Mannheim (ots) – Am Mittwoch, 18.30 Uhr, fand das Halbfinalspiel des bvf-Rothaus-Pokals im Rhein-Neckar-Stadion Mannheim zwischen dem VfB 1950 Gartenstadt und dem Karlsruher SC statt.
Aufgrund der Rivalität der Fangemeinden des SV Waldhof Mannheim und des Karlsruher Sportclubs wurde ein größerer Polizeieinsatz rund um das Pokalspiel durchgeführt. Mehrere hunderte Polizeibeamte waren bereits vor dem Spiel im Einsatz, die Polizeikräfte aus Mannheim wurden von Beamten des Polizeipräsidiums Einsatz und der Bundespolizei unterstützt.
Gegen 16.50 Uhr suchten zwei Personengruppen zwischen den Quadraten N3 und N4 die offene Konfrontation und schlugen aufeinander ein. Hierbei wurden nach ersten Erkenntnissen auch Absperrmaterial einer dort befindlichen Baustelle von beiden Personengruppen als Wurfmaterial benutzt.
Nach Bekanntwerden der Auseinandersetzung wurden zahlreiche Einsatzkräfte zum Tatort und in den angrenzenden Bereich beordert. Die Gruppierungen hatten sich vor dem Eintreffen der Polizei bereits getrennt.
Eine Gruppe konnte im Bereich O5/ Planken von Einsatzkräften gestellt und vorläufig festgenommen werden. Es handelte sich um eine Gruppe von 40 Personen, die dem „Fanlager“ des Karlsruher SC zugeordnet werden konnten.
In dieser Gruppe befanden sich zwei Männer, die Verletzungen geltend machten. Sie wurden von Rettungskräften versorgt und zur weiteren ärztlichen Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht. Während der Festsetzung der Personen kam es zu Verkehrsbehinderungen im Bereich der Planken, zeitweise waren die Straßenbahngleise durch Einsatzfahrzeuge und Schaulustige versperrt. Der Fußgängerverkehr zwischen den Quadraten O5 und O6 war eingeschränkt. Dort wurde einen sogenannte „Bearbeitungsstraße“ aufgebaut. Hier konnten strafprozessuale Maßnahmen, wie Identitätsfeststellungen und Beweiserhebungen durchgeführt werden. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden die Personen zunächst in Gewahrsam genommen. Nachdem den Personen ein Platzverweis für den Stadtbereich Mannheim ausgesprochen wurde, wurde der Gewahrsam aufgelöst, die Abreise und der Reiseweg der Personengruppe nach Karlsruhe von Polizeikräften überwacht.
Des Weiteren konnten in Tatortnähe weitere neun Personen vorläufig festgenommen werden, die ebenfalls als Tatverdächtige der Auseinandersetzung in Frage kommen. Bei den neun Personen handelt es sich nach derzeitigem Kenntnisstand um Anhänger des SV Waldhof Mannheim. Bei den hier festgenommenen Personen wurden keine Verletzungen geltend gemacht.
Die Personen wurden nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen zunächst ebenfalls in Gewahrsam genommen und nach Erhalt eines Platzverweises wieder auf freien Fuß gesetzt.
Bei der Festnahme der Personengruppen konnte sogenannte Passivbewaffung, u.a. Zahnschützer (bekannt aus dem Boxsport), Vermummungsmaterial, Sturmhauben und Handschuhe beschlagnahmt werden.
Insgesamt waren nach derzeitigem Ermittlungsstand ca. 45 Personen aus dem „Fanlager“ des KSC und ebenso viele Personen des „Fanlagers“ des SV Waldhof Mannheim an der Auseinandersetzung beteiligt. Bislang konnten nicht alle Beteiligten ermittelt werden. Die Ermittlungen u.a. wegen Schwerem Landfriedensbruch wurden eingeleitet und dauern an.
Nach dem Vorfall meldeten sich zahlreiche Zeugen bei der Polizei.
Ansonsten kam es vor dem Pokalhalbfinale, während des Pokalspiels und nach der Partie zu keinen weiteren Störungen.
Das Pokalspiel besuchten 2.000 interessierte Fußballfans.