Das Warten geht weiter. In der 2. Bundesliga Süd bleibt die TSG 1899 Hoffenheim auch nach dem fünften Spieltag sieglos. Gegen Ligaprimus 1. FC Köln unterlag die Mannschaft des Trainerteams Siegfried Becker und Lena Forscht mit 0:3 (0:2).
Das Positive zu Beginn. Gegen den FC kam erstmals in dieser Saison und nach ihrer langen Verletzungspause Christine Schneider wieder zum Einsatz. Sie stand in der Startelf, spielte wie gewohnt im zentralen Mittelfeld, der Fuß hielt, ihre Luft für 75 Minuten. Außerdem bekam auch Madita Giehl Spielzeit in der zweiten Mannschaft, begann gegen Köln in der Innenverteidigung. Für das Trainerteam war die Niederlage verschmerzbar, denn: „Über diesen Punktverlust müssen wir uns nicht ärgern“, sagte Trainerin Forscht und zog auch etwas Positives aus dem Spiel: „Wir können uns manche Dingen abgucken.“
Zweikampfhärte und Dynamik waren zwei dieser Dinge, die Köln „einfach besser machte“, so Forscht. Beide Eigenschaften spielten auch beim 0:1 in der 19. Minute eine Rolle. Die TSG verlor im Mittelfeld den Ball, weil die Kölnerinnen aggressiv, aber fair attackiert hatten. Der FC schaltete blitzschnell um, die Flanke von der rechten Seite kam punktgenau, Yvonne Zielinksi verwertete zur Gästeführung. Nach dem Gegentor kippte das Spiel immer mehr zugunsten der Rheinländerinnen. Zuvor hatte die TSG noch gut mitgespielt und versucht, die erfahrene Kölner Defensive in Bedrängnis zu bringen. Ein Schuss von Tabea Waßmuth ging nur knapp am Tor von FC-Torhüterin Stina Lykke Petersen vorbei – es wäre die Hoffenheimer Führung gewesen.
Weil Hoffenheim sich nicht versteckte, sondern mitspielte, öffneten sich für den Tabellenführer Räume, die dieser zu nutzen wusste. Und so baute Köln den Vorsprung nur fünf Minuten nach der Führung durch den Treffer von Rachel Rinast auf 2:0 aus. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Die TSG mauerte nicht, sondern versuchte weiterhin, ihr Spiel aufzuziehen, Torchancen blieben gegen die gut geordneten Abwehrreihen der Kölner aber auf der Strecke. Ricarda Schaber hatte noch eine gute Möglichkeit, Petersen vereitelte diese aber. In der 53. Minute fiel das 0:3, als Lise Munk einen Freistoß direkt versenkte.
Die Gäste hatten noch weitere Torchancen, aber Kristina Kober im Tor der TSG machte ein gutes Spiel und rettete ihre Mannschaft mehrmals vor weiteren Gegentoren. Bei den drei Kölner Treffern war sie machtlos. Die beiden Trainerlager waren sich nach der Partie einig: „Köln war einfach besser und hat verdient gewonnen. Wir haben Gas gegeben, aber das hat heute nicht gereicht“, sagte Forscht. Kölns Coach Willi Breuer lobte sein Team: „Wir haben uns fußballerisch gesteigert und verdient gewonnen.“
U17 punktet beim Deutschen Meister
Ein Remis, ein Sieg, eine Niederlage. Das ist die Bilanz der Juniorinnen am vergangenen Wochenende. In der B-Juniorinnen-Bundesliga spielte die TSG beim FC Bayern München torlos, die U16-Juniorinnen feierten den fünften Sieg im sechsten Spiel und die U15 musste die erste Niederlage der Saison hinnehmen.
Etwas schwere Beine hatten die Spielerinnen der U17 nach der mehrstündigen Busreise in die bayerische Landeshauptstadt. Das wirkte sich auf den Start des Spiels beim amtierenden Deutschen Meister aus. Die TSG brauchte einige Minuten, um ins Spiel zu kommen und musste gleich zu Beginn eine Großchance der Bayern überstehen. „Nach zwei Minuten hatten wir etwas Glück, nicht schon früh in Rückstand zu geraten“, gab das Trainerteam Marco Göckel und Paul Weis zu.
Die TSG um Spielführerin Janina Müller überstand die Anfangsphase aber schadlos und fand zu einer stabilen Ordnung in der Defensive, wodurch die Gastgeberinnen nur noch wenige Torchancen hatten. Auch auf der anderen Seite – vor dem Tor von FCB-Torhüterin Franziska Maier – gab es kaum Chancen, das 0:0 zur Pause ging in Ordnung.
In der zweiten Halbzeit blieb Hoffenheim defensiv stabil, stand kompakt und wurde offensiv gefährlicher. Meist waren es schnell ausgespielte Konter, die die Münchner Defensivreihen in Bedrängnis brachten. Aber Stürmerin Jule Bäcker und Co. vergaben die guten Möglichkeiten und weil die Bayern es der TSG gleich taten, blieb es beim torlosen Unentschieden. „Das Spiel hätte in beide Richtungen kippen können. Das Engagement unserer Mannschaft war enorm hoch und wir müssen uns fast schon ein bisschen ärgern, nicht mehr wie einen Punkt mitgenommen zu haben“, fasste Trainer Weis die Partie zusammen.