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Mobilitätsnetz Heidelberg: Feierliche Inbetriebnahme der neuen Strecken durch die Bahnstadt und über die Autobahnbrücke nach Eppelheim
Gleich zwei Mobilitätsnetz-Projekte auf einmal wurden am Samstag, 8. Dezember 2018, feierlich zum Abschluss gebracht: die neue Trasse durch die Bahnstadt und die neue Autobahnbrücke über die A5 zwischen Heidelberg und Eppelheim. Damit ist der neue Heidelberger Stadtteil nun komplett durch die Straßenbahn erschlossen und auch die Stadt Eppelheim wieder komfortabel an das Straßenbahnnetz angebunden.
Mit einer Einweihungsfahrt eröffneten der Baden-Württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann, der Heidelberger Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, die Eppelheimer Bürgermeisterin Patricia Rebmann, der Erste Bürgermeister der Stadt Heidelberg Jürgen Odszuck, der Technische Geschäftsführer der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) Martin in der Beek, der Geschäftsführer der Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) Michael Jäger sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter der Projektbeteiligten rnv, HSB, Land Baden-Württemberg und Stadtwerke Heidelberg die neuen Straßenbahnstrecken.
In der Bahnstadt stellten sie symbolträchtig die erste Weiche für die künftige ÖPNV-Erschließung des Stadtteils durch den Czernyring: Der neue Trassenabschnitt mit der neuen Haltestelle Hauptbahnhof Süd verbessert die Anbindung des Pfaffengrunds, der Bahnstadt, von Kirchheim sowie der Stadt Eppelheim an den Hauptbahnhof – das stärkt das gesamte Straßenbahnnetz. Nach der Weiterfahrt durch den Pfaffengrund durchschnitten die Projektbeteiligten an der Autobahnbrücke feierlich das blau-orangene Band. Die neue Brücke bietet mehr Platz für Straßenbahnen, Fußgänger und Radfahrer anstelle des bisherigen Nadelöhrs.
Teilprojekt Bahnstadt: Moderner und komfortabler ÖPNV-Anschluss für den neuen Stadtteil
Nach dem Spatenstich im Sommer 2016 stand zunächst der erste Gleisabschnitt zwischen Pfaffengrund und Czernybrücke auf dem Plan. Rund 1.500 Meter neue Strecke in Doppelgleis-Ausführung, davon rund 1.300 Streckenmeter Rasengleis, die zwei neuen Haltestellen Eppelheimer Terrasse und Gadamerplatz sowie ein neues Gleisdreieck am Gadamerplatz wurden in 17 Monaten Bauzeit errichtet. Im Dezember 2017 konnte der erste Streckenabschnitt für die Straßenbahnlinie 22 feierlich in Betrieb genommen werden. Im letzten Bauabschnitt wurde der Lückenschluss von rund 800 Streckenmetern zwischen Gadamerplatz und Montpellierbrücke mit der neuen Haltestelle Hauptbahnhof Süd hergestellt. Alle drei Bahnstadt-Haltestellen wurden barrierefrei errichtet und mit digitalen Fahrgastinformationstafeln ausgestattet. Die Gesamtinvestition dieser Maßnahmen belief sich auf 28 Millionen Euro, der Zuschuss nach Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) beläuft sich auf 16,4 Millionen Euro. An die Mobilitätsnetz-Maßnahme wird sich nun städtischerseits der Umbau des Czernyrings für den Auto-, Fuß- und Radverkehr anschließen.
Teilprojekt Autobahnbrücke: Leistungsfähigere Anbindung und entflochtene Verkehrsströme
Im Juli 2017 begannen die Arbeiten zum Abriss und Neubau der Brücke über die Autobahn A 5 zwischen Eppelheim und Heidelberg. Neben der Verlängerung der zweigleisigen Streckenführung der Straßenbahnlinie 22 um rund 400 Meter konnten in den letzten eineinhalb Jahren ein neuer Kreisverkehr in Eppelheim, neue Rad- und Fußwegeführungen einschließlich eines Rad- und Gehwegtunnels sowie die Neugestaltung der Kreuzung im Anschluss an die Brücke auf Heidelberger Gemarkung umgesetzt werden. Zeitliche Verzögerungen im Bauablauf ergaben sich unter anderem durch unerwartete Munitionsfunde aus dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch kann die Linie 22 wie geplant am 9. Dezember in den Regelbetrieb auf ihrer neuen Strecke gehen. Auch der Radverkehr und die Fußgängerinnen und Fußgänger können die Brücke ab dem 9. Dezember nutzen. Für den Autoverkehr kann die Autobahnbrücke voraussichtlich Ende Dezember freigegeben werden. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 17,75 Millionen Euro. An der Finanzierung sind neben Bund und Land auch die Städte Heidelberg und Eppelheim, die Heidelberger Straßen- und Bergbahn GmbH (HSB) sowie die Stadtwerke Heidelberg beteiligt.
