Hanau – (neu) – Die Hanauer Kriminalpolizei hat diese Woche drei Verdächtige vorläufig festgenommen, denen vorgeworfen wird, aus zwei Unterkünften in der Annastraße und der Steinheimer Straße regelmäßig Drogen an Kleinabnehmer verkauft zu haben.
Auf die Spur des Trios kamen die Ermittler, nachdem sie einen Hinweis von Würzburger Kollegen erhalten hatten. Dort war im November des vergangenen Jahres eine Person kontrolliert worden, bei der große Mengen an Marihuana, Haschisch, Kokain und Amphetamin gefunden wurden. Neben den Drogen wurden bei der Kontrolle in Bayern auch mehrere tausend Euro Bargeld und Schusswaffen, darunter eine abgesägte Schrotflinte, sichergestellt.
Aus den dortigen Ermittlungen ergaben sich dann Hinweise auf zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen 24 und 51 Jahren aus Hanau.
Bei Wohnungsdurchsuchungen wurden am Donnerstagabend 118 Gramm Heroin, 268 Gramm Kokain, fast 1,5 Kilogramm Marihuana und knapp ein Kilogramm Haschisch mit einem gesamten Straßenverkaufswert von rund 64.000 Euro sichergestellt.
Alleine das Kokain dürfte im illegalen Handel rund 25.000 Euro einbringen. Neben den Drogen beschlagnahmten die Fahnder über 9.000 Euro Bargeld, welches wohl aus Verkäufen der verbotenen Substanzen stammen dürfte.
Die Beamten des Hanauer Fachkommissariats 34 gehen davon aus, dass die Verdächtigen in der Vergangenheit mehrmals nach Holland fuhren, um sich Nachschub zu beschaffen. Dass solche “Beschaffungsfahrten” oftmals mit einem hohen Risiko behaftet sind, zeigen die aktuellen Ermittlungen: Nach Einschätzung der Hanauer Kriminalbeamten wurden erst vor wenigen Tagen in den Niederlanden zwei dortige Lieferanten und zwei weitere Kuriere aus dem Raum Hanau festgenommen.
Bei dem Zugriff dürften auch Drogen beschlagnahmt worden sein, welche die Hanauer gerade kaufen wollten.
Bei den umfangreichen Ermittlungen arbeiteten in den letzten Tagen zahlreiche Beamte mehrerer Hanauer Kommissariate eng zusammen, um die Verdächtigen schließlich festnehmen zu können.
Das Trio kam umgehend in Polizeigewahrsam; der mutmaßliche Haupttäter wurde auf Antrag der Hanauer Staatsanwaltschaft am Freitag einem Haftrichter vorgeführt, der umgehend die Untersuchungshaft anordnete.
Nach Ansicht der Ermittler dürfte der Handel nun vorerst ein Ende haben.