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Farbenfrohe Mosaikkunst lässt Felsentreppe zum Hingucker werden
In Pirmasens entsteht das wohl größte Mosaik in Rheinland-Pfalz. Die schmucklose Felsentreppe in der Schäferstraße soll sich durch farbenfrohe Motive aus der heimischen Fauna und Flora zu einem echten Hingucker verwandeln.
Für die Realisierung des deutschlandweit einzigartigen Projektes konnte das Stadtmarketing gemeinsam mit dem Verein Stadtmarketing die chilenische Künstlerin Isidora Paz-López verpflichten. Unterstützt wird die 43-Jährige von 50 Mosaikkünstlern aus 20 Ländern, die sich unentgeltlich an der Realisierung des großflächigen Fliesenbildes beteiligen.
Interessierte können die Entstehung live miterleben. Dazu verwandelt sich die leerstehende Gastronomie im Rheinberger-Komplex in ein temporäres Atelier. Jeweils zwischen 5. und 9. Februar sowie März stehen die Werkstatt-Türen den Besuchern offen. Sie können sich selbst ein Bild vom Fortgang der Arbeiten machen und mehr über die handwerklichen Techniken erfahren.
Voraussichtlich im Sommer sollen die einzelnen Mosaik-Platten vor Ort zusammengesetzt und an dem Treppen-Turm angebracht werden. Die veranschlagten Kosten in Höhe von 50 000 Euro werden durch eine großzügige Zuwendung der Liselott-und-Klaus-Rheinberger-Stiftung gedeckt.
Die Verwaltung hatte den Hauptausschuss in der Sitzung am 3. September 2018 mit der künstlerischen Gestaltung befasst. Das Mosaik-Projekt stellt einen weiteren Baustein zur Aufwertung der Innenstadt dar.
Hintergrund: Wie das alte Rom auf sieben Hügeln erbaut, ist das Pirmasenser Stadtbild geprägt von zahlreichen Treppen, deren Steigung und Stufenwerk nicht nur die Besucher, sondern auch manch Einheimischen aus der Puste bringen. Zwei große Felsenwände durchziehen die Stadt von Norden nach Süden. Insgesamt 137 Treppen und Treppenanlagen mit über 3 000 Stufen sind im Stadtarchiv verzeichnet. Zu den bekanntesten Funktionsbauwerken zählt die aufwändig gestaltete Schloßtreppe mit integrierter Brunnenanlage. Die heutige Felsentreppe wurde 1908 gebaut und löste den in Serpentinen angelegten Felsenbergpfad ab. Das Funktionsbauwerk verbindet über 131 Stufen die Schäfer- mit der Bahnhofstraße. Bevor das großflächige Mosaik montiert werden kann, wird der Treppenturm an der Schäferstraße – eine der meistfrequentierten Achsen in Pirmasens – noch durch eine Betonsanierung ertüchtigt und das Treppengeländer saniert. Diese Arbeiten wären ohnehin notwendig gewesen.
Jugendstadtrat: Einladung zur Sitzung am 23. Januar 2019
am kommenden Mittwoch, 23. Januar 2019, findet eine Sitzung des Pirmasenser Jugendstadtrates (JSR) mit folgender Tagesordnung statt:
TOP 1: Terminplan für das Jahr 2019
TOP 2: Erklärungsfilm für die Kommunalwahlen mit der JuKuWe
TOP 3: Entwurfspräsentation für Plakate und Flyer
TOP 4: Planung und Schulbesuche
TOP 5: Ideensammlung für das Kennenlerntreffen
TOP 6: Sonstiges
Treffpunkt: Mittwoch, 23. Januar 2019, 18 Uhr, in der Cafeteria der Jugendkulturwerkstatt, Glockenstraße 12 – 20, 66953 Pirmasens
Hitverdächtige Bühnenfassung eines Meyerhoff-Romans
Mit dem Bestseller „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ gastiert das Altonaer Theater am Dienstag, 5. Februar 2019 in der Pirmasenser Festhalle. Regisseur Christof Küster bringt mit dem Stück zum ersten Mal einen der autobiographisch gefärbte Romane aus dem Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ von Joachim Meyerhoff auf die Bühne.
