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Bedarf für Schulsozialarbeit an Wormser Gymnasien, Förderzentrum und Grundschulen? – SIEHE EINGANGSFOTO
Nach traditioneller Auffassung ist die Schule für die Bildung zuständig und die Familie schafft durch ihre Erziehung die Voraussetzungen, damit die Kinder erfolgreich am Unterricht teilnehmen können. Doch diese Arbeitsteilung hat ihre Gültigkeit weitgehend verloren und funktioniert heutzutage schon bei ca. 60 Prozent der Erstklässler nicht mehr. Der gesellschaftliche Wandel hat zu gravierenden Veränderungen bei Bildung und Erziehung geführt.
„Aus sehr unterschiedlichen Gründen – z. B. Alleinerziehende oder Migrationshintergrund – sind viele Familien kaum noch in der Lage, ihre Kinder z.B. bei den Hausaufgaben zu unterstützen oder können aufgrund ihrer Lebensumstände ihren Kindern nicht den stabilen emotionalen Rahmen und die Fürsorge im Sinne von Erziehung bieten, die für deren Entwicklung notwendig sind“, verdeutlichte Bildungsdezernent Waldemar Herder bei seiner Ansprache in der voll besetzten Aula des Bildungszentrums am vergangenen Dienstagnachmittag vor Schulleitungen und Lehrkräften der drei Wormser Gymnasien und des Förderzentrums sowie Mitgliedern der Schulausschüsse und Fachkräften der Jugendsozialarbeit. An der BBS, der IGS und den Realschulen plus in Worms ist die Schulsozialarbeit bereits verankert. In dieser Veranstaltung im BIZ ging es nun im ersten Schritt darum, auch die Lehrerinnen und Lehrer in den Bedarfsermittlungsprozess einzubeziehen, über den Ablauf zu informieren und mit dem Vortrag von Hochschuldozent Uri Ziegele einen fachlichen Impuls zu setzen.
Die gesellschaftlichen Anforderungen für Familien und Schüler schlagen sich u. a. in herausforderndem Verhalten nieder, wie bspw. Konzentrationsstörungen, Verhaltensauffälligkeiten, schlechten schulischen Leistungen oder Schulangst. Insbesondere bei verhaltensauffälligen Schülern stoßen Lehrerinnen und Lehrer an die Grenzen ihrer bisherigen pädagogischen Möglichkeiten. Denn ihr Auftrag, Sach- und Fachkompetenzen zu vermitteln und Leistungen zu bewerten, sowie die Rahmenbedingungen machen es schwierig, den sozialen und individuellen Problemen ihrer Schüler zu begegnen und als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Ebenso sollten die Schüler jedoch auch lernen, mit inneren und äußeren Konflikten umzugehen, Selbstvertrauen aufzubauen, Streit gewaltfrei beendet und respektvoll miteinander umzugehen. Denn moderne Bildung darf sich nicht auf die Vermittlung von Fakten und fachlichen Fähigkeiten beschränken, sie muss auch die Sozial- und Lernkompetenzen der Schüler stärken. Dabei können Schulsozialarbeiter unterstützen. Als Gastreferent zeigte Dozent Uri Ziegele vom Institut für Sozialpädagogik und Bildung der Hochschule Luzern in seinem kurzweiligen Vortrag „Soziale Arbeit in der Schule -Lösungen erfinden, statt Probleme lösen“ auf, wie ´Soziale Arbeit´ Schulen und vor allem Schülerinnen und Schüler unterstützen kann, die Herausforderungen des Lernens und Lebens zu meistern. „Wer Angst hat oder mit anderen Konflikten beschäftigt ist, kann nicht gut lernen“, so Ziegele. Wohlbefinden und Selbstvertrauen seien elementare Voraussetzungen für gelingende Bildungsprozesse. Um hierfür die notwendigen Bedingungen zu schaffen, könne Soziale Arbeit in Kooperation von Schule und allen weiteren Akteuren einen wichtigen Beitrag leisten, verdeutlichte der Referent. „Dies setzt allerdings einen Paradigmenwechsel in der bisherigen Zuständigkeitsdiskussion voraus. Jugendhilfe und Schule müssen sich als Kooperationspartner auf Augenhöhe begegnen“, unterstrich Bildungsdezernent Herder.
Über das weitere Vorgehen im Prozess einer Schulsozialarbeit an den Gymnasien und dem Förderzentrum informierten Ralf Decker, Leiter der zuständigen Fachabteilung der Stadtverwaltung und Jugendhilfeplaner Tobias Schasse. In einem nächsten Schritt sollen Lehrkräfte befragt und Interviews mit Schülern, Eltern und weiteren Akteuren durchgeführt werden. Letztendlich sollen alle Informationen und Erkenntnisse in einem Konzept münden, das gemeinsam mit den Schulen entwickelt wird und im September im Jugendhilfeausschuss vorgestellt werden soll. “Das ist ein herausfordernder, aber auch sehr spannender Prozess, bei dem wir hoffen, eine gute Grundlage für Soziale Arbeit an Wormser Gymnasien und dem Förderzentrum zu schaffen”, sind sich Decker und Schasse einig.
