Zum Rückrundenauftakt empfängt die TSG Hoffenheim am kommenden Sonntag um 11 Uhr Bayer 04 Leverkusen im Dietmar-Hopp-Stadion. Cheftrainer Jürgen Ehrmann spricht vor der Partie über einen wieder erstarkten Gegner und die Wichtigkeit der Tagesform.
Jürgen Ehrmann über…
…den Gegner:
Leverkusen ist im Aufwind. Anders als zu erwarten lief es für die Mannschaft meines Kollegen Thomas Obliers nicht so gut. An den letzten beiden Spieltagen hat sich das Team aber scheinbar erholt, zwei Siege nacheinander eingefahren und seinen starken Teamgeist unter Beweis gestellt. Ihre Spielweise ist mit viel Pressing und Gegenpressing aggressiv. Das haben wir schon im Hinspiel zu spüren bekommen. Leverkusen hat eine junge Mannschaft, aber viele starke Talente, die zahlreich in den U- Nationalmannschaften des DFB vertreten sind.
…das Personal:
Alisa Vetterlein, Christine Schneider, Kristina Kober, Madita Giehl, Vanessa Wahlen, Katharina Kiel. Die Liste unserer Ausfälle ist lang und unser kleiner Kader dünn besetzt. In der vergangenen Saison hatten wir Glück, konnten die zweite Mannschaft immer mal wieder mit Spielerinnen verstärken. Momentan ist es so, dass Talente der "Zweiten" zu uns aufrücken. So wie zuletzt Franziska Harsch. Viele Optionen für die Aufstellung bleiben nicht, aber genug, um eine schlagkräftige Truppe aufzustellen. Nach ihrer Gelbsperre ist Fabienne Dongus wieder zurück im Kader.
…die sportliche Situation:
Wir haben in den letzten beiden Spielen leider keine Punkte geholt. Gegen Frankfurt darf man natürlich mal verlieren. In Freiburg haben wir eine gute Leistung gebracht, uns aber nicht dafür belohnt. Wir sollten uns auch am Sonntag auf unser Spiel konzentrieren und im Angriffsspiel wieder Lösungen parat haben, um zum Torabschluss zu kommen und dann vor dem Tor die Ruhe bewahren. Wir sind mit der bisherigen Punktausbeute zufrieden, dürfen aber nicht nachlassen, sondern wollen den Abstand auf die Abstiegsplätze weiter ausbauen. Hinter den vier Spitzenteams ist die Liga eng zusammen. Die Tagesform ist enorm wichtig. Genauso braucht man auch immer etwas Glück oder individuelle Aktionen, die Spiele entscheiden können.
Die bisherigen Duelle:
Die Bilanz gegen die "Werkself" kann sich sehen lassen. Drei Duelle gab es in der Liga, in jedem sicherte sich die TSG mindestens einen Punkt. Die beiden Auswärtsspiele im Rheinland endeten unentschieden (2:2, 1:1). Besonders spannend und aufregend war das Rückspiel der vergangenen Saison. Nach der Hoffenheimer Führung drehte Leverkusen das Spiel zunächst, aber die TSG bewies feinste "Comeback"-Qualitäten und entschied die Partie mit 5:3 für sich.
Die Form des Gegners:
Mit einem Altersdurchschnitt von 20,5 Jahren spielt Leverkusen mit der jüngsten der zwölf Bundesligamannschaften. Das ehrgeizige Ziel, Platz sechs zu erreichen, musste das Trainerteam um Chefcoach Thomas Obliers aber zunächt hinten anstellen. Denn mit zwölf gesammelten Zählern lief es in der Vorrunde nicht so wie erhofft. „Wir können mit den bisher erzielten Ergebnissen nicht zufrieden sein“, gibt Obliers zu.
Deshalb war aber nicht alles schlecht: "Die Mannschaft hat eine positive Entwicklung genommen. Bei unserer jungen Mannschaft muss man eben mit gewissen Leistungsschwankungen rechnen." Und zuletzt ging es für Bayer auch wieder aufwärts. Mit zwei Siegen gegen den SC Freiburg (5:1) und beim SC Sand (2:1). In Hoffenheim muss das Team auf die Dienste von Rebecca Knaak verzichten, die in Sand die Rote Karte sah und für ein Meisterschaftsspiel gesperrt wurde.