Bereits zum fünften Mal tritt die deutsche Rugby-Nationalmannschaft gegen die New Zealand Ambassador’s XV an. Dieses Jahr kommt dem Spiel eine ganz besondere Bedeutung zu. Sind die Botschafter in schwarz doch der erste Prüfstein der DRV-Auswahl in ihrer Vorbereitung auf die Spiele in der Division 1A des European Nations Cups. Somit bildet die beinahe schon traditionelle Partie gegen die neuseeländischen Rugby-Botschafter den Auftakt zur „Mission Klassenerhalt“. Denn in der höchsten europäischen Spielklasse trifft die DRV XV im Kampf um die EM-Krone auf die kontinentalen Hochkaräter Georgien, Rumänien, Russland, Spanien und Portugal.
Die Ambassadors sind eine Einladungsmannschaft des neuseeländischen Botschafters mit den besten in Europa spielenden Neuseeländern. Sie wird verstärkt durch einige aktive oder ehemalige Spieler der All Blacks, dem aktuell stärksten Rugbyteam der Welt. So läuft Anton Oliver, der auf 59 Einsätze für die neuseeländische Nationalmannschaft kommt, für die in schwarz gekleideten Männer in Pforzheim auf. Oliver war zudem Kapitän der All Blacks und nahm an der WM 2007 teil. Mit den New Zealand Ambassador’s kommt daher mehr als nur ein Hauch Weltklasse-Rugby aufs TVP-Spielfeld am Eutinger Rattachweg – sondern auch ein weltmeisterlicher Flair. Die Rugby-Fans im SüdwestEnergie-Stadion dürfen sich also auf einen harten Kampf um den Ambassador’s Cup auf hohem spielerischem Niveau freuen. „Das Länderspiel des deutschen Nationalteams gegen die Neuseeländer ist ein außerordentliches sportliches Highlight, mit dem die DRV XV einen würdigen Gegner für die Vorbereitung auf die nächsten Länderspiele hat. Auch für Pforzheim selbst ist dieses Match ein großes Event, das Rugby bei uns noch populärer machen wird“, sagt Jens Poff, Teammanager des Länderspiel-Gastgebers TV Pforzheim, während der Pressekonferenz vor dem Spiel am heutigen Donnerstag.
In der Begegnung kann DRV-Nationaltrainer Kobus Potgieter wieder auf Eckdreiviertel und Schlussspieler Phil Szczesny vom DSV Hannover 78 zurückgreifen. Der Sportsoldat hat sich von seinem schweren Leberriss, den er sich im März im Bundesligaspiel beim FC St. Pauli zugezogen hat, wieder vollständig erholt. Nach seinen Einsätzen für die deutsche 7er-Nationalmannschaft bei den Turnieren der europäischen Grand Prix Series in Manchester und Bukarest sowie beim Einladungsturnier Safaricom Sevens in Kenia feiert der Flügelflitzer nun sein Comeback in der DRV XV. Nationaltrainer Kobus Potgieter schätzt an dem Hannoveraner dessen Qualitäten als Vollstrecker und Punktesammler. Szczesnys Markenzeichen ist dabei eindeutig seine Schnelligkeit. Eine Fähigkeit, die er sowohl im 7er-Rugby als auch in der klassischen Variante immer wieder eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Über ähnliche Qualitäten verfügt der Pforzheimer Lokalmatador Carlos Soteras-Merz. Der Sohn eines chilenischen Vaters und gebürtige Stuttgarter glänzt zudem als zuverlässiger und nützlicher Spieler, der in der Hintermannschaft universell einsetzbar ist. Ein wichtiges Plus: Soteras-Merz kann auch als Kicker viele und wichtige Punkte sammeln. Ein Spieler also, der wie Phil Szczesny beide Spielarten des 7er- und 15er-Rugby beherrscht. Auf die Qualitäten eines Timo Vollenkempers als Ballträger und Fänger in der Gasse muss DRV-Nationaltrainer Potgieter im Spiel gegen die New Zealand Ambassador’s XV hingegen verzichten. Der Pforzheimer ist nach einer kürzlich gut überstandenen Meniskus-OP erst wieder langsam auf dem Weg der Besserung. Sein Ziel: Die Teilnahme an den Spielen im European Nations Cup.
