Frankenthal: Stadtnotizen

Frankenthal – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes

Kunsthaus: Medienwissenschaftler Jochen Hörisch spricht zu „Kunst und Geld“

Begleitend zur Ausstellung „Essen. Not Kult Lust. Aus der Kulturgeschichte des Essens in Europa und Deutschland“ hält der Mannheimer Literatur- und Medienwissenschaftler Prof. Dr. Jochen Hörisch am 7. Februar einen Vortrag zum Thema „Kunst und Geld“. Die Veranstaltung findet um 18 Uhr im Kunsthaus, Mina-Karcher-Platz 42a, statt. Karten sind für 7 Euro an der Abendkasse erhältlich.

Mehr als 35 Jahre lang war Hörisch an der Unversität Mannheim tätig – zunächst als Wissenschaftlicher Assistent und seit 1983 als Professor für Neuere deutsche Literatur und qualitative Medienanalyse. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen und publizistischen Tätigkeit betreffen die vielfältigen Dimensionen des „Verstehens“ jeder Art von Medien. Fragen nach der Funktion von Medien stellt Hörisch in gleicher Weise an Gegenstände wie Brot und Wein oder das Geld.

Der hohe Wert der Kunst lässt sich pathetisch wie nüchtern-funktional bestimmen: In funktional ausdifferenzierten Gesellschaften sorgt Kunst für alternative Realitätsversionen und somit für notwendigen semantischen Überfluss. Kunst ist in modernen Kulturen von direkten Leistungspflichten (wie Gottes- oder Herrscherlob) entbunden. Wenn sie diese dennoch erbringt (wie etwa im Design oder in der Werbung), hat sie deshalb ein Imageproblem. Nun gilt gerade für moderne Gesellschaften, dass sie ihre Wertschätzung äußerst profan und unmissverständlich ausdrücken: durch Zahlungsbereitschaft. Das gilt insbesondere für die Kunstsphäre. Diesem Spannungsverhältnis zwischen dem hehren und dem profan-ökonomischen Wert der Kunst möchte der Vortrag nachgehen.

Über Jochen Hörisch

Hörisch studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Düsseldorf, Paris und Heidelberg. Neben zahlreichen Gastprofessuren, unter anderem an der ENS in Paris, an der Princeton University und an der Universität St. Gallen hielt der deutsche Literatur- und Medienwissenschaftler Vorträge auf der ganzen Welt. Er ist Mitglied der europäischen Akademie für Wissenschaften und Künste in Salzburg, der Freien Akademie der Künste in Mannheim und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Er hat zahlreiche Bücher zu kultur- und medienanalytischen Themen verfasst. Zuletzt veröffentlichte er „Weibes Wonne und Wert: Richard Wagners Theorie-Theater.“

Erkenbert-Museum Frankenthal

Das Kindermuseum am 1. Februar: „Spielzeug im Mittelalter“

Zum Start in die Saison 2019 begibt sich das Kindermuseum am 1. Februar ab 16 Uhr auf die Spuren des Spielzeugs im Mittelalter. Tonpüppchen, Knochenwürfel, geschnitzte Holzfiguren und das Brettspiel „Hnefatafel“ waren beliebt. Aber gab es auch Spiele wie Fangen oder Topfschlagen? Was haben Kinder im Mittelalter gespielt, und wie lange durften sie überhaupt „Kind sein“? Diese und weitere Fragen beantwortet das Kindermuseum. Im Anschluss gestalten die kleinen Besucher eigene Figuren aus Ton. Die Materialien werden gestellt. Mitmachen dürfen alle Kinder ab 5 Jahren, die Teilnahme ist kostenfrei. Eine Voranmeldung ist nur für Gruppen erforderlich. Ansprechpartnerin ist Irina Haas, Tel. 06233 89 495, museum@frankenthal.de.

