Wiesbaden – Es war das erwartet emotionale Spiel: Die Erstliga-Volleyballerinnen des VC Wiesbaden haben ihr letztes Heimspiel des Jahres gegen die Ladies in Black aus Aachen mit 1:3 (23:25, 25:22, 21:25, 18:25) verloren. Damit fiel die vorweihnachtliche Bescherung für die 1.610 stimmungsvollen Zuschauer aus.
Am allerliebsten hätte sich das Team von Trainer Dirk Groß selbst für die Mühe belohnt. „Wir haben keine Geschenke erwartet, denn Aachen ist eine sehr gute Mannschaft“, gab Wiesbadens Chef-Coach zu Protokoll. Groß war trotz der Niederlage mit dem Auftritt seiner Mannschaft insbesondere zu Beginn des Spiels zufrieden: „Da waren wir leistungsstark und haben das gespielt, was möglich war.“
Und in der Tat starteten die Hessinnen sehr gut in die Partie. Die ersten Zähler gingen auf das Konto des VCW, sodass alsbald eine 8:3-Führung auf dem Spielberichtsbogen notiert wurde. Dieser Vorsprung schmolz jedoch im Laufe des ersten Satzes Stück für Stück ab und verkehrte sich ins Gegenteil. Am Ende hatte Aachen die Nase hauchdünn vorn.
Danach zelebrierten beide Teams einen offenen Schlagabtausch auf offener Volleyballbühne. Sowohl Aachen als auch Wiesbaden zeigten sehenswerte Spielzüge und hangelten sich mit wechselseitigen Punkten durch den Satz. Nach der zweiten technischen Auszeit (15:16 für den VCW) fasste sich die an diesem Abend starke Wiesbadener Mittelblockerin und spätere MVP Laura Pihlajamäki ein Herz und führte ihre Mannschaft mit ihrer druckvollen Aufschlagserie bis an den Satzgewinn. Die Ladies in Black machten zwar noch einige Punkte, den Satzball entschieden die Gastgeberinnen jedoch letztlich für sich.
Erneut tat dem VCW die zehnminütige Spielunterbrechung nicht gut: In Durchgang drei liefen die Hessinnen durchgehend einer knappen Aachener Führung hinterher. Dirk Groß versuchte alles, setzte alle elf ihm zur Verfügung stehenden Spielerinnen im Laufe der Partie ein. „Alle haben für das gemeinsame Ziel gekämpft. Die Annahme war gut, das Zuspiel war gut. Jedoch im Angriff konnten wir heute nicht die notwendige Durchschlagskraft entwickeln“, analysierte der Diplom-Trainer. Besser machten es da Aachens belgische Außenangreiferin Jodie Guilliams (21 Punkte) und Diagonalangreiferin und spätere MVP Maja Storck (18 Punkte), die dem VC Wiesbaden den Zahn zogen.
Es lag definitiv nicht am Wiesbadener Publikum, das mit seinem Team fieberte. Im vierten Satz ging bei den Hessinnen vielmehr der Glaube an den möglichen eigenen Erfolg verloren. Die Fehlerquote beim VCW war nun einfach zu hoch, um dem gut postierten Aachener Block gefährlich werden zu können. 18:25 lautete aus Sicht der Gastgeberinnen der Endstand nach dem letzten Durchgang. Damit konnten die Ladies in Black drei Zähler aus Wiesbaden entführen. Der VCW selbst rutscht mit der Niederlage auf Rang neun in der Volleyball Bundesliga ab.
Die nächste Chance auf Punkte haben Tanja Großer und Co. am 30. Dezember 2018: Kurz vor Jahresschluss reist der VCW zum Dresdner SC.