Das zweite Buch des Lebenserinnerungsprojektes, im dem der aus Homburg/Saar stammende Schauspielstar und Bestsellerautor sein Erwachsenwerden beschreibt, avancierte mit seinen humorigen Betrachtungen des ganz normalen Familienwahnsinns binnen kürzester Zeit zum Bestseller.
Eine Kindheit in der Anstalt – was im ersten Moment seltsam klingt, ist für den zehnjährigen Josse Alltag. Sein Vater leitet eine Kinder- und Jugendpsychiatrie auf dem Schleswiger Hesterberg, seine Mutter organisiert den Alltag, und die Brüder ärgern ihn. Klingt alles irgendwie normal und doch wieder nicht.
Joachim Meyerhoff erzählt in dieser zum Teil autobiographischen Geschichte auf liebevolle und humorvolle Weise von einer ganz normalen Familie an einem außergewöhnlichen Ort, die aneinander hängt, aber auseinandergerissen wird. Und von einem Vater, der zwar in der Theorie glänzt, in der praktischen Welt aber seine Schwierigkeiten hat. Wer schafft es sonst, den Vorsatz zum 40. Geburtstag, endlich Sport zu treiben, gleich mit einer Bänderdehnung zu bezahlen und die teuren Laufschuhe nie wieder anzuziehen?
Schreiend komisch und dann wieder tief berührend zeichnet Joachim Meyerhoff, Burgschauspieler und Ensemblemitglied des Deutschen Schauspielhauses Hamburg, Figuren und Situationen in seinem Roman, die für Außenstehende alles andere als normal erscheinen. Wobei sich natürlich die Frage stellt: Was ist schon normal? Der Norddeutsche Rundfunk urteilte nach der Premiere: „Das Stück ist auch ein Familienportrait der alten BRD: Wir sehen eine bestimmte Familie – und doch alle Familien gleichzeitig. Ob Buddenbrooks oder Denver-Clan – oder wie hier die Meyerhoffs: Man blickt in einen Spiegel. Das bewegt, denn Josse wird erwachsen“.
Auf einen Blick: Das Altonaer Theater gastiert am Dienstag, 5. Februar 2019 mit dem Schauspiel „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ in der Pirmasenser Festhalle. Die Vorstellung beginnt um 20 Uhr. Eintrittskarten (inklusive Garderobengebühr) zum Preis zwischen 9 und 20 Euro, ermäßigt zwischen 4,50 und zehn Euro sind im Vorverkauf beim Kulturamt im Rathaus am Exerzierplatz, Telefon: 06331/842352, E-Mail: kartenverkauf@pirmasens.de erhältlich. Die Abendkasse ist am Veranstaltungstag ab 19 Uhr geöffnet.
Zur Person: Joachim Meyerhoff, geboren 1967 in Homburg/Saar, aufgewachsen in Schleswig, ist seit 2005 Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters. In seinem sechsteiligen Zyklus „Alle Toten fliegen hoch“ trat er als Erzähler auf die Bühne und wurde zum Theatertreffen 2009 eingeladen. 2007 wurde er zum Schauspieler des Jahres gewählt. Für seinen Debütroman wurde er 2011 mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis und 2012 mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet. Im … mehr September 2016 erhielt er den Nicolas-Born-Debütpreis, den Euregio-Schüler-Literaturpreis, im Januar 2017 die Carl-Zuckmayer-Medaille des Landes Rheinland-Pfalz. Im Mai 2017 wurde Joachim Meyerhoff in der Sektion Darstellende Kunst in die Akademie der Künste aufgenommen und von der Fachzeitschrift Theater heute im September zum Schauspieler des Jahres 2017 gewählt. Außerdem gewann er im November des gleichen Jahres den Nestroy-Theaterpreis als bester Schauspieler für „Die Welt im Rücken“.