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Stadt Bad Kreuznach setzt Spatenstich für neuen Mobil- und Infopunkt am Bahnhof – Fertigstellung: Anfang 2020
Er soll ein sichtbares Zeichnen für die Förderung von Elektromobilität, Radverkehr und ÖPNV in Bad Kreuznach sein, das innerstädtische Straßennetz entlasten und die Lebensqualität in der Stadt verbessern: Der Mobil- und Infopunkt, eines der städtischen Großprojekte schlechthin, der bis Anfang 2020 am Bahnhof entstehen wird. Mit dem feierlichen Spatenstich am Freitag haben Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer, Vertreter des Stadtbauamtes, Stadtratsmitglieder, am Projekt beteiligte Architekten und Ingenieure sowie zahlreiche Kooperationspartner des Bauvorhabens einen weiteren wichtigen Schritt in diese Richtung unternommen.
„Mit dem Bau des Mobil- und Infopunktes beschreiten wir den Weg in die Mobilität der Zukunft. Mit einem vielfältigen Angebot bietet er in unserer Stadt neue Mobilitätsformen und eine andere Art, sich fortzubewegen“, freut sich Kaster-Meurer über den erfolgreichen Baustart auf dem Gelände am Europaplatz nördlich des Bahnhofs. Der Mobil- und Infopunkt wird für Reisende im Alltags-, Pendler- und Freizeitverkehr verschiedene Verkehrsmittel und Angebote unter einem Dach bündeln. Damit sollen Anreize geschaffen werden, sein eigenes Mobilitätsverhalten zu überdenken, wenn möglich anzupassen und so letztlich den Ausstoß klimaschädlicher Gase in der Stadt entgegenzuwirken. Steigen künftig beispielsweise 400 Pendler vom Auto auf das Rad oder die Bahn um, könnten jährlich 586 Tonnen CO2 eingespart werden.
Das elegant geschwungene, zweigeschossige Gebäude wird rund 60 Meter lang und 18 Meter breit mit einer Bruttogeschossfläche von 800 Quadratmetern im Erdgeschoss und 900 Quadratmetern im Obergeschoss. Das tragende Element ist eine Holzkonstruktion. Während das Erdgeschoss eine Holzfassade erhält, die ökologischen Aspekten Rechnung trägt, wird das Obergeschoss durch eine luftdurchlässige Verkleidung aus Kunststoff oder Glas gestaltet. Auf dem Flachdach ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen, die eine große Menge CO2 einsparen soll.
Neben einem gesicherten Fahrradparkhaus im Obergeschoss mit 400 Abstellplätzen und 100 Gepäckschließfächern wird der neue Mobil- und Infopunkt eine Verleihstation mit E-Fahrrädern, E-Lastenrädern und E-Tandems inklusive Elektroladestationen beherbergen, außerdem eine Station mit E-Carsharing-Autos zum Ausleihen. Ein Dienstleistungscenter im Erdgeschoss wird ferner Touristeninformationen und Mobilitätsberatungen anbieten. Auch eine Werkstatt für Fahrradreparaturen wird es geben.
Das neue Gebäude entsteht auf der Fläche des lange leerstehenden, ehemaligen Betriebsgebäudes der Deutschen Bahn. Ab Februar fanden dort die Abbrucharbeiten statt. Die Kosten für den Abriss, die Entsorgung des Gebäudes sowie des belasteten Bodenmaterials betrugen knapp 200.000 Euro. Nach dem erfolgten Spatenstich stehen nun die Erd- und Gründungsarbeiten an. Eine besondere Schwierigkeit besteht darin, dass das Gebäude direkt an die Nachbarflächen der Bahn und der öffentlichen Gehwege anschließt und Leitungen des öffentlichen Gas- und Wassernetzes verlegt werden müssen. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, folgen die Beton- und Holzbauarbeiten.
Der Standort am Bahnhof als zentraler Punkt für Bus und Bahn, Nah- und Fernverkehr bietet sich als gute Ausgangslage für die Mobilitätsstation an. So können Reisende am Bahnhof ankommen, zum Mobil- und Infopunkt gehen und spontan entscheiden, ob sie ihre Fahrt mit dem Leihrad, einem E-Carsharing-Auto oder mit dem Bus fortsetzen. Auch Pendler können wählen, ob sie mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zum Bahnhof fahren, ihr Fahrrad im Fahrradparkhaus abstellen und ihre Fahrt mit dem Zug fortsetzen. Menschen ohne Auto, die etwas transportieren möchten, können sich hier ein E-Lastenrad ausleihen.
Der Baumaßnahme wurde vom Stadtrat basierend auf dem Integrierten Verkehrsentwicklungskonzept (IVEK) und seinem Aktionsplan „Nachhaltige Mobilität“ in seiner Sitzung am 24. November 2016 beschlossen. An dem städtischen Großprojekt sind diverse Kooperationspartner beteiligt, unter anderem die Stadtwerke Bad Kreuznach, die Gesundheit und Tourismus für Bad Kreuznach (GuT), die Stadtbusgesellschaft und der lokale Fahrradhandel.
Für den Bau des Mobil- und Infopunkts sind rund 2,1 Mio. Euro brutto veranschlagt. Die Gesamtmaßnahme wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Die Zuwendung beträgt 90 Prozent der förderfähigen Kosten.