Heidelberg – Wie bei den Männern wird auch der deutsche Meister 2015 der Frauen aus Heidelberg kommen. Denn in einer Neuauflage der beiden Endspiele von 2013 und 2014 empfängt der Titelverteidiger Heidelberger RK am morgigen Samstag (6. Juni 2015, 15 Uhr) den Lokalrivalen SC Neuenheim im heimischen Sportzentrum Süd (Harbigweg 14) im Kampf um den Titel. Drei Wochen nach dem Finalerfolg der Männer können die Frauen des HRK mit einem Sieg die zweite Meisterschaft in dieser Saison für den „Klub“ holen und das „gemischte Double“ perfekt machen.
Doch beim Heidelberger RK stapeln die Verantwortlichen tief und erwarten ein Finale auf Augenhöhe.
„Die Chancen stehen 50:50. Die Tagesform ist entscheidend. Die beiden Ligabegegnungen haben wir zwar gewonnen, doch wie schon im letzten Spiel bei unserem 17:12-Sieg zu sehen war, ist der Leistungsunterschied faktisch nicht vorhanden“,
sagt HRK-Trainer Alfred Jansen.
„Die Mannschaften sind in etwa gleich stark besetzt, so dass von einem Vorteil oder gar von einer Dominanz nicht gesprochen werden kann. Die Ausfälle, gerade im Sturm, aber auch in der Hintermannschaft machen uns natürlich zu schaffen.“
Denn beide Teams müssen auf ihre 7er-Nationalspielerinnen verzichten, die sich zeitgleich auf die anstehende Europameisterschaft sowie die Olympiaqualifikation in der olympischen Rugby-Variante vorbereiten und entsprechend vom DRV für alle Bundesligaspiele seit Anfang Mai gesperrt sind. Auf Seiten des HRK fehlen mit Julia Peters, Laryssa und Alysha Stone, Svetlana Heß und Lisa Kropp gleich fünf Nationalspielerinnen. Zudem fallen mit Laura Waldmann (Mittelfußbruch), Carola Armbruster (Kreuzbandriss), Carina Wiedemann (Hüfte) und Mona Bieringer (Kreuzbandriss) vier weitere Spielerinnen verletzungsbedingt aus.
Dennoch wird der HRK das Finale mit einer schlagkräftigen Truppe um Kapitänin Tilla Dier bestreiten. Und glaubt man den Statistiken, geht der Heidelberger RK als Favorit in die Partie. Schließlich ist die Mannschaft in dieser Saison noch ungeschlagen – und will den sechsten Titel in Folge holen. Doch bei der Vergabe der deutschen Meisterschaft will der SC Neuenheim ein gewichtiges Wörtchen mitreden.
Aber auch der SCN muss im finalen Duell mit dem HRK auf neun wichtige Spielerinnen aufgrund von Verletzungen und Verpflichtungen in der 7er-Nationalmannschaft verzichten. So fällt Kapitänin Elisa Trick mit einem Kreuzbandriss aus. Ihre Rolle wird im Endspiel Johanna Carter übernehmen. Wie der der HRK setzt der SCN im Finale daher verstärkt auf den Nachwuchs.
„Acht dieser Spielerinnen stehen vor ihrem ersten Endspiel. Die Mannschaft ist daher etwas nervös, hat sich aber mit Zusatzeinheiten sehr konzentriert auf das Endspiel vorbereitet“,
betont SCN-Trainer Marcus Trick.
„Wir werden unsere Chance suchen, auch wenn der HRK nach dem bisherigen Saisonverlauf als der Favorit in die Partie geht.“
In den letzten Tagen vor dem Finale hat Trick daher seiner Mannschaft den letzten der Feinschliff verpasst, um die Siegesserie des Heidelberger RK im Kampf um die deutsche Meisterschaft zu stoppen.