Kaiserslautern – Die Macht der Daten und die Sicherheit im Netz stehen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz im Mittelpunkt ihrer Aktivitäten zum diesjährigen Weltverbrauchertag am 15. März. Auch die Beratungsstelle Kaiserslautern informiert an diesem Tag bei einer Rallye durch fünf interaktive Stationen darüber, welche Macht die täglich im Internet hinterlassenen Daten haben und welche Strategien helfen, die eigenen Daten zu schützen.
„Viele Menschen nehmen zwar die Macht von Daten wahr, wissen aber weder genau, worin diese Macht besteht noch wie man diese besser kontrolliert und so selbst wieder mehr Macht über die eigenen Daten erlangt“,
so Ulrike von der Lühe, Vorstand der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
„Hier setzt die Verbraucherzentrale mit Informationen und Beratung an.“
Die Kontrolle von Datenmacht muss gesellschaftlich wie politisch auf der Agenda bleiben und im Sinne der Verbraucherinnen und Verbraucher ausgestaltet werden. Die Menschen müssen darauf vertrauen können, dass ihre Daten bei Unternehmen auch wirklich sicher sind. Immer neue Meldungen über Datenlecks zeugen bislang nicht davon. Die mächtigen Datensammlungen können unsere digitalisierte Gesellschaft zudem mit Profilbildung und Personalisierung tiefgreifend beeinflussen. Die Politik ist aufgerufen, Regeln zu schaffen, die die Verbraucherinteressen nicht den Geschäftsmodellen von Unternehmen unterordnen.
„Für mehr Sicherheit im Internet müssen die Hersteller von vernetzten Geräten wie zum Beispiel Smart Home endlich stärker in die Pflicht genommen werden. Wir brauchen verbindliche IT-Sicherheitsstandards. Diese müssen Sicherheits-Updates über einen angemessenen, transparenten Zeitraum beinhalten. Außerdem sollen Hersteller dafür haften, wenn bekannte Sicherheitslücken nicht geschlossen werden. Für diese Standards muss sich die Bundesregierung auch auf EU-Ebene einsetzen“,
fordert Verbraucherschutzministerin Anne Spiegel eingehend.
Auch die Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) 2018 hatte sich auf ihren Antrag entsprechend positioniert.
„Dieses Jahr will ich die Transparenz, Kontrolle und Rechtsdurchsetzung bei automatisierten Entscheidungen zum Thema machen. Dabei geht es um den Einsatz von Algorithmen zum Beispiel in digitalen Sprachassistenten, Vergleichsportalen oder bei Kreditverträgen“,
so Spiegel, die 2019 den Vorsitz der Verbraucherschutzministerkonferenz innehat.
„Technik soll dem Menschen nutzen und darf nicht zu Nachteilen oder gar der Diskriminierung von Verbraucherinnen und Verbrauchern führen.“
Aktionen in der Beratungsstelle Kaiserslautern
Bei dem Aktionstag in der Beratungsstelle Kaiserslautern können Interessierte mit Checks zur IT-Sicherheit testen, ob sie ein sicheres von einem unsicheren Passwort unterscheiden können und wie gut sie SPAM- und Phishing-Mails enttarnen. Wer wissen möchte, welche Spuren er an einem einzigen Tag bei seinen Online-Aktivitäten hinterlässt, kann das dichte Netz der heimlichen Verfolger eindrucksvoll bestaunen. Zudem kann jeder und jede herausfinden, ob die eigenen Daten schon einmal von einem Datenleck betroffen waren. Tipps zum Schutz vor einem Identitätsdiebstahl und Notfallmaßnahmen für Betroffene gibt es obendrauf. Da die Macht der Daten noch nicht einmal mit dem Tod endet, ergänzt das Thema digitaler Nachlass den Parcours.
Außerdem beantwortet das Team der Beratungsstelle vor Ort individuelle Fragen und bietet kostenlose Informationsmaterialien zum Mitnehmen. Vorbeischauen lohnt sich.
Die Aktionen in Kaiserslautern finden am Freitag, 15. März von 13 bis 17 Uhr in der Beratungsstelle Kaiserslautern, Fackelstraße 22, statt.