Straßenbahnlinien 22 und 26: Direkte Verbindung zum Hauptbahnhof
Mit der Eröffnung des neuen Streckenabschnitts durch die Bahnstadt sowie über die Autobahnbrücke nach Eppelheim werden die Linien 22 und 26 verflochten: Künftig fährt die Linie 22 aus Eppelheim kommend über die Bahnstadt und die Montpellierbrücke zum Bismarckplatz. In der Bahnstadt werden die drei Haltestellen Eppelheimer Terrasse, Gadamerplatz und Hauptbahnhof Süd bedient – die Fahrgäste aus Eppelheim und Pfaffengrund haben also künftig eine direkte Verbindung zum Hauptbahnhof. Die Linie 26 biegt aus Kirchheim kommend in den Czernyring ein und hält ebenfalls an der Haltestelle Hauptbahnhof Süd. Auch die Kirchheimer erhalten somit eine schnelle und direkte Anbindung an den Hauptbahnhof. Anschließend fährt sie weiter über Gadamerplatz und Czernybrücke, durch die Bergheimer Straße – mit Umsteigemöglichkeit in Richtung Neuenheimer Feld am Betriebshof – und weiter zum Bismarckplatz. Weitere Informationen zum ÖPNV-Fahrplan in Heidelberg und darüber hinaus gibt es unter www.rnv-online.de/winterfahrplan2018.
Klick, klick und fertig: In fünf Minuten den eigenen Pass erstellen und beantragen
Bürgeramt Mitte testet neues Selbstbedienungsterminal für Pass- und Ausweisdokumente
Bürgerinnen und Bürger können jetzt im Bürgeramt Mitte, Bergheimer Straße 69, an einem Selbstbedienungsterminal (SBT) der Bundesdruckerei ihre Pass- und Ausweisdokumente selbstständig beantragen. Geführt von einem einfachen und intuitiven Menü, erstellen Nutzerinnen und Nutzer direkt am Terminal das biometrische Passbild, scannen die gegebenenfalls erforderlichen Fingerabdrücke und unterschreiben den Antrag digital. Eine Wartenummer oder ein mitgebrachtes Passfoto sind nicht mehr notwendig. Der Antrag wird dann direkt an die Sachbearbeiterin am Informationsschalter weitergeleitet und abschließend bearbeitet. Dieser Vorgang dauert rund fünf Minuten. Wer das SBT nutzt, zahlt neben den jeweiligen Gebühren für das beantragte Dokument sieben Euro. Dieser Betrag wird direkt am Schalter bar oder mit EC-Karte bezahlt. Das SBT steht zunächst für eine dreimonatige Testphase im Bürgeramt Mitte. Bewährt es sich in dieser Zeit, soll es in weiteren Bürgerämtern zum Einsatz kommen. Die Kosten für ein Gerät betragen 20.000 Euro.
Bürgermeister Wolfgang Erichson hat als einer der ersten Bürger das Terminal genutzt, um seinen in wenigen Wochen ablaufenden Personalausweis zu erneuern: „Ich bin von der einfachen und unkomplizierten Handhabung begeistert und freue mich über dieses zusätzliche Angebot für die Bürgerinnen und Bürger.“
„Mit dem Selbstbedienungsterminal gehen wir einen weiteren Schritt in Richtung durchgängiger E-Government-Prozesse bei der Stadt Heidelberg“, erklärte Bernd Köster, Amtsleiter des Bürger- und Ordnungsamts Heidelberg: „Im Jahr 2017 wurden in Heidelberg über 24.000 Dokumente in allen Bürgerämtern ausgestellt, die künftig auch über ein SBT beantragt werden könnten. Ziel ist es, den Service für Bürgerinnen und Bürgern durch geringere Wartezeiten und vereinfachte Vorgänge weiter zu verbessern.“
So funktioniert das Selbstbedienungsterminal
Mit einem Klick auf den Bildschirm geht’s los: Das Terminal fährt selbstständig in die für jeden Menschen passende Höhe, sodass es auch für Großgewachsene, Kinder oder Rollstuhlfahrer geeignet ist. In wenigen Minuten führt das Menü Schritt für Schritt durch das Prozedere. Zur Auswahl stehen neben Deutsch und Englisch, Türkisch, Französisch, Spanisch, Russisch und Chinesisch. Nachdem man die Nutzungsbedingungen bestätigt und das Geburtsdatum angeben hat, geht es mit dem Passfoto weiter. Das Foto entspricht garantiert den biometrischen Anforderungen. Danach werden die Fingerabdrücke genommen und das Ganze mit einer digitalen Unterschrift fertiggestellt.
Antrag wird sicher und datenschutzkonform verarbeitet
Foto, Fingerabdrücke und Unterschrift aus dem Terminal werden direkt über das geschützte städtische Datennetz vom Sachbearbeiter am Informationsschalter abgerufen und verarbeitet. Die Daten werden nur bis zum Abruf gespeichert und nach 96 Stunden automatisch gelöscht. Das Selbstbedienungsterminal der Bundesdruckerei ist zudem vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert. Das Terminal soll ein zusätzliches, zeitsparendes Angebot für Bürgerinnen und Bürger sein. Die konventionelle Beantragung von Ausweisdokumenten mit einem Foto vom Fotografen oder aus dem Fotoautomaten ist weiterhin möglich.