- Ladenburgs Bürgermeister Schmutz: „Radschnellweg ersetzt fehlende Straßenbahnanbindung“
- BUGA-Chef Schnellbach: „BUGA wird auch eine internationale Bühne für die Region“
- Bürgermeister informierte sich beim BUGA-Chef über die Bundesgartenschau 2023
Die Fahrradstadt Ladenburg freut sich auf die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim. Und die Bürger der 11.500-Einwohner-Stadt sollen dann auch möglichst schnell und umweltfreundlich dorthin kommen. Auch deshalb setzt sich die Stadtverwaltung von Ladenburg mit Bürgermeister Stefan Schmutz (im Foto rechts) an der Spitze für einen möglichst schnellen Baubeginn der Verbindung zwischen Ladenburg und der Bundesgartenschau des insgesamt 40 Kilometer langen Radschnellwegs Rhein-Neckar ein. Mannheims BUGA-Chef Michael Schnellbach (links) unterstützt ihn dabei. „Die Bundesgartenschau wird nicht nur internationale Bühne für Mannheim werden, sondern für die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar. Vorbildliche, lebenswerte Kleinstädte wie Ladenburg sind dabei unsere natürlichen Partner. Gute, umweltfreundliche Verbindungen in die Region – etwa durch schnelle Radwege – sind für uns deshalb von großer Bedeutung.“
Vier Jahre vor dem Start der Bundesgartenschau in Mannheim beginnt diese, ihre Strahlkraft in die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar zu entwickeln. Gerade hat sich Ladenburgs Bürgermeister Stefan Schmutz bei BUGA-Chef Michael Schnellbach über das große, grüne Zukunftsprojekt in Mannheim informiert. Eines der Top-Themen dabei: Die schnelle Radwegs-Anbindung von Ladenburg an das BUGA-Gelände und Mannheim insgesamt. Schnellbach erläutert: „Die Bundesgartenschau 2023 wird auch einen Ausblick darauf geben, wie wir alle künftig gut, gesund und mit viel Grün um uns herum leben können. Die Verbindung von Umwelt, Natur und Lebensqualität spielt eine große Rolle. Ladenburg ist in dem Bereich eine der führenden Kleinstädte in der Metropolregion und damit auch ein ganz praktisches Beispiel für die Themen, die die Bundesgartenschau 2023 ausmachen werden.“ Denn die Errungenschaften der kleinen Landesgartenschau 2005 tragen bis heute maßgeblich dazu bei, dass die Römerstadt neben ihrer spätmittelalterlichen Altstadt in der Region besonders für den hohen Freizeit- und Erholungswert ihrer Sport- und Grünanlagen bekannt ist.
„Baden-Württemberg will in den nächsten Wochen über den Radschnellweg Rhein-Neckar entscheiden, insbesondere welche Wegführung dieser in unserem Landesteil nimmt und in welche Bauabschnitte dieser aufgeteilt wird“, erläutert Schnellbach. „Wir befürworten eine Wegführung rechts des Neckars. Das würde Ladenburg per Radschnellweg mit dem künftigen Bundesgartenschaugelände und damit ganz Mannheim verbinden.“ Tatsächlich soll der Radschnellweg bereits in Heidelberg beginnen. Ob der gesamte Streckenabschnitt bis zum Beginn der BUGA23 allerdings fertiggestellt sein könnte, ist fraglich. Für BUGA-Chef Schnellbach und Ladenburgs Bürgermeister Schmutz scheint es deshalb schlicht sinnvoll, den Radschnellweg rechts des Neckars zu führen und mit dem Abschnitt Ladenburg-Mannheim zu beginnen.