Für die deutsche Nationalmannschaft geht es dabei in der Division 1A gleich mit einem Heimspiel los. Am 7. Februar 2015 erwartet die DRV XV niemand Geringeren als den amtierenden Europameister Georgien. Und nur eine Woche später gibt es am Valentinstag (14. Februar) Liebesgrüße aus Moskau. Dann trifft die DRV-Auswahl auf Russland. Dabei bietet sich für das deutsche Team die Möglichkeit zur Revanche für das unglückliche Aus in der WM-Qualifikation im Mai dieses Jahres in Hamburg. In wärmere Gefilde geht es für die DRV-Auswahl dann am 28. Februar, wenn die Mannschaft von Kobus Potgieter in Portugal aufläuft. Gegen Rumänien steht am 14. März dann das nächste Heimspiel an, ehe die Auswärtspartie in Spanien am 21. März die Hinrunde in der Division 1A des ENC beschließt.
In der Vorbereitungen auf die harte Saison wartet daher nicht nur die New Zealand Ambassadors’s XV auf die deutsche Rugby-Nationalmannschaft, sondern auch der fünfmalige WM-Teilnehmer Namibia. Denn die DRV-Auswahl tritt Ende Oktober eine einwöchige Tour in das südwestliche Afrika an. Neben zahlreichen Trainingseinheiten steht dann auch ein Spiel gegen die Welwitschias am 29. Oktober auf dem Programm. Mit der Partie gegen die New Zealand Ambassador’s XV startet die deutsche Rugby-Nationalmannschaft also standesgemäß in die neue Spielzeit. Deutschland will dabei die Serie von 3:1 Siegen weiter ausbauen. Und die Neuseeländer haben Respekt vor der DRV-Auswahl. „Ich spiele das dritte Mal gegen die Deutschen und muss sagen, dass sich das Nationalteam stark weiterentwickelt hat. Ich bin sehr beeindruckt von den Fortschritten, und vielleicht können sich die Deutschen ja für die Weltmeisterschaft 2019 qualifizieren“, sagte Kiwi Regan Perce auf der Pressekonferenz.
Und auch das Rahmenprogramm im SüdwestEnergie-Stadion kann sich sehen lassen. Ab zwölf Uhr werden Jugend- und Altherrenspiele ausgetragen, gegen 13 Uhr findet eine Frauenspiel statt. Ab 14.30 Uhr startet dann die Vorbereitung auf das Spiel der DRV XV gegen die New Zealand Ambassador’s XV. Im Rahmen des „Warm-Ups“ werden die Nationalhymnen live gesungen und der Pforzheimer Gert Hager Oberbürgermeister und der neuseeländische Botschafter Rodney Harris begrüßen das Publikum Während des ganzen Tages sorgt der TV Pforzheim zudem in und vor dem Festzelt für das leibliche Wohl mit Haxen, Hähnchen, Schaschlik und Gegrilltem.. Natürlich wird auch das obligatorische Maß Bier nicht fehlen. Im Zelt wird ein DJ die Zuschauer vor und nach den Spielen unterhalten.
Für Kinder wird während des ganzen Tages Kinderbetreuung organisiert. Dabei darf natürlich die Hüpfburg nicht fehlen. Nach dem Spiel werden ab 18 Uhr werden die Spieler beider Nationalmannschaften im Festzelt bei einem „Meet & Greet den Fans Rede und Antwort stehen. Natürlich wird auch das eine oder andere Interview von clubers.net, die das Spiel live im Internet übertragen, im Zelt ausgestrahlt.