Berlin – Den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erreichten im vergangenen Jahr 2.291 Anfragen im Bereich der internationalen Suche. „Die Zahl der Anfragen vor allem von Flüchtlingen und Migranten, die nach ihren Kindern, den Eltern oder anderen Angehörigen suchen, ist damit weiterhin sehr hoch. Für viele Menschen, die infolge von bewaffneten Konflikten, Katastrophen oder durch Flucht, Vertreibung und Migration von ihren Angehörigen getrennt wurden, ist der DRK-Suchdienst oft die letzte Hoffnung“, sagt DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt. Im Rahmen eines Pilotprojekts bietet das DRK jetzt in Berlin, Hamburg und Düsseldorf die Möglichkeit, online selbst nach vermissten Angehörigen zu suchen.
Seit 2013 können Suchende ab 15 Jahren auf der Webseite www.tracetheface.org über das Rote Kreuz des Landes, in dem sie sich aufhalten, ein Foto von sich einstellen lassen mit dem Hinweis darauf, welchen Familienangehörigen sie suchen. Seit Ende 2018 nimmt der DRK-Suchdienst zusätzlich mit einem interaktiven und mehrsprachigen Angebot an einem Pilotprojekt des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz teil. An drei mobilen „Trace the Face-Kiosken“, bestehend aus einer Säule mit integriertem Computer und Touchscreen, können Suchende die „Trace the Face“-Webseite aufrufen, um die dort hinterlegten Fotos zu sichten und gegebenenfalls direkt das Rote Kreuz zu kontaktieren. Die Webseite und das damit verbundene Angebot des Suchdienstes rückt damit noch näher an die Menschen heran, die den Kontakt zu ihren Angehörigen verloren haben und ohne diese öffentlichen Anlaufstellen nicht selbst online suchen könnten.
Je ein „Trace the Face-Kiosk“ ist im Ankunftszentrum Berlin (Columbiadamm 10), im Flüchtlingszentrum Hamburg (Adenauerallee 10) sowie in der Beratungsstelle des DRK-Kreisverbandes Düsseldorf (Potsdamer Str. 41) aufgestellt. Ein Erklärfilm in den Sprachen Englisch, Französisch, Arabisch, Tigrinya, Pashtu, Dari und Somali führt Nutzerinnen und Nutzer in die Bedienung der „Trace the Face“-Webseite ein.
Neben der Internationalen Suche ist in Deutschland auch das Interesse an den Schicksalen von Millionen Menschen, die seit Ende des Zweiten Weltkrieges verschollen sind, weiterhin sehr groß. Dazu gingen im vergangenen Jahr 8.939 Anfragen beim DRK-Suchdienst ein.
Näheres unter www.tracetheface.org und www.drk-suchdienst.de.