Landau: Stadtnotizen

Landau – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit: Trinationaler Oberrheinrat tagte in diesem Jahr zum zweiten Mal in Landau

Letzte Sitzung unter Präsidentschaft von Theo Kautzmann – Bundesstaatssekretär Dr. Thomas Gebhart spricht zu Zusammenarbeit bei Gesundheit und Pflege

Sitzung des trinationalen Oberrheinrats in Landau: Bundesstaatssekretär Dr. Thomas Gebhart warb für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)
Sitzung des trinationalen Oberrheinrats in Landau: Bundesstaatssekretär Dr. Thomas Gebhart warb für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)

Er ist das „Parlament“ der Oberrheinregion, vertritt die Interessen der Einwohnerinnen und Einwohner, fördert den Austausch, unterstützt Projekte und fasst Beschlüsse, die an Vertreterinnen und Vertreter der Exekutive auf regionaler, nationaler und europäischer Ebene gerichtet sind: Der Oberrheinrat. Bereits zum zweiten Mal hat das trinationale Gremium, dem Mitglieder aus dem Elsass, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und der Nordwestschweiz angehören, in diesem Jahr in Landau getagt. Die jüngste Sitzung im Alten Kaufhaus war zugleich auch die letzte unter der Präsidentschaft des Landauers Theo Kautzmann.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, darunter auch der Bürgermeister der Landauer Partnerstadt Haguenau, Claude Sturni, und betonte die Bedeutung des grenzüberschreitenden Miteinanders. „Städte, Landkreise, Bundesländer und auch Länder können nicht für sich alleine stehen“, fasst der OB zusammen. „Der Austausch mit unseren Nachbarn auch über Ländergrenzen hinweg ist für eine erfolgreiche politische und wirtschaftliche Entwicklung von enormer Bedeutung.“

Ganz besonders hervorzuheben sei auch die Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitsversorgung und Pflege, für die Bundesstaatssekretär Dr. Thomas Gebhart im Rahmen der Sitzung des Oberrheins geworben hatte. Sie sei ein zukunftsweisendes Modell und unerlässlich, um weiterhin eine gute Versorgung der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten zu können. Konkret hatte Dr. Gebhart veranlasst, dass in der aktuell laufenden Konzertierten Aktion Pflege – einem gemeinsamen Projekt des Bundesgesundheitsministeriums, des  Bundesfamilienministeriums und des Bundesarbeitsministeriums – geprüft wird, wie etwa im Bereich der Ausbildung der Pflegekräfte in der Grenzregion besser kooperiert werden kann. Außerdem eignet sich der PAMINA-Raum aus seiner Sicht ganz besonders gut für die Durchführung grenzüberschreitende Pilotprojekte.

Der Oberrheinrat setzt sich aus vier Delegationen zusammen; die Präsidentschaft rotiert jährlich zwischen der Südpfalz, Baden-Württemberg, dem Elsass und der Schweiz. Der Oberrheinrat setzt sich für das weitere Zusammenwachsen der Dreiländerregion und den Abbau von Grenzhindernissen für die Bevölkerung, etwa bei den Themen Verkehr, Bildung, Arbeitsmarkt oder Gesundheit, ein. Die 71 Mitglieder sind Landrätinnen und Landräte, Oberbürgermeisterinnen und Oberbürgermeister und Parlamentarierinnen und Parlamentarier aus der Oberrheinregion. Der Oberrheinrat ergänzt und begleitet die Oberrheinkonferenz, in der Regierungs- und Verwaltungsbehörden organisiert sind.

Rückblick auf ein Jahr „Beirat für ältere Menschen“ der Stadt Landau: Oberbürgermeister Thomas Hirsch empfängt Vorsitzenden Willi Schmitt zum Austausch – Neuwahl des Gremiums im November 2019

Rückblick auf ein Jahr „Beirat für ältere Menschen“ der Stadt Landau: Oberbürgermeister Thomas Hirsch (l.) hat den Vorsitzenden des Gremiums, Willi Schmitt, jetzt zum Austausch im Rathaus empfangen. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)
Rückblick auf ein Jahr „Beirat für ältere Menschen“ der Stadt Landau: Oberbürgermeister Thomas Hirsch (l.) hat den Vorsitzenden des Gremiums, Willi Schmitt, jetzt zum Austausch im Rathaus empfangen. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)

