Neustadt an der Weinstraße – „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“, heißt es im Grundgesetz. Ein Satz, um den heftig gekämpft wurde. Um diesen Kampf um Gleichberechtigung durch die SPD-Abgeordneten und Juristin Elisabeth Elbert ab 1948 geht es im Film „Die Sternstunde ihres Lebens“.
Dieser Film bildete am vergangenen Mittwoch Abend den Auftakt einer Veranstaltung zu „100 Jahren Frauenwahlrecht“ im Neustadter Roxy Kino. Zu „Kino und Talk“ hatten Neustadter Frauen mit Unterstützung von SPD, DGB und Zonta eingeladen. Nach dem Film diskutierten die Gäste mit Gisela Bill, der Vorsitzenden des Landesfrauenbeirats und Ute Jausel vom Neustadter Zonta-Club über die Frage „Wie fragil sind Frauenrechte?“ unter der Moderation der Organisatorinnen des Abends, Claudia Dorka und Viola Küßner.
Die Diskussion zeigte, dass die Fragen des Films immer noch aktuell sind. Warum werde eine Frau, die sich engagiert, gefragt, ob sie ihre Kinder vernachlässige, ein Mann aber nicht, fragte sich zum Beispiel eine Zuhörerin. Gisela Brantl, für die SPD im Stadtrat, berichtete, früher habe es einen Frauenausschuss im Neustadter Stadtrat gegeben, der wichtige Dinge, wie etwa das Frauenhaus, auf den Weg gebracht habe. Das Beispiel veranschaulichte die Meinung vieler der Anwesenden, die Gleichberechtigung werde eher wieder vernachlässigt. Um dem zu begegnen betonte Bill die Bedeutung der Vernetzung von Frauen, auch über politische Grenzen hinweg, um Ziele der Gleichberechtigung umzusetzen. Sowohl Bill als auch Jausel mahnten strukturelle Veränderungen in der Arbeitswelt und in der Gesellschaft an. Dies reiche von Angeboten der Kinderbetreuung bis zur Frage der Anwendung und Auslegung des Familienrechts. Dorka informierte zum Abschluss über zwei weitere Veranstaltungen in der Reihe zum Thema 100 Jahre Frauenwahlrecht.
Am 15. März 2019 geht es in der Volkshochschule Neustadt um „Frauen und Macht“ mit einem Impulsvortrag und einem interaktiven Erfahrungsaustausch und am 5. Mai folgt der Film „Die göttliche Ordnung“ mit einer Podiumsdiskussion im Roxy.