Sabrina Hering ist zweifache U23-Europameisterin

V.l. Marc Poth, Sabrina Hering, Fabio Zetzmann, Kimberley Schenk und Trainer Ralf Straub

Bei den Junioren und U23 Europameisterschaften im französischen Mantes-la-Jolie haben sich die Athleten der Rheinbrüder Karlsruhe in einer hervorragenden Verfassung präsentiert.

Wenngleich der Deutsche Kanuverband (DKV) im Vorfeld betonte, dass man die EM nur als Durchgangsstation für die Weltmeisterschaften in Szeged/Ungarn (17.-20. Juli) betrachtet, freuten sich die Rheinbrüder gleich über drei Titel!

Allen voran präsentierte sich die 22-Jährige Sabrina Hering mit ihrer Dresdner Zweierpartnerin in bestechender Form. Gleich zwei U23-Europameistertitel sicherten sie sich in Frankreich. Mit über drei Sekunden Vorsprung gewannen die World-Cup-Dritten von Szeged Gold über die 1.000 Meter. Dabei mussten sie das Rennen gar nicht bis zum Ende mit voller Kraft fahren. „Ich habe mich nach dem Start schon gewundert, wo die anderen bleiben und dachte sie kommen dann am Ende aber da kam keiner mehr!“, stellte Hering nach dem 1.000 Meterrennen selbst ein bisschen verwundert über die eigenen Leistung fest.

Im 500 Meterfinale ging es dann wesentlich enger zu, nur ein Zehntel lag am Ende zwischen dem deutschen und dem russischen Boot. Mit diesen Leistungen haben Hering/Kriegerstein zehn Tagen vor der Heim- Europameisterschaften der Aktiven in Brandenburg ein Ausrufezeichen gesetzt. „Das war ein grandioser Doppelerfolg von Sabrina und Steffi und dies trotz des Krankheitsausfalls von Steffi in der Vorbereitung. Das komplette Abschneiden unserer Karlsruher Kanuten war ein super Einstand in die internationalen Titelkämpfe in diesem Jahr!“, freute sich Detlef Hofmann, Cheftrainer der Rheinbrüder, über den Erfolg seiner Leistungsträger.

Marc Poth beendet Durststrecke der Rheinbrüder

Seit 15 Jahren kehrt erstmals wieder ein „Junioren-Goldjunge“ der Rheinbrüder von einem internationalen Titelkampf zurück. 1999 waren es Arnd Goldschmidt und Michael Reil die im Viererkajak über 1.000 Meter einen Junioren WM-Titel für die „Grün-Weißen“ erzielten. Nun in Frankreich erkämpfte Poth mit seinem Mannheimer Zweierpartner Max Lemke den Junioren EM-Titel im Zweierkajak über 1.000 Meter. Wie Hering hatte das Duo aus Baden-Württemberg ebenfalls reichlich Vorsprung vor den restlichen Booten. Der Auszubildende der Stadtwerke Karlsruhe der im Vorfeld mit der Doppelbelastung bis an seine Grenzen ging, war nach der Siegerehrung absolut glücklich und versöhnt mit den zurückliegenden Strapazen: „Es ist ein grandioses Gefühl nach all dem harten Training in den letzten Wochen!“ Gerne hätte er mit seinem Vereinskamerad Fabio Zetzmann noch eine weiter Medaille im Viererkajak über 1.000 Meter nachgelegt, allerdings blieb den beiden mit ihren Partnern Frederik Iltz (Essen) und Friedrich Weise (Dresden) nur der undankbare 4. Platz. Für Zetzmann war der „Holzplatz“ um so schwerer zu verdauen nachdem er sich nach eigenen Angaben in seinem Einerkajakfinale „verzockt“ hatte und durch einen zu verhaltenen Start am Ende mit dem 5. Platz nicht mehr in die Medaillenvergabe eingreifen konnte.

Auch Juniorin Kimberley Schenk paddelte in Mantes-la-Jolie zu ihrer lang ersehnte Medaille. Die 18-Jährige Otto-Hahn-Gymnasiastin ist nun im dritten Jahr in der Junioren-Nationalmannschaft. Mit dem Bronzerang im Viererkajak über 500 Meter ging nun ihr Traum in Erfüllung. „Obwohl es kein optimales Rennen war, haben die Mädels das bestmögliche Ergebnis erzielt. Die Ungarinnen und die Rumänien wären heute auch nicht mit einem perfekten Rennen von unserem Boot zu schlagen gewesen!“, resümierte Ralf Straub, DKV- Auswahltrainer der Damen-Junioren und Trainer der Rheinbrüder.

Für Kimberley Schenk war aber neben dem Gewinn der Medaille vor allem auch das Erreichen des Einerkajakfinals über 200 Meter wichtig in dem sie am Ende den 9. Platz belegte.

Die nächste große Herausforderung der Junioren und U23 Teams steht mit der Weltmeisterschaft vom 17.-20. Juli in Szeged/Ungarn schon in Sichtweite. Nun heißt es für die Athleten nochmals konzentriert arbeiten und dann in knapp drei Wochen die Bestleistungen abrufen.