Kreis Bad Kreuznach – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Stadt lädt zu Infoveranstaltung zum Thema Starkregen und Elementarschadensversicherung – SIEHE FOTO
Das Schneechaos in den Alpen zeigt es: Das Klima verändert sich, Wetterextreme werden häufiger. Vor allem Unwetter mit Starkregen und damit einhergehende Überschwemmungen nehmen deutschlandweit zu. Ein gelungener Hochwasserschutz wird für Kommunen und Privathaushalte immer wichtiger.
Die Stadt Bad Kreuznach lädt daher am Donnerstag, 7. Februar, 18 Uhr, alle Bürgerinnen und Bürger zur Informationsveranstaltung zum Thema Starkregen und Elementarschadensversicherung in den Casinosaal der Sparkasse Rhein-Nahe. Referenten sind Ralf Schernikau, Experte für Hochwasserschutz beim rheinland-pfälzischen Umweltministerium, Dr. Barbara Manthe-Romberg vom Informations- und Beratungszentrum Hochwasservorsorge Rheinland-Pfalz und Richard Dolan vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft.
Primäres Ziel der Veranstaltung ist es, die Kreuznacher für Starkregenereignisse und ihre Folgen zu sensibilisieren. Denn: Starkregenfälle sind schlecht vorhersehbar, überall möglich und lokal schlecht eingrenzbar. Weil sie zudem nur selten auftreten, sinkt das Gefahrenbewusstsein in der Bevölkerung bald wieder ab.
„Im Rahmen der öffentlichen Hochwasservorsorge tun wir unser Möglichstes, um Schäden durch Starkregen und Hochwasser zu minimieren, dennoch können wir als Kommune keinen vollständigen Schutz gewährleisten“, sagt Oberbürgermeisterin Dr. Heike Kaster-Meurer. Wichtig ist daher, dass Bürgerinnen und Bürger auch privat Hochwasservorsorge treffen. Zu dieser Eigenvorsorge sind Privatpersonen auch gesetzlich verpflichtet: „Jede Person, die durch Hochwasser betroffen sein kann, ist im Rahmen des ihr Möglichen und Zumutbaren verpflichtet, geeignete Vorsorgemaßnahmen zum Schutz vor nachteiligen Hochwasserfolgen und zur Schadensminderung zu treffen.“ (Wasserhaushaltsgesetz, Paragraf 5, Absatz 2).
Bei der Informationsveranstaltung werden daher neben Fragen zur öffentlichen Hochwasservorsorge auch mögliche private Schutzmaßnahmen an Häusern und Anlagen vorgestellt. Die Referenten geben außerdem Tipps zum richtigen Verhalten bei Hochwasser und informieren über die Elementarschadenversicherung als Ergänzung der Wohngebäude- beziehungsweise Hausratversicherung.
Archivfoto: Bad Kreuznach ist vor allem im Winter und Frühjahr immer wieder von Hochwasser betroffen, so etwa 2003, 2011 und 2013. Auch Unwetter mit Starkregen wie im Juni 2018 nehmen infolge des Klimawandels zu.
Demnächst im Haus der Stadtgeschichte – 39. Vor Palmenhaus posierend: Foto aus Förster-Nachlass zeigt unbekannte Frau anno 1950
Bevor das Stadtarchiv ins „Haus der Stadtgeschichte“ umzieht, stellen wir wöchentlich unter der Rubrik „Demnächst im Haus der Stadtgeschichte“ ein Objekt daraus vor. Im 39. Teil: Ein Foto aus dem Nachlass der Familie Förster zeigt eine unbekannte Frau um 1950 vor dem Puricelli‘schen Palmen- und Gewächshaus.
Die Aufnahme zeigt links im Bild das Puricelli‘sche Palmen- und Gewächshaus, das um 1904 von dem Regensburger Architekt Georg Strebel für die Industriellenfamilie geplant und dann auch, nach der Genehmigung am 4. März 1904, errichtet wurde. Ursprünglich bestand die Gewächshausgruppe aus drei Gebäuden; mittig ein hohes Palmenhaus, rechts und links flankiert durch niedrigere Seitenflügel, die im Bild zu sehen sind. Das Glashaus mit Eisenkonstruktionen wurde um 1970 abgerissen. Hinter den vorstehenden Seitenflügeln ist die um 1870 erbaute, bis heute im Wesentlichen unveränderte und unter Denkmalschutz stehende gründerzeitliche Villa in der Dessauerstraße 41 zu erkennen.
Im Vordergrund hat sich eine unbekannte Frau positioniert, die sich lässig eine Jacke über die Schulter geworfen hat und in die Kamera lächelt. Für die Arbeit trägt sie eine praktische Latzhose, das Haar ist zu einer „Entwarnungsfrisur“ hochgesteckt. Ob es sich um eine Familienangehörige des Gartenbauoberinspektors Johann Gottlieb Förster (1903-1992) handelt, der im 1893 errichteten Pförtnerhaus des Rittergutes Bangert, dem heutigen Stadtarchiv, lebte, oder um eine Angestellte des Max-Planck-Instituts, das dieses Areal 1950 zunächst pachtete und 1970 ankaufte, konnte bisher nicht geklärt werden. Fest steht, dass Förster bis Ende der 1960er-Jahre für Park, Gärten und Gewächshaus verantwortlich war.
Hinter der Frau ist eine hohe Sandsteinmauer erkennbar. Diese Einfriedung wurde 1892 vorgenommen. Darin sieht man einen Durchgang, der von mächtigen, quadratischen Sandsteinpfosten flankiert wird, auf denen je eine Mauervase in Form einer Amphore steht. Kleinere Ausführungen davon stehen auf den Mauerkronen der Seitenflügelendmauern des Gewächshauskomplexes. Die im Hintergrund entlang der unbenannten Seitenstraße der Dessauer Straße stehenden Gebäude bilden baulich gesehen die äußere Grenze zum Gerberviertel. Darauf verweist der mittig im Bild stehende Schornstein, der hoch in den Himmel hineinragt. Rechts im Bild ist der tiefer gelegene bepflanzte Gartenbereich erkennbar, der unterhalb des Wirtschaftsweges liegt.
Das Schwarzweißfoto wurde um 1950 im Spätherbst oder im Frühjahr aufgenommen. Der Fotograf ist unbekannt. 2003 wurde dem Stadtarchiv ein kleiner Nachlass der Familie Förster übergeben, darunter ein Fotoalbum, in dem sich das besprochene Foto befindet. Leider sind die Aufnahmen nicht beschriftet worden, so dass nicht bekannt ist, wer die Frau ist, die im Mittelpunkt des Fotos steht.
Jetzt noch im Stadtarchiv unter StAKH NL Förster