Sinsheim – Mit einem 3:2-Erfolg beim Herforder SV hat die TSG 1899 Hoffenheim den Klassenerhalt in der Allianz Frauen-Bundesliga vorzeitig geschafft. Der MSV Duisburg verlor mit 0:1 bei Turbine Potsdam und liegt drei Spieltage vor Saisonende zehn Punkte hinter der TSG. Herford steht als erster Absteiger fest. Die TSG zeigte in Herford vor allem kämpferisch eine tolle Leistung. Die Tore erzielten Silvana Chojnowski, Anne Fühner und Martina Moser.
Taktik & Personal:
Erneut blieb die Abwehrformation nebst Torspielerin Martina Tufekovic unverändert. Im Mittelfeld spielte diesmal Christine Schneider von Anfang an für die verletzte Fabienne Dongus, Stephanie Breitner (defensiv) und Martina Moser (offensiv) komplettierten das Mittelfeld. Vorne links kehrte Anne Fühner in die Startformation zurück. Silvana Chojnowski (Zentrum) und Emily Evels (rechts) komplettierten den Angriff. In der 55. Minute kam Sabine Stoller für Judith Steinert. Stoller rückte in den Angriff, Fühner verteidigte in der Folge hinten rechts. Auf ganz tiefem Boden wurden die Kräfte immer entscheidender. Nach 68 Minuten kam Lina Bürger für Chojnowski, die sich mächtig abgerackert hatte. Der dritte Wechsel in der 88. Minute (Theresa Betz für Evels) ist eher taktischer Natur.
Der Spielfilm:
1. Minute: Schwungvoller Auftakt für die TSG. Anstoß – langer Pass in die Spitze – Martina Moser kann den Ball aufnehmen, ihren Schuss aus 14 Metern kann Friederike Abt im Herforder Tor allerdings ohne Probleme parieren.
15. Minute: Das 1:0 für die Gastgeberinnen. Herford gewinnt den Ball in der eigenen Hälfte, schnell geht es über die starke Jessica McDonald nach vorne und Giustina Ronzetti hält aus 25 Metern drauf. Knallhart platziert ins linkere untere Eck, lässt sie Martina Tufekovic keine Chance.
18. Minute: Ecke für die TSG, die der HFV klären kann. Dann geht es schnell nach vorne und McDonald steht plötzlich völlig frei vor Tufekovic, die den Versuch der US-Amerikanerin aber abwehren kann.
20. Minute: Da ist der Ausgleich – 1:1. Christine Schneider mit einem überragenden öffnenden Pass auf die rechte Seite, Emily Evels kann den Ball aufnehmen, setzt sich im Strafraum durch und ihre Flanke von der Grundlinie verwertet Silvana Chojnowski im Zentrum mit dem Kopf. Tolles Tor!
28. Minute: Durchatmen! Eine Freistoßflanke von Herford fällt auf die Torlatte.
33. Minute: Wieder Glück für die TSG. Eine Ecke wird am kurzen Pfosten verlängert und am langen Pfosten sscheitert Mc Donald völlig freistehend aus vier Metern am Außenpfosten.
42. Minute: Das 2:1 für die TSG! Endlich wird der Ball mal länger und über mehrere Stationen in den eigenen Reihen gehalten. Dann der Pass von Stephanie Breitner auf Anne Fühner, die Abt keine Chance lässt. Die bessere Chancenverwertung liegt heute klar bei den Kraichgauerinnen, dieetwas glücklich, aber nicht unverdient mit einer Führung in die Pause gehen.
61. Minute: Wieder Herfords Beste McDonald, die den Ball aus sieben Metern volley nimmt – zu lasch und somit gefangen von Hoffes Nummer eins.
70. Minute: Der Ausgleich – 2:2. Die rechte Abwehrseite der TSG bekommt keinen Zugriff. Kirsten Nesse zieht aus 18 Metern flach ins lange Eck ab. Ärgerlich für Hoffenheim, aber nicht unverdient für die Westfälinnen.
73. Minute: Postwendend die erneute Führung für die TSG – 3:2 – das musses doch jetzt sein! Nach einer Ecke von Breitner kann Herford den Ball nicht klären. Aus dem Getümmel heraus kickt Martina Moser das Leder mitder Hacke ins Tor. Clever gemacht von der kleinen Schweizerin, die mit ihrem vierten Saisontreffer das Tor zum Klassenerhalt wieder sehr weit aufgestoßen hat.
81. Minute: Taktisches Foul von Stephanie Breitner, die ihre fünfte Gelbe Karte sieht und beim Heimspiel gegen Essen zuschauen wird.
88. Minute: Von Herford kommt nichts Zwingendes mehr. Schneider und Breitner verlieren kaum noch einen Zweikampf auf der Doppel-Sechs.
90.+4. Minute: Der Abpfiff und große Erleichterung bei allen Blau-Weißen! Auswärtssieg und die Punkte 20, 21 und 22. Die Spielerinnen, Trainer, Verantwortliche und Fans wissen, dass der TSG der Klassenerhalt nicht mehr zu nehmen sein wird.
Die Spielerin des Spiels:
Tine Schneider. Dass sie nach ihrer langen Verletzungspause in diesem Kampfspiel 90 Minuten durchhalten würde, überraschte sogar Jürgen Ehrmann. Sie gefiel nicht nur kämpferisch, sondern auch mit ihrem guten Passspiel.
Die Trainerstimme:
Jürgen Ehrmann: Das war ein echtes Kampfspiel. Man hat gesehen, dass Herford die letzte Chance nutzen wollte. Die haben offensiv schon Qualität, vor allem bei denlangen Bällen auf McDonald. Das war nicht einfach zu verteidigen. Auf dem tiefen Platz war Fußball spielen irgendwann nicht mehr möglich. Trotzdem haben wir es phasenweise erfolgreich versucht. Nach unserem 2:3 hatte Herford keine Torchance mehr. Dennoch waren wir alle froh, als es vorbei war. Tine Schneider hat eine tolle Leistung gezeigt, vor allem, wenn man ihre lange Pause bedenkt. Es hat mich überrascht, dass sie 90 Minuten durchgehalten hat. Mit ihrem präzisen Passspiel hilft sie uns sehr. Es gilt aber alle für ihre große kämpferische Leistung zu loben. Alle haben enorm viel gearbeitet.
Statistik:
1899: Tufekovic – Steinert (55. Stoller), Demann, T. Dongus, Pankratz – Breitner, Schneider, Moser – Evels (88. Betz), Chojnowski (68. Bürger), Fühner. Zuschauer: 291. Tore: 1:0 Ronzetti (37.), 1:1 Chojnowski (20.), 1:2 Fühner (43.), 2:2 Nesse (69.), 2:3 Moser (73.