Pfälzerwald: Neue Luchsfreilassung – Libre

Luchs Libre (Foto: Annina Pruessing / SNU)
Luchs Libre (Foto: Annina Pruessing / SNU)

Waldleiningen – Es läuft wie am Schnürchen: der dritte Luchs für das Wiederansiedlungsprojekt im Pfälzerwald in diesem Jahr kommt aus dem Kanton Neuenburg.

Im Kanton Neuenburg wurde von der dortigen Wildhut und dem Schweizer Expertenteam von KORA ein männlicher Luchs gefangen und zur Vorbereitung seiner Umsiedelung in die Quarantänestation der Natur- und Tierparks Goldau gebracht. Er ist dem Team von KORA seit Dezember 2017 bekannt und ist etwa zwei bis vier Jahre alt. KORA koordiniert Forschungsprojekte zur Ökologie von Raubtieren in der modernen Kulturlandschaft und ist mit dem Monitoring der Luchse in der Schweiz betraut.
Vor seinem Abtransport in den Pfälzerwald am frühen Donnerstagmorgen wurde bei dem Kuder von den Tierärzten vom Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin (FIWI) der Universität Bern ein letzter Gesundheitscheck durchgeführt. Er ist der neunte Luchs aus der Schweiz, der dank der wertvollen Hilfe der Schweizer Behörden und Kantone umgesiedelt werden konnte.

Die Eheleute Stefanie und Werner Theis von der Anwaltskanzlei Kunz Rechtsanwälte freuen sich, die Patenschaft für Kuder Libre zu übernehmen. Libre ist mit einem GPS-Sendehalsband ausgestattet, welches regelmäßig seine Position sendet. Damit können seine Wege ungefähr für ein Jahr nachvollzogen werden.

Insgesamt ist Libre der 16. Luchs, der in den Pfälzerwald umgesiedelt wurde. Die Fangsaison in den Geberländern Schweiz und Slowakei für das EU LIFE Wiederansiedlungsprojekt der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz liegt in der Paarungszeit (Ranzzeit) der Luchse. Zu dieser Zeit führen die Weibchen keine Jungtiere und die Luchse sind auf der Suche nach einem geeigneten Partner besonders aktiv. Die Chancen in diesem Zeitraum einen Luchs zu fangen sind somit höher.
Luchse sind Einzelgänger und nur für wenige Tage mit ihrem Paarungspartner zusammen, bevor sich ihre Wege wieder trennen. Ihre Reviere teilen Luchse in der Regel nicht mit gleichgeschlechtlichen Artgenossen. Allerdings überdecken die größeren Reviere der Kuder oftmals ein bis drei Streifgebiete von weiblichen Luchsen.
Eine Entwicklung, die auch auf den regelmäßig aktualisierten Luchs-Aktionsraumkarten auf der Projekthomepage zu sehen ist: www.luchs-rlp.de.