Er ist das Sprachrohr für die Seniorinnen und Senioren der Stadt Landau: Der Beirat für ältere Menschen. Vor etwa einem Jahr trat das 13-köpfige Gremium zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen und kann jetzt auf ein themenreiches erstes Jahr zurückblicken. Neben der Verbesserung der öffentlichen Verkehrsanbindung im Sinne eines sogenannten Seniorenbusses und dem Thema Altersarmut beschäftigte sich der Beirat unter anderem auch mit dem Wohnen im Alter, der Erstellung einer Vorsorgemappe für die Seniorinnen und Senioren der Stadt und dem Thema Radfahrverbot in entsprechend ausgewiesenen Bereichen der Landauer Fußgängerzone.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch hat den Vorsitzenden des Gremiums, Willi Schmitt, jetzt zum Austausch im Rathaus empfangen und betont erneut die Bedeutung des Beirats. „Die Wahl des ersten Beirats für ältere Menschen hat die Seniorenarbeit in unserer Stadt nachhaltig verändert“, betont der Sozialdezernent. „Selbstverständlich hat sich das Seniorenforum bereits seit 1998 mit institutioneller Seniorenarbeit und allen Themen, die ältere Menschen betreffen, beschäftigt. Trotzdem war es angesichts der Veränderungen in unserer Gesellschaft richtig und wichtig, ein demokratisch legitimiertes Gremium zu schaffen, das sich mit großem Engagement für die Anliegen der Generation 60plus einsetzt.“ Sein Dank gelte den 13 Frauen und Männern, die sich bereit erklärt hätten, diese so wichtige Aufgabe als Interessenvertretung der Landauer Seniorinnen und Senioren zu übernehmen und sehe mit Spannung der Neuwahl des Gremiums im November kommenden Jahres entgegen.

Der Beirat für ältere Menschen vertritt die Belange der Landauer Seniorinnen und Senioren gegenüber dem Stadtrat und der Stadtverwaltung. Er kann über alle Themen, die für ältere Menschen von Bedeutung sind, beraten und Anregungen sowie Empfehlungen geben. Mitglieder des Seniorenbeirats nehmen auch an Sitzungen der Ausschüsse für Kultur, Umwelt, Soziales, Bau und Verkehr mit beratender Stimme teil. Nach einer verkürzten ersten Wahlperiode finden die Wahlen ab dem Jahr 2019 zeitgleich mit denen für den Beirat für Migration und Integration statt. Gewählt werden können alle Landauer Seniorinnen und Senioren, die 60 Jahre oder älter sind.

Seniorinnen und Senioren können sich mit Anliegen und Anregungen jederzeit unter der Rufnummer 0 63 41 / 13 – 1130, per E-Mail an seniorenbeirat@landau.de oder per Post an Seniorenbeirat, Rathaus, Marktstraße 50, 76829 Landau in der Pfalz, Hauptamt, an die Mitglieder des Beirats wenden.

Bekannter Karikaturist Frank Hoppmann in Landau mit „Großem Thomas-Nast-Preis“ ausgezeichnet – Burkhard Fritsche und Phil Umdenstock weitere Preisträger – DJV-Chef Überall betont hohen Wert der Presse- und Meinungsfreiheit

Gemeinsam bei der Thomas-Nast-Preisverleihung 2018: Der Vorsitzende des Thomas-Nast-Vereins, Hubert Lehmann, die Karikaturisten Phil Umbdenstock, Frank Hoppmann und Burkhard Fritsche sowie DJV-Chef Frank Überall und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (v.l.n.r.).
Gemeinsam bei der Thomas-Nast-Preisverleihung 2018: Der Vorsitzende des Thomas-Nast-Vereins, Hubert Lehmann, die Karikaturisten Phil Umbdenstock, Frank Hoppmann und Burkhard Fritsche sowie DJV-Chef Frank Überall und Oberbürgermeister Thomas Hirsch (v.l.n.r.).
Der bekannte Karikaturist Frank Hoppmann wurde in diesem Jahr mit dem „Großen Thomas-Nast-Preis“ ausgezeichnet.
Der bekannte Karikaturist Frank Hoppmann wurde in diesem Jahr mit dem „Großen Thomas-Nast-Preis“ ausgezeichnet.

