Kaiserslautern – Das mit Spannung erwartete Westpfalzderby zwischen der VTZ Saarpfalz und den TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg geriet nach dem Seitenwechsel zu einer einseitigen Angelegenheit.
Nach einer knappen 10:11-Pausenführung siegte der TuS nach einer Tempoverschärfung zu Beginn des 2. Durchgangs am Ende ungefährdet mit 20:25. Vor geschätzten 600 Zuschauern in der Westpfalzhalle in Zweibrücken, darunter knapp 200 Dansenberger Fans, drückte dem Spiel wieder ein mal Jan Claussen seinen Stempel auf. Der zehnfache Torschütze traf aus allen Lagen und war zusammen mit Kevin Klier, der 14 Bälle parierte, der beste Mann auf dem Spielfeld.
In den ersten 30 Minuten entwickelte sich das Derby zu einer eher faden Angelegenheit. Das Tempo war nicht sonderlich hoch und beide Mannschaften versuchten tunlichst Fehler zu vermeiden. So blieben Tore zunächst Mangelware. Die VTZ führte nach knapp sechs Minuten mit 2:0, ehe Jan Claussen mit dem ersten seiner insgesamt zehn Treffer für den TuS erfolgreich war. Bis zur Pause wechselte die Führung mehrmals. Nach dem 10:8 (24.) legte der TuS seine Zurückhaltung endlich ab und legte drei Treffer nach. Kurz vor der Halbzeitsirene hatte Alexander Schulze sogar die Gelegenheit per Tempogegenstoß zu erhöhen, scheiterte aber mit seinem Dreher am 2,17m-Hünen Sven Mevissen im VTZ-Tor. Beim Stand von 10:11 wurden die Seiten gewechselt.
Mit Beginn der zweiten Spielhälfte schaltete der TuS einen Gang höher. Innerhalb von knapp acht Minuten zog die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa auf 11:17 davon. Die VTZ hatte diesem Sturmlauf nur wenig entgegenzusetzen und schaffte es im weiteren Verlauf nicht mehr, den Rückstand entscheidend zu verkürzen. VTZ-Trainer Danijel Grgic probierte verschiedene Deckungsvarianten aus, doch der TuS hatte insbesondere in Person von Jan Claussen immer die treffende Antwort parat. Auch mit einem zusätzlichen Feldspieler blieben die Hausherren im Angriff ungefährlich. Einen Ballverlust der Saarpfälzer nutzte TuS-Routinier Theodoros „Theo“ Megalooikonomou mit einem feinen Heber aus der Hallenmitte über die gesamte Abwehr hinweg ins leere Tor zum 16:24 (53.). Die letzten Minuten plätscherten in Anbetracht des klaren Vorsprungs so dahin. Während der TuS-Anhang auf der Tribüne schon lautstark „Derbysieg“ skandierte, verkürzte die VTZ bis zum Schlusspfiff der souveränen Unparteiischen Daniel Müller und Peter Notbohm aus Bonn zum 20:25-Endstand.
Während die Mannschaft nach dem Schlusspfiff mit den Fans auf der Tribüne feierte, gab Chefcoach Marco Sliwa im Trainerinterview Einblicke in seinen Matchplan: „Wir haben bewusst etwas zurückhaltender begonnen und wollten dann in der zweiten Halbzeit das Tempo erhöhen, um die Entscheidung herbeizuführen“, gab er zu Protokoll. Uns sein Plan ging vollends auf. Auf die überragende Vorstellung seines Top-Torjägers Jan Claussen angesprochen, erwiderte Sliwa:
„Jan könnte mit seiner Klasse auch locker 2. Liga spielen, wir sind aber froh, dass er hier bei uns ist. Er spielt seit Wochen in bestechender Form und ist ein echter Leader auf und neben dem Spielfeld“.
Sein Trainerkollege auf VTZ-Seite Danijel Grgic war vom Auftreten seiner Mannschaft vor allem im zweiten Spielabschnitt enttäuscht:
„Nach der Pause fallen wir auseinander direkt. Es ist auch schwer, wenn über 55 Minuten die Torhüter nur vier Bälle halten. Klar hängt das natürlich mit der gesamten Abwehr zusammen“.
Mit dem vierten Sieg in Folge und durch die Niederlagen der Konkurrenz rückt der TuS mit 24:10 Punkten auf den 2. Tabellenplatz vor, punktgleich mit der Bundesligareserve der HBW Balingen-Weilstetten. Eine angenehme Momentaufnahme mit der Mannschaft und Fans in der nun anstehenden fünfwöchigen Winterpause gut leben können. Der TuS wünscht allen seinen Mitgliedern, Freunden, Gönnern und Sponsoren ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr. Zum nächsten Heimspiel am 26. Januar gegen den TSB Heilbronn-Horkheim sind wir dann alle wieder voller Elan am Start.
VTZ Saarpfalz
Sven Mevissen, Christian Ruppert und Yannic Klöckner (im Tor), Rade Radenovic, Jacob Brauns, Philip Wiese (2), Dusan Maric (3), Richard Wilga (1), Laurynas Petrusis, Tomas Kraucevicius (3), Robin Schweitzer, Tom Paetow (3), Martin Mokris (6/3), Tobias Stauch, Wladislav Kurotschkin (2). – Trainer: Danijel Grgic.
TuS 04 KL-Dansenberg
Kevin Klier und Markus Seitz (im Tor), Frederik Bohm, Steffen Kiefer (1), Theodoros Megalooikonomou (1), Christopher Seitz (1), Marc-Robin Eisel (5/1), Timo Holstein, Alexander Schulze (1), Luca Munzinger (1), Jan Claussen (10), Sebastian Bösing (4), Fabian Serwinski (1). – Trainer: Marco Sliwa.
Schiedsrichter: Daniel Müller/Peter Notbohm (Bonn)
Zuschauer: 600
Siebenmeter: 3/4 : 1/2
Zeitstrafen: 3 : 2
Der Spielfilm: 2:0, 2:3, 7:8, 10:8, 10:11 (Halbzeit), 10:13, 11:17, 14:18, 16:24, 20:25