Heidelberg – Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft trifft in ihrem dritten Heimspiel in der Europameisterschaft 2015 mit Rumänien auf das dritte kontinentale Schwergewicht. Als aktueller Tabellenzweiter (elf Punkte) laufen „The Oaks“ am Samstag (14. März, 14.30 Uhr) im Heidelberger Fritz-Grunebaum-Sportpark auf.
Vom Papier her dürfte es also eine eindeutige Angelegenheit sein – ziert die DRV XV doch punktlos das Tabellenende und hält somit den „Wooden Spoon“ in den Händen. Mut macht aber die ansteigende Formkurve der deutschen Mannschaft, die sich in den bisherigen drei EM-Spielen von Partie zu Partie gesteigert hat.
„Wir wollen einen großen Kampf abliefern und den Zuschauern beweisen, dass wir in die Rugby Europe Championship gehören“,
gab sich DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter auf der heutigen Pressekonferenz in Heidelberg kämpferisch. Potgieter schätzt Rumänien nicht so stark wie den amtierenden Europameister Georgien ein. Aber dennoch sind die „Eichen“ Favorit. Wie stark Rumänien ist, zeigt, dass sie sich zum achten Mal für die Weltmeisterschaft qualifiziert haben, die dieses Jahr im Herbst in England ausgetragen wird. Damit nehmen die Südost-Europäer an allen bisher ausgespielten Titelkämpfen teil.
Fast schon gewohnt, muss Kobus Potgieter auch in diesem Spiel wieder auf einige Akteure verzichten. So fallen Rekordnationalspieler Alexander Widiker (Heidelberger RK) mit einer Erkältung und Frankreich-Legionär Julius Nostadt (SO Chambéry) mit einer Gehirnerschütterung aus. Und auch Zweite-Reihe-Hüne Michael Poppmeier vom südafrikanischen Klub False Bay steht aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung. Dafür kehren aber die beiden Dritte-Reihe-Stürmer Alan Kessen (San Isidro Club) und Timo Vollenkemper (TV Pforzheim) sowie Prop Matthias Schösser (Aberdeen Scotland) in das Team zurück.
„Alan und Timo geben uns im Gassespiel weitere Optionen, die uns bei der knappen Niederlage gegen Portugal gefehlt haben“, sagte Nationaltrainer Potgieter.
Zudem soll seine Mannschaft die gegnerische Verteidigung mit einem längeren Phasenspiel unter Druck setzen.
„Wir wollen Rumänien attackieren. Dafür brauchen wir mehr Ballbesitz, den wir dann auch in Versuche umsetzen müssen“, betonte Kobus Potgieter.
Ein schwerer Gang steht der DRV XV dennoch bevor, denn die rumänische Mannschaft trägt nicht umsonst den Namen „The Oaks“. Das Team spielt ein sehr physisches Rugby und setzt dabei überwiegend auf einheimische Spieler. Deshalb muss die deutsche Nationalmannschaft besonders in den Standards wie Gedränge und Gasse hellwach sein. Ein Umstand, dem in der Vorbereitung auf das EM-Spiel viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Sollte die DRV XV sich in diesen Situationen des Spiels als sattelfest erweisen, könnte die deutsche Mannschaft bei Abpfiff die ersten Punkte auf ihrem Konto in der Rugby Europe Championship 2015 verbuchen.
Für das EM-Spiel gegen Rumänien haben die DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter und Pieter Jordaan folgenden vorläufigen Kader benannt:
- Aberdeen Scotland (SCO): Matthias Schösser
- CA St. Etienne (F): Chris Howells
- Hannover 78: Phil Szczesny
- Heidelberger RK: Sean Armstrong, Kehoma Brenner, Anjo Buckman, Samy Füchsel, Robert Hittel, Steffen Liebig, Pierre Mathurin, Robert Mohr, Hendrik van der Merwe, Clemens von Grumbkow, Arthur Zeiler
- Heidelberger TV: Benedikt Scherrer
- M-Three Rugby San Dona (I): Umberto Pilla
- R.C. Strasbourg (F): Mika Tyumenev
- San Isidro Club (ARG): Alan Kessen
- SC Frankfurt 1880: Janis Läpple, Kieran Manawatu
- SC Neuenheim: Sam Harris, Marten Strauch
- Stourbridge RFC (ENG): Dale Garner
- TV Pforzheim: Robert May, Carlos Soteras-Merz, Jeremy Te Huia, Timo Vollenkemper
- USAP Perpignan: Tim Menzel
Auf Abruf halten sich folgende Spieler bereit: Rupert Cowan (Oxford Harlequins, ENG), Marcus Bender (TSV Handschuhsheim), Eric Marks (RC Aachen) und Mark Sztyndera (SC Frankfurt 1880)