Wiesloch – Nachdem die Arbeitgeber am 21. Januar 2019 in der ersten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden für den öffentlichen Dienst der Länder kein Angebot abgegeben haben, sind die Beschäftigten des Psychiatrischen Zentrum Wiesloch am Mittwoch, 30. Januar im Rahmen eines Kurz-Warnstreiks zu einer aktiven Mittagspause aufgerufen. Sie treffen sich um 14.15 Uhr vor dem Casino zu einer Kundgebung mit Redebeiträgen aus den Bereichen sowie zu einem Foto.
„Spätestens beim Blick auf die Gehaltsabrechnung stellen die Kolleginnen und Kollegen fest: Es wird dringend Zeit für eine Lohnerhöhung. Mit der Forderung von 6 Prozent, mindestens aber 200 Euro monatlich stellt ver.di die Lohnentwicklung in den Mittelpunkt, so Monika Neuner, die regionale ver.di-Ansprechpartnerin fürs Gesundheitswesen. Die Lohnschere zum kommunalen Bereich und auch zur Privatwirtschaft wird für die Länderbeschäftigten immer größer. Daher ist es schwierig, Personal zu akquirieren und längerfristig zu binden. Die Personalengpässe belasten die KollegInnen, die jetzt schon täglich herausfordernde Arbeit an der psychiatrischen Klinik in Wiesloch leisten.
Bedauerlicherweise waren die Fronten zwischen ver.di und der Arbeitgeberseite, der Tarifgemeinschaft der Länder, schon im Vorfeld der Verhandlungen verhärtet. Grund ist, die Entgeltordnung, die eigentlich vorher ausgehandelt sein sollte. Nun erwartet ver.di strukturelle Verbesserungen z.B. im Sozial- und Erziehungsdienst, bei Therapeuten, bei den Psychologen, bei der Pflege über eine Weiterentwicklung dieser Entgeltordnung.
„Wir wollen für alle Beschäftigten im Zentrum für Psychiatrie in Wiesloch eine ordentliche Gehaltserhöhung. Und es gibt einen Spielraum dafür, bei einem Rekordüberschuss der Länder in Höhe von 18,7 Milliarden Euro in 2018“, so die Gewerkschafterin Monika Neuner. Zusätzlich fordert ver.di eine Erhöhung um nochmals plus 300 Euro für alle Pflegekräfte. Es besteht gesellschaftlicher Konsens, dass die Pflege dringend aufgewertet werden muss. „Jetzt ist die Chance, diese Sonntagsreden in die Tat umzusetzen!“, so Monika Neuner.
Die Beschäftigten am Psychiatrischen Zentrum Wiesloch machen mit ihrer Warnstreik-Aktion in der Mittagspause deutlich, dass sie die gewerkschaftlichen Forderungen unterstützen. Außerdem wollen sie, dass ihre Geschäftsführerin, Frau Rose-Losert, ihren Einfluss im Arbeitgeberverband geltend macht – für eine finanzielle Wertschätzung ihrer wertvollen Arbeit. Die Arbeitgeber müssen mit weiteren Streikmaßnahmen rechnen, wenn sie in der zweiten Verhandlungsrunde am 6./7.Februar kein akzeptables Angebot auf den Tisch legen.