Über das Kindermuseum Auch im Jahr 2019 gibt es im Erkenbert-Museum wieder das mittlerweile fest etablierte Angebot des Kindermuseums. Einmal im Monat, außer in den Ferien, gibt es eine Veranstaltung mit museumspädagogisch aufbereitetem Thema und anschließender kreativer Gestaltung durch Malen, Basteln oder Töpfern. Genauere Informationen zu den Themen finden sich im ausführlichen Programmflyer. Dieser liegt im Erkenbert-Museum sowie in vielen Einrichtungen der Stadt, Schulen und Kindergärten zum Mitnehmen bereit. Betreut werden die kleinen Besucher von pädagogisch geschultem Personal, so dass die Eltern in der Zeit ganz entspannt einen kleinen Stadtbummel machen können.

Für Gruppen ist eine Anmeldung erforderlich.

Stadtbücherei Frankenthal

Julya Rabinowich liest aus „Dazwischen: Ich“

Am Sonntag, 17. Februar um 17 Uhr ist die Wiener Autorin Julya Rabinowich im Rahmen der Lesereihe „europa_morgen_land 2018/2019“ zu Gast im Lesecafé der Stadtbücherei Frankenthal. Ihr Buch „Dazwischen: Ich“ erzählt von einem Flüchtlingsmädchen zwischen Tradition und Aufbruch, zwischen Familie und neuen Freundschaften. Eintrittskarten sind für 8 Euro (ermäßigt 5 Euro) an der Abendkasse erhältlich.

Über den Inhalt von „Dazwischen: Ich“ Das Los der 15-jährigen Madina teilen viele Flüchtlingskinder: Sie alle sind Brückenbauer zwischen ihren Familien und dem neuen Leben in der westlichen Welt. Nach einer beschwerlichen Flucht vor dem Krieg in ihrer Heimat ist Madina endlich angekommen, in einem Land, das Sicherheit verspricht. Doch nicht allen in ihrer Familie fällt es leicht, Fuß zu fassen. Und so ist es an Madina, Mittlerin zu sein zwischen ihrer Familie im Flüchtlingsheim und dem unbekannten Leben außerhalb. Sie nimmt das Schicksal ihrer Familie in die Hand und findet in Laura eine Freundin, die für sie in der Fremde Heimat bedeutet. Eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Migration und das Erwachsenwerden in Zeiten von Krieg und Verfolgung.

Über die Autorin Julya Rabinowich, geboren 1970 in St. Petersburg, lebt seit 1977 in Wien, wo sie auch studierte. Nach mehreren mit Literaturpreisen ausgezeichneten Romanen veröffentlichte sie mit „Dazwischen: Ich“ 2016 ihr erstes Jugendbuch. Es wurde u. a. mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis, dem Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis und dem Luchs (Die Zeit & Radio Bremen) ausgezeichnet sowie unter „die besten sieben Bücher für junge Leser“ (Deutschlandfunk) gewählt. Neben ihrer Arbeit als Schriftstellerin, Kolumnistin und Malerin arbeitete Rabinowich viele Jahre als Dolmetscherin für Flüchtlinge und übersetzte für Folteropfer und Kriegsüberlebende in Therapiegesprächen.

Über „europa_morgen_land“

Die Lesereihe ‚europa_morgen_land‘ ist eine städte- und länderübergreifende Kooperation des Kulturamtes Mannheim, des Kulturbüros der Stadt Ludwigshafen und der Stadtbücherei Frankenthal gemeinsam mit den Vereinen KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar und Kultur Rhein-Neckar e.V. Mehr Informationen sind unter https://europamorgenland.de/ zu finden.

Die Stadtbücherei öffnet am Veranstaltungssonntag bereits um 16 Uhr: Vor und zur Lesung, wird – unterstützt vom Förderverein der Stadtbücherei Frankenthal – Kaffee und Kuchen angeboten. Im Anschluss besteht die Gelegenheit zur Diskussion. Dr. Anna-Katharina Gisbertz vom Seminar für Deutsche Philologie der Universität Mannheim, Neuere Germanistik, moderiert die Lesung.

Am Büchertisch der Mannheimer Buchhandlung Bender kann ein Buch erworben werden, um es von der Autorin signieren zu lassen.

Auskunft zu dieser Veranstaltung erhält man telefonisch oder persönlich in der Welschgasse 11 zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei Frankenthal (montags 14 – 18 Uhr, dienstags, donnerstags und freitags 10 – 18 Uhr und samstags 10 – 13 Uhr). Mehr Infos auch unter www.frankenthal.de/stadtbuecherei.