Der in Landau ansässige Thomas-Nast-Verein und die Stadt Landau haben die Karikaturisten Frank Hoppmann, Burkhard Fritsche und Phil Umdenstock mit dem Thomas-Nast-Preis 2018 ausgezeichnet. Mit der Verleihung des Preises an erfolgreiche, zeitgenössische Karikaturisten würdigten der Verein mit dem Vorsitzenden Hubert Lehmann und die Stadt mit Oberbürgermeister Thomas Hirsch den vor knapp 180 Jahren in Landau geborenen Thomas Nast, der als Kind mit seiner Familie in die USA auswanderte und dort zum „Vater der politischen Karikatur“ aufstieg. Die Festrede zur Preisverleihung in der Landauer Jugendstil-Festhalle hielt der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV), Prof. Frank Überall, zur Bedeutung der Karikatur in der modernen Medienwelt.

Der DJV-Chef betonte in seiner Rede vor dem Landauer Publikum den hohen Wert der Presse- und Meinungsfreiheit. Gute Karikaturisten zeichneten sich durch ein profundes Wissen der politischen Zusammenhänge aus und kommentierten diese mit dem Zeichenstift, so Prof. Überall. Auch wenn diese Bewertung nicht bei jedem auf Zustimmung stoße und manchen ärgere, gelte es, das Recht auf freie Meinungsäußerung im Interesse der Demokratie zu bewahren. „Gute Karikaturisten regen durch Humor zum Denken an“, sagte der Festredner. „Und in Zeiten von Fake-News und «Lügenpresse»-Vorwürfen brauchen wir Menschen, die das Denken nicht als Anstrengung begreifen, sondern sich gerne anregen lassen.“

Frank Hoppmann, der den „Großen Thomas-Nast-Preis“ mit nach Hause nehmen durfte, nahm die Auszeichnung in einer kurzen, launigen Dankesrede („Ich nehme die Wahl an!“) entgegen. Der Gewinn des Landauer Thomas-Nasts-Preises sei Ehre und Anerkennung zugleich für ihn, so Hoppmann. Der bekannte Karikaturist zeichnet unter anderem für die WELT AM SONNTAG, die Musikzeitschrift Rolling Stone und das Satiremagazin Eulenspiegel. Sein Markenzeichen sind Figuren mit riesigen, überproportionierten Köpfen. „Frank Hoppmanns Werk charakterisiert sich durch die Freiheit seiner Ideen und seinen besonderen Strich“, fasste Dr. Thérèse Willer, Kuratorin des Tomi-Ungerer-Museums in Strasbourg, in ihrer Laudatio zusammen.

Der 1. Thomas-Nast-Preis ging an Burkhard Fritsche, der auf den Künstlernamen BURKH hört und zu dessen Markenzeichen Figuren mit langen Nasen gehören. „Es ist ein verbreiteter Irrtum, zu meinen, Humor und Witz seien ein und dasselbe. Das Besondere an Burkhard Fritsches Zeichnungen ist, dass sie beides sind, souverän humorvoll und zum Brüllen komisch“, so Karikaturist Gerhard Mester in seiner Laudatio. Fritsche zeichnet unter anderem für die Satirezeitschriften Titanic und Eulenspiegel, aber auch die WELT und die taz.

Eine Besonderheit in diesem Jahr: Erstmals waren mit der Ausschreibung für den Thomas-Nast-Preis ausdrücklich auch Karikaturistinnen und Karikaturisten aus Frankreich angesprochen. Über den 2. Thomas-Nast-Preis 2018 darf sich der Elsässer Phil Umbdenstock freuen. Er zeichnet nicht nur für die Presse, wie für die elsässische Tageszeitung Dernières Nouvelles d’Alsace, sondern entwirft seit vielen Jahren auch Cover für eine progressive französische Rockband. „Phil Umbdenstocks Zeichenstrich ist mal zärtlich, mal gallig-bitter, und der Humor und der Schalk, die dabei aufblitzen, sind Mittel der Rebellion ebenso wie der Überlebenshilfe“, kommentierte Journalistin Dr. Dagmar Gilcher in ihrer Laudatio auf den Elsässer.

