MANNHEIM – Am Donnerstag, 14. Februar, fand zum zweiten Mal der Runde Tisch „Gewerbegebiet Friedrichsfeld“ statt. Rund 65 Interessierte, darunter die Anlieger des Gewerbegebiets, und die zuständigen Fachbereiche der Stadt Mannheim sowie Vertreter der Politik, Polizei, IHK Rhein-Neckar und Handwerkskammer folgten der Einladung am Donnerstag in die neuen Räumlichkeiten der Firma Lochbühler.
Ins Leben gerufen wurde der Runde Tisch im Oktober vergangenen Jahres durch den Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung auf Initiative der ansässigen Unternehmen, um gemeinsam Lösungswege und Maßnahmen zu finden, die die gegenwärtige Situation im Gewerbegebiet verbessern. Zunehmender Parkdruck, Vermüllung, stockender Verkehrsfluss und die Zerstörung von Grünflächen sorgen für Unmut vor Ort. Seit Eröffnung des neuen Verteilzentrums von Amazon Mitte letzten Jahres hatten die Klagen der Anlieger zugenommen. Im Auftrag des Online-Händlers sind hunderte Transporter beauftragter Logistikdienstleister täglich vor Ort im Einsatz.
Am Donnerstagabend wurde ein Zwischenfazit gezogen. Seit dem letzten Runden Tisch im Oktober haben die Abfallwirtschaft Mannheim sowie der Fachbereich für Sicherheit und Ordnung ein besonderes Augenmerk auf das Gewerbegebiet Friedrichsfeld gerichtet.
Städtische Dienststellen legen besonderes Augenmerk auf Gewerbegebiet Friedrichsfeld
So führte die Abfallwirtschaft zwischenzeitlich drei konzertierte Aktionen zur Müllbeseitigung vor Ort durch. Ihr zuständiger Abteilungsleiter, Werner Knon, betonte, dass wilde Sperrmüllablagerungen jederzeit unter der Behördennummer 115 oder dem Mängelmelder gemeldet werden können, appellierte aber auch an die Gewerbetreibenden, ihren Anliegerverpflichtungen nachzukommen. Klaus Eberle, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, legte bei der Veranstaltung dar, man habe die Überwachung des ruhenden Verkehrs intensiviert. Während früher der Stadtbezirk Friedrichsfeld durchschnittlich zwei Mal pro Woche durch die Ordnungsdienste des FB 31 überwacht wurde, konnten in den letzten Monaten mehrere Schwerpunktüberwachungen mit täglicher Präsenz über jeweils 14 Tage speziell im Gewerbegebiet und in der Wallonenstraße durchgeführt werden.
Dringlichste Punkte nur gemeinsam mit Amazon lösbar
Deutlich wurde dabei, dass die Maßnahmen der städtischen Dienststellen alleine keine dauerhafte und nachhaltige Lösung herbeiführen können. Lars Reinschmidt, Standortleiter von Amazon, signalisierte, man sehe sich selbst am Zuge, Abhilfe zu schaffen. Amazon erarbeitet beispielsweise einen Maßnahmenkatalog, der klare Strafmaßnahmen gegenüber den Lieferpartnern vorsieht, sollten deren Fahrer verkehrliche Verstöße begehen. Die Möglichkeiten der Sanktionierung sollen helfen, dem Parkdruck entgegenzuwirken und den fließenden Verkehr weniger zu behindern. Außerdem sicherte Reinschmidt im Gespräch mit den anderen ortsansässigen Gewerbetreibenden zu, die Angelegenheit zur Chefsache zu machen und allen Anliegern seinen direkten Kontakt zukommen zu lassen. Um Anliegen und mögliche Beschwerden der dort ansässigen Unternehmer werde man sich unmittelbar kümmern, so Reinschmidt. Voraussetzung sei jedoch die Übermittlung jeweils konkreter Informationen, um handeln zu können.
Schutz der Grünflächen und verbesserter Verkehrsfluss ebenfalls Themen des Abends
Darüber hinaus waren die Pflege der Grünflächen sowie der Verkehrsabfluss aus dem Gewerbegebiet auf die L 597 Themen des Runden Tisches. Der Fachbereich Grünflächen wird bis Ende März eine neue Grünfläche mit einer Schutzeinrichtung gegen wildes Parken herstellen. Zur Verbesserung des Verkehrsabflusses sei die Einrichtung eines doppelten Linksabbiegers eine mögliche Lösung. Eine Prüfung, ob dessen technische Umsetzung möglich sei, verlief positiv, berichtete Volker Böhn von der Verkehrsplanung.
Ein 3. Runder Tisch soll in rund vier Monaten terminiert werden.