„Für uns Ladenburger hat der Radschnellweg Rhein-Neckar eine besondere Bedeutung, denn wir sind an das öffentliche Nahverkehrsnetz nur sehr unzureichend angebunden“, erläutert Stadtoberhaupt Schmutz. „Nach Mannheim kommen wir nur über Umwege. Ein gutausgebauter Radweg kann quasi unsere fehlende Straßenbahn-Verbindung nach Mannheim und Heidelberg ausgleichen.“ Im Vergleich zu ihrer Größe mit rund 11.500 Einwohnern hat die Stadt Ladenburg eine sehr hohe Pendler-Frequenz. Rund 4.500 Menschen fahren täglich nach Ladenburg zum Arbeiten, nahezu ebenso viele Ladenburger pendeln auswärts. Ladenburg sieht sich als Fahrradstadt, schaffte es beim interkommunalen Wettbewerb „Stadtradeln“ sogar bis auf den 2. Platz in der Region. Bürgermeister Schmutz ist selbst begeisterter Radfahrer: „Das Auto lasse ich soweit wie möglich in der Garage. Man ist mit dem Rad einfach schneller und stressfreier vor Ort, auch bei offiziellen Terminen, und leistet zudem noch einen Beitrag für die Umwelt.“
Auf allen politischen Ebenen im Land hat sich Ladenburg für den Radschnellweg rechts des Neckars schon stark gemacht. Kommenden Samstag [23.03.2019] ist Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (MdL Grüne) in Ladenburg, um den ersten Spatenstich für die Umgehungsstraße L597 mit Neckarbrücke vorzunehmen. Bürgermeister Schmutz: „Vielleicht hat er da ja schon die Zusage für ,unseren‘ Radwegabschnitt dabei. Das wäre ein sehr schönes Geschenk.“ Und wenn nicht, „dann unterstützen wir Ladenburgs Anliegen“, ergänzt Schnellbach.
Die Bundesgartenschau 2023 in Mannheim
Die Bundesgartenschau in Mannheim findet 180 Tage lang von April bis Oktober 2023 auf dem ehemaligen Spinelli-Militärgelände in Mannheims Nordosten statt. Geplant ist ein Programm mit etwa 5.000 Veranstaltungen. Für die BUGA23 wird mit 2,1 Millionen Besuchern gerechnet. Eine Seilbahn schließt den Luisenpark an, der zentraler Veranstaltungsort der Mannheimer Bundesgartenschau im Jahr 1975 war. Die BUGA23 ist sowohl Gartenbau-Ausstellung als auch städtebauliches Projekt mit Raum für neue Ideen und Teil des Grünzugs Nordost, der 220 Hektar Grünflächen bis in die Mannheimer Innenstadt miteinander verbindet. Mehr als 60 Hektar bislang versiegelte Fläche auf dem ehemaligen Kasernengelände „Spinelli-Barracks“ werden entsiegelt und zur Bundesgartenschau 2023 neu gestaltet. Es entsteht ein neues Naherholungsgebiet, das vom Käfertaler Wald über die Vogelstang-Seen, das Bundesgartenschau-Gelände „Spinelli“ und die Feudenheimer Au bis zum Luisenpark reicht. Es schafft einen klimatologisch wichtigen Frischluftkorridor zum Neckar, der das Stadtklima positiv verändern wird. Darüber hinaus werden mit einem modernen Radwegenetz gleich mehrere Stadtteile an die Innenstadt angebunden sowie vorhandene Biotopflächen behutsam integriert. Gleichzeitig wird das Gelände der Bundesgartenschau mit rund 60 Hektar eines der größten Artenschutzgebiete in der Metropolregion Rhein-Neckar. Es bietet einen Schutzraum beispielsweise für Mauereidechsen sowie verschiedene Vogel- und Wildbienenarten. Zentrales Gebäude wird die sogenannte „U-Halle“, die von der US Army für die Lagerung von Material verwendet wurde. Durch ihre Größe von 22.000 Quadratmetern bietet sie sich für Blumen-Ausstellungen, Kulturveranstaltungen, Gastronomie sowie Freizeit- und Sport-Veranstaltungen an. Veranstalter der BUGA23 ist die Bundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbH, ein Joint Venture der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft und der Stadt Mannheim. Geschäftsführer ist Michael Schnellbach. Mehr Infos im Internet unter www.buga2023.de.