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, betonte OB Hirsch die Bedeutung der Karikatur als Stilmittel inmitten unserer modernen Informationsflut. „Die Stadt Landau ist stolz, dass nicht nur das Bild vom modernen Weihnachtsmann, sondern auch die moderne politische Karikatur auf Thomas Nast und damit einen berühmten, vielleicht den berühmtesten Landauer zurückgeht.“ Nasts Karikaturen seien heute noch so aktuell wie vor mehr als 100 Jahren, sind sich der Stadtchef und Vereinsvorsitzender Lehmann einig. „Thomas Nast hätte seine wahre Freude am heutigen US-Präsidenten gehabt – und sicherlich wäre er auch stolz auf die heutige Preisverleihung in seiner Heimatstadt Landau an so bekannte und verdiente Karikaturisten in seiner Nachfolge gewesen“, so der OB. „Was wir als Preisrichterinnen und Preisrichter bei unseren Jurysitzungen für den Thomas-Nast-Preis 2018 gesehen haben, stellt uns sehr zufrieden“, stimmte Hubert Lehmann zu. „Die Szene lebt – auch viele Jahre nach dem Tod des Vaters der modernen politischen Karikatur.“

Der Thomas-Nast-Preis ist mit 5.000 Euro (Großer Thomas-Nast-Preis), 1.000 Euro (1. Preis) bzw. 500 Euro (2. Preis) dotiert. Der diesjährigen Jury gehörten neben Hubert Lehmann, Dr. Dagmar Gilcher, Dr. Thérèse Willer und Gerhard Mester noch Edelgard Schneider-Jahn, Dr. Michael Martin und Dr. Christof Wolff an. Die Jurorinnen und Juroren hatten insgesamt 125 Karikaturen zu bewerten.

Eine Auswahl der besten Zeichnungen, die für den Thomas-Nast-Preis 2018 eingereicht wurden, werden in einem Katalog präsentiert, der bei der Preisverleihung erstmals erhältlich war. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.thomas-nast-verein-landau.de.

Klares Votum: Landauer Schulen sprechen sich gegen Änderung der Schulanfangszeiten aus

Als eine mögliche Idee, um die morgendliche „Rush Hour“ zu entschärfen, hatte der Landauer Stadtvorstand im Sommer vergangenen Jahres eine Diskussion über die Schulanfangszeiten angestoßen. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)
Als eine mögliche Idee, um die morgendliche „Rush Hour“ zu entschärfen, hatte der Landauer Stadtvorstand im Sommer vergangenen Jahres eine Diskussion über die Schulanfangszeiten angestoßen. (Quelle: Stadt Landau in der Pfalz)

Als eine mögliche Idee, um die morgendliche „Rush Hour“ zu entschärfen, hatte der Landauer Stadtvorstand im Sommer vergangenen Jahres eine Diskussion über die Schulanfangszeiten angestoßen. Im Herbst 2017 wurde das Thema erstmals im städtischen Schulträgerausschuss behandelt. Im laufenden Jahr holte die Stadt Stellungnahmen der Schulleitungen ein. Diese Rückmeldungen liegen nun allesamt vor – und sprechen eine eindeutige Sprache: Bis auf zwei Schulen, die kein eindeutiges Votum abgaben, sprechen sich alle Schulleitungen für die Beibehaltung der bisherigen Schulanfangszeiten aus. Befragt wurden alle Grund- und weiterführenden Schulen im Stadtgebiet.

Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron als Schuldezernent nehmen diese Position zur Kenntnis. „Die Haltung der Schulen stellt für uns die Grundlage der Diskussion dar“, sind sich beide einig. In einem Schreiben, das in dieser Woche den Fraktionsvorsitzenden im Stadtrat und den Mitgliedern des Schulträgerausschusses zugeht, wird somit auch von der Stadtspitze derzeit keine weitere Handlungsoption verfolgt, um die Schulanfangszeiten zu ändern.

Der Schuldezernent erläutert das Votum der Schulleitungen näher. „Argumente, die die Landauer Schulen gegen einen späteren Unterrichtsbeginn ins Feld führen, sind unter anderem die Betreuungsproblematik bei jüngeren Schülerinnen und Schülern, der notwendige gleiche Schulbeginn für Geschwisterkinder sowie bei Kooperationen mit anderen Einrichtungen und der Betrieb einer Ganztagsschule.“ Ferner sorgten sich die Schulen um die längere Sporthallennutzung zu Lasten der Vereine und – die BBS – um die Verpflichtung der Schülerinnen und Schüler, nach der Schule noch den Ausbildungsbetrieb aufzusuchen. „Das sind stichhaltige, gute und praxisnahe Gründe, die es im Interesse der Schulstadt Landau ernst zu nehmen gilt“, so Dr. Ingenthron.