Am darauffolgenden Tag hatte die Stadt die Schulleitungen und Lehrkräfte der Wormser Grundschulen in den Gemeindesaal der Stadtmission zu einer ähnlichen Veranstaltung eigeladen. „Auch dort ist es uns wichtig, einen Bedarf an Sozialer Arbeit zu eruieren, mit dem bestehenden Konzept abzugleichen und die Ergebnisse der Befragung in das neue Konzept mit einfließen zu lassen“, hebt Bildungsdezernent Waldemar Herder hervor.
Auf die Plätze, fertig, los! – Vier Tage Spiel, Spaß und Bewegung
Freie Plätze bei Osterferienspielen von „museum live“/Programm vom 23. bis 26. April
Sport, Fair Play, Basteln und ein Ausflug ins Mannheimer Technoseum: Das und vieles mehr steht auf dem Programm bei den Osterferienspielen von „museum live“, dem museumspädagogischen Programm der vier Wormser Museen. Vom 23. bis 26. April dreht sich dort alles um das Thema Sport und Bewegung. Bei einer spannenden Spurensuche erfahren die Jungen und Mädchen, dass Sport etwas für die Gemeinschaft ist und dabei helfen kann, mit anderen klarzukommen. Teilnehmen kann jeder im Alter zwischen 6 und 11 Jahren. Das viertägige Angebot findet jeweils von 10 bis 16 Uhr statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt und die Kosten belaufen sich auf 45 Euro pro Kind. Wer mitmachen möchte, sollte sich rechtzeitig unter isabell.schaerf-miehe@worms.de oder 06241-853-4122 anmelden. Weitere Informationen zur Anmeldung unter www.nibelungenmuseum.de.
Warum machten die Menschen früher schon Sport? Warum machen wir heute Sport? Welche Sportarten gibt es und wie haben sie sich verändert? Mit diesen und weiteren spannenden Fragen beschäftigen sich die Kinder während den Osterferien im Nibelungenmuseum. Gemeinsam gehen sie auf Spurensuche, um Antworten auf diese Fragen zu finden und beispielsweise zu erfahren, wie Fair Play abseits vom Spielfeld weiterhelfen kann. Beim Budo, einer japanischen Kampfsportart, erleben die Kinder, dass Sport in der Gemeinschaft im Umgang mit anderen helfen kann. Natürlich kommt der Spaß nicht zu kurz: Bei einem Ausflug ins Mannheimer Technoseum und dem damit verbundenen Besuch der Ausstellung „FERTIG? LOS! Die Geschichte von Sport & Technik“ können die Kinder ihre Fitness unter Beweis stellen. Für alle Bastler oder diejenigen, die es gerne etwas ruhiger angehen lassen, hat das Nibelungenmuseum ebenfalls etwas im Programm. Mitzubringen sind lediglich sportliche Kleidung, ein Lunchpaket und gute Laune. Am letzten Tag der Ferienspiele, am Freitag, 26. April, 15 Uhr, sind alle Familienangehörigen und Freunde herzlich zu einer kleinen Abschlussveranstaltung im Nibelungenmuseum eingeladen.
Jetzt schon vormerken
Die nächsten Termine für die Ferienspiele sind die Sommerferienspiele vom 1. bis 5. Juli sowie die Herbstferienspiele vom 30. September bis 2. Oktober. Die Themen werden rechtzeitig unter www.nibelungenmuseum.de bekannt gegeben.
Suche nach Tunnelsystem beginnt
Wie geht es mit der Winzerstraße im Stadtteil Leiselheim weiter? Nach ersten Erschütterungsmessungen und einer Begehung der Kellergewölbe, soweit möglich – denn die Eingänge zu den eigentlichen Tunneln, die für die weiteren Planungen relevant sind, sind entweder verschüttet oder verschlossen worden – beginnt nun am Mittwoch, 27. Februar, die diagnostische Untersuchung der Bodenverhältnisse. Dafür wird eine von der Stadt beauftragte Firma so genannte Suchschlitze in die Fahrbahn und den Gehweg einbringen. Die Winzerstraße muss deshalb ab Mittwoch, 27. Februar, halbseitig und voraussichtlich ab Donnerstag, 7. März, zwischen Gerhart-Hauptmann- und Laurentiusstraße voll gesperrt werden. Die Umleitung erfolgt beidseitig über Dr.-Illert- und Albert-Schweitzer-Straße.
Zur Durchfahrt der Busse und für die Einrichtung von Ersatzhaltestellen müssen auf der Umleitungsstrecke großflächig Halteverbote angeordnet werden. Die Maßnahme wird voraussichtlich bis Freitag, 15. März, andauern.
„Erst, wenn sämtliche Untersuchungen abgeschlossen sind, können wir eine Prognose darüber abgeben, wie es mit der Winzerstraße weitergeht“, erklärt Baudezernent Uwe Franz. Zentraler Bestandteil der Untersuchungen seien die Suchschlitze, die Aufschluss darüber geben sollen, wie es unter der Straße aussieht, etwa, ob die vermuteten Tunnelsysteme unter der Fahrbahn verlaufen.