Bräuer und Co. noch Eltmann ein wenig auf Distanz zu halten. 8:4, 12:9 und 20:16 waren die logische Folge. So nutzten die Karlsruher ihren Vorsprung, um den ersten Satz mit 25:21 einzutüten.
Wie stark der SSC im Moment drauf ist verdeutlich der dritte Satz. Schnell verlieren die Karlsruher den Faden und liegen mit 3:9 zurück. Es wird zäh. Doch Punkt für Punkt pirschen sich die SSC-Volleys gegen den Favoriten heran. Beim 16:16 haben sie das erste Mal in diesem Durchgang ausgeglichen, um wenig später gar mit 20:19 in Führung zu gehen. Aber auch dieses Mal reichte das nicht. „Das ärgert mich schon. Ein Punkt fehlt zum Punktgewinn. Am Ende musst du die machen“, sagte Libero Benny Dollhofer.
Genau das gleiche Bild im vierten Satz. Der SSC spielte phasenweise aus einem Guss und führte mit 10:5. Eltmann gab aber wie das ganze Spiel immer wieder zurück. Vor allem durch Mircea Peta. Der Diagonal-Angreifer forderte die SSC-Defensive häufig. Doch die Karlsruher kämpften und gingen sogar wieder mit 20:18 und 23:21 in Führung. Jedoch fehlte es ein weiteres Mal in der „Crunchtime“ an der Entscheidung. Eltmann holte sich durch einen 5:1-Lauf auch diesen Satz mit 26:24 und damit das gesamte Spiel.
Den Stellenwert des Sieges für Eltmann machte am Ende der Jubeltanz deutlich. Die Gäste feierten zum Teil so, als hätten sie die Meisterschaft perfekt gemacht. So groß war der Respekt für die gezeigte Karlsruher Leistung.
Die SSC-Volleys haben nun eine Woche Zeit, um ihre starken Leistungen weiter zu optimieren. Am kommenden Samstag geht es in Freiburg in den grünen Dschungel zum Derby. Spätestens da will der SSC auch endlich belohnt werden.