Kreis Bergstraße – News, Termine, Kulturelles und Wissenswertes
Alles für die Mitte! – Gesucht: viele Ideen. Gefunden: ein Förderprogramm.
Stadt Lorsch
Selten waren die Möglichkeiten zur Mitsprache bei der zukünftigen Gestaltung von Lorsch für Bürgerinnen und Bürger so zahlreich. Doch dreht es sich beim noch nicht zu Ende geführten Stadtentwicklungsplan STEP Lorsch 2030 um das Gesicht der ganzen Stadt, steht mit den beiden jetzt ausgerufenen Ideenwettbewerben vor allem die Stadtmitte, also das Zentrum Lorschs, im Brennpunkt.
„Aktive Kernbereiche“
Bekannt ist, dass Lorsch in das Förderprogramm „Aktive Kernbereiche in Hessen“ aufgenommen wurde. Dadurch besteht die Hoffnung auf insgesamt bis zu 8 Millionen Euro Fördergeld für die neue Innenstadtgestaltung. Doch um im Einzelnen an diese Gelder zu kommen, braucht es ein sogenanntes „Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept“, kurz ISEK genannt. Und genau das soll nun gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Lorschs aufgestellt werden. „Das ist ein Wettbewerb der besten Ideen für unsere Innenstadt“, so Bürgermeister Christian Schönung. „Alle, die Interesse an einem aktiven Stadtzentrum und der Neugestaltung des Stadtkerns haben, sind eingeladen, sich hier zu beteiligen, egal ob Anwohner, Immobilienbesitzer, Kunden, Gäste oder einfach Liebhaber der Klosterstadt.“ Denn diese eingebrachten Ideen, zusammen mit einem Teil der von der Verwaltung schon formulierten Förderanträge, ergeben dann das geforderte ISEK und damit eine Art Handbuch der Maßnahmen, die in den nächsten 10 Jahren – gefördert durch Bund und Land – umgesetzt werden sollen. Von der Wohnqualität zu kulturellen Einrichtungen, vom gesunden Klima bis zur Versorgungssituation steht hier alles zur Debatte. „Lokale Ökonomie“
Doch dient dieses ISEK darüber hinaus auch dazu, an eine weitere Förderung zu kommen. Und zwar durch das Wirtschaftsförderungsprogramm „Lokale Ökonomie“. Mit einer zusätzlichen Aufnahme in dieses weitere Förderprogramm verbindet EGL-Geschäftsführer Matthias Herbener besondere Hoffnung für die Unternehmen in der Innenstadt. Denn mit diesem Programm kann direkt in die Zukunftsfähigkeit einzelner Betriebe investiert werden. Doch müssen eben diese Ideen einen Teil des jetzt gemeinsam zu entwickelnden ISEK darstellen, um förderfähig zu werden. Deshalb ergeht ein gesonderter Aufruf an die Gewerbetreibenden dieser Stadt, sich in den jetzt ausgerufenen Ideenwettbewerb für die Lorscher City einzubringen und Maßnahmen und Projekte vorzuschlagen. Modernisierungen, Unterstützungen von Start ups, neue Geschäftsideen, die Schaffung von Arbeitsplätzen – das Spektrum ist vielfältig. Mitmachen leicht gemacht!
Mitmachen ist einfach: Natürlich gibt es das Gespräch vor Ort und mit anderen: Am Montag, den 18. Februar, startet um 18 Uhr die erste Beteiligungsrunde mit einem „Stadtspaziergang durch die Innenstadt“ (Start: Nibelungensaal im Alten Rathaus, Marktplatz 1). Doch werden in Lorsch auch neue Wege beschritten: Auf der Homepage www.aktiv.lorsch.de wird ein Formular sowie in Kürze auch eine interaktive Karte rund um die Uhr für Ideen zur Verfügung stehen. Und auch über die sozialen Medien (Hashtag „#lorschaktiv“) können Fotos hochgeladen und beschriftet werden. „So können alle auch bei schlechtem Wetter sozusagen vom Sofa aus die Lorscher Innenstadt voranbringen“, so Timo Cyriax von der EGL. Bereits Anfang Juli soll das ISEK fertiggestellt und dem hessischen Umweltministerium zur Abstimmung vorgelegt werden. Dann haben die Lorscher Stadtverordneten das letzte Wort und werden das Konzept beschließen.
Info-Kasten
- Termine zum Mitmachen vor Ort:
- Stadtspaziergang und Ideensammlung: Montag, 18. Februar, 18 Uhr (Treffpunkt Nibelungensaal (1. OG) im Alten Rathaus)
- Lokale Ökonomie-Workshop: Montag, 18. März, 19 Uhr
- Fördergebiet: vom Kaiser-Wilhelm-Platz über den Marktplatz bis zur Bahnhofstraße (mit Ausläufern)
- Beantragte Ausgabensumme: 12,5 Mio. €, davon ca. 8 Mio. € Zuschuss von Bund und Land
- Schlüsselprojekte: Sanierung der Nibelungenhalle, Modernisierung der katholischen Bücherei, Neugestaltung öffentlicher Plätze, Sicherung des Lebensmittel-Angebotes und der ärztlichen Versorgung, Umbau und Erweiterung des St. Nazarius-Kindergartens, Neubau des evangelischen Gemeindehauses
- Umsetzungs-Zeitraum: in den nächsten 10 Jahren
Kreis mit Hebammen im Dialog
Gesundheitsdezernentin Diana Stolz tauschte sich mit Hebammen sowie der Chefärztin des Kreiskrankenhauses aus
Kreis Bergstraße (kb). Die medizinische Versorgung ist deutschlandweit ein aktuelles Thema. Auch im Kreis Bergstraße stellt der Bedarf an Nachwuchs im Bereich der Gesundheitsversorgung eine zunehmende Herausforderung dar.
Ein unersetzlicher Teil der ambulanten Versorgung sind Hebammen und Entbindungspfleger. Die Suche nach einer Hebamme für die Betreuung vor und nach der Geburt gestaltet sich für werdende Eltern jedoch zunehmend schwieriger. Daher nahm die Erste Kreisbeigeordnete und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz auf Einladung der gynäkologischen Chefärztin des Kreiskrankenhauses, Dr. Ursula Hurst, an einer Fortbildungsveranstaltung der Hebammen und Frauenärzte im Kreiskrankenhaus Heppenheim teil. Damit starteten erste Bemühungen, die angespannte „Hebammen-Situation“ zu optimieren und dazu das Miteinander von Kreis und Hebammen zu intensivieren.
Um eine möglichst flächendeckende Hebammenversorgung im Kreis unterstützen zu können, machte Stolz den bei der Tagung anwesenden Hebammen das Angebot, sich bei einem Termin gemeinsam über die aktuelle Arbeitssituation sowie mögliche Ideen und Projekte auszutauschen.
„Es ist mir ein großes Anliegen, von Ihnen zu erfahren, was die Hebammen im Kreis für ihre wertvolle Arbeit brauchen und wie wir uns möglichst attraktiv für Nachwuchskräfte präsentieren können. Denn die bestmögliche Versorgung für Schwangere und frisch gebackene Mütter sowie deren Familien liegt mir ebenso wie Ihnen sehr am Herzen“, betonte Diana Stolz.
Besagtes Treffen fand kürzlich im Landratsamt statt. In einer offenen und konstruktiven Atmosphäre erörterten und diskutierten die Anwesenden die aktuellen Arbeitsbedingungen der Hebammen und Entbindungspfleger im Kreis Bergstraße sowie Möglichkeiten, dieses zu optimieren. Auch bundesweite Konzepte und Aktivitäten waren Thema und wurden auf ihren Nutzen sowie auf ihre Anwendbarkeit auf den Kreis hin geprüft.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass sie künftig gemeinsam daran arbeiten wollen, diesen erfüllenden und unverzichtbaren Beruf der Hebammen und Entbindungspfleger wieder attraktiver zu gestalten. Eine konkrete Anregung der Hebammen betreffend der Anpassung der hiesigen Hebammen-Ausbildung an EU-Standards konnte Stolz bereits direkt nach dem Gespräch in die landesweite politische Diskussion einbringen.