Heidelberger RK holt sich fünften Titel in Folge

94. Deutsche Rugby-Meisterschaft

Auf diesen Tag hat der TV Pforzheim seit Wochen hingearbeitet – das 94. Endspiel um die Deutsche Rugby-Meisterschaft im heimischen SüdwestEnergie-Stadion. Dort empfingen die „Rhinos“ am Samstag (21. Juni) im Finale den Titelverteidiger Heidelberger RK im Kampf um den Meisterpokal. Und zum fünften Mal in Folge setzten sich die Kurpfälzer gegen ihren Finalteilgegner durch. Mit einem 43:20 (17:3)-Sieg holte sich der HRK vor 1227 Zuschauern den Titel 2014. Und dies soll nicht der letzte Erfolg im Kampf um die deutsche Rugby-Krone bleiben.

„Beim HRK setzen wir uns jede Saison das Ziel, unser Niveau stetig zu verbessern. So wird es auch nach dem fünften Titel in Folge nicht langweilig, sich immer wieder neu zu motivieren“, sagte HRK-Nationalspieler Pierre Mathurin nach dem Endspiel während der Pressekonferenz. Das ist auch nötig, denn der TV Pforzheim zeigte sich in der ersten Halbzeit lange als ebenbürtiger Gegner und glich die frühe 3:0-Führung des Heidelberger RK (Verbinder Raynor Parkinson, 8. Minute) durch Verbinder Jeremy Te Huia (18. Minute) aus. Doch kurz vor dem Seitenwechsel schlug der HRK eiskalt zu: Nummer Acht Jarrid Els (40. Minute) und Dritte-Reihe-Stürmer Jacobus Otto (40.+4. Minute) legten die ersten beiden Versuche der Partie, die Raynor Parkinson sicher verwandelte. „Die ersten zwanzig Minuten waren echt super. Dann lief nur noch wenig zusammen. Leider sind wir nach Wiederanpfiff in der zweiten Halbzeit zu spät aufgewacht“ analysiert Zweite-Reihe-Stürmer  Markus Bachofer, der verletzt in den Reihen der Gastgeber vermisst wurde.

Im zweiten Durchgang spielte der mit Nationalspielern gespickte Heidelberger RK dann seine gesamte Erfahrung aus. „Pforzheim ist eine gute Mannschaft und hat ihre spielerischen Qualitäten in der ersten Halbzeit gezeigt. Aber in der zweiten Halbzeit waren wir dann aber besonders im Sturm deutlich überlegen“, betonte HRK-Trainer Kobus Potgieter nach dem Titelgewinn. Die Folge: Bis zur 68. Minute zogen die Kurpfälzer auf 43:3 davon. Danach wechselte der Potgieter sein Personal munter durch. Die fehlende Bindung im Spiel nutzten die „Rhinos“ anschließend zur Ergebniskorrektur und stellten in der elften Minute der Nachspielzeit das Endergebnis von 20:43 her.

„Der HRK war körperlich fitter und in der Spielanlage intelligenter. Die Heidelberger haben die Bälle in den entscheidenden Situationen dorthin gespielt, wo sie hin müssen“, sagte TVP-Nationalspieler Carlos Sotera-Merz nach der Siegerehrung. Und sein Trainer John Willis pflichtete ihm bei: „Der HRK ist nur  schwer zu knacken. Zudem bestraft die Mannschaft  jeden Fehler. Von denen haben wir heute leider zu viele gemacht und in manchen Situationen unglücklich agiert.“ Am Ende musste er konstatieren, dass der alte und neue deutsche Meister noch in einer anderen Liga spielt.  

Punkte für den Heidelberger RK: Raynor Parkinson (18), Jacobus Otto, Jarrid Els (jeweils zehn), Ansgar Ruhnau (fünf)
Punkte für den TV Pforzheim: Jeremy Te Huia (fünf), Tim Kasten (fünf), Manasah Sita (zehn)

Punkte:

0:3: Raynor Parkinson, 8. Minute
3:3: Jeremy Te Huia, 18 Minute
3:10: Jarrid Els (Erhöhung Raynor Parkinson), 40. Minute
3:17: Jacobus Otto (Erhöhung Raynor Parkinson), 40.+3. Minute
3:22: Ansgar Ruhnau, 43. Minute
3:29: Raynor Parkinson (Erhöhung Parkinson), 50. Minute
3:36: Jarrid Els (Erhöhung Raynor Parkinson), 60. Minute
3:43: Jacobus Otto (Erhöhung Raynor Parkinson), 68. Minute
8:43: Manasah Sita, 74. Minute
13:43: Tim Kasten, 80.+3. Minute
20:43: Manasah Sita (Erhöhung Jeremy Te Huia), 80.+11. Minute

Gelbe Karten:

TV Pforzheim: Timo Vollenkemper, 67. Minute
Heidelberger RK: Sean Armstrong, 80.+1. Minute

TV Pforzheim:

1. Marlen Walker 
2. Mau Simeona 
3. Chris Howells 
4. Jörn Schröder 
5. Rob May
6. Tim Kasten 
7. Aidan Winter 
8. Timo Vollenkämper 
9. Mustafa Güngör (C)
10. Jeremy Te Huai 
11. Sam Harris 
12. Carlos Soteras-Merz 
13. Nick Stratford 
14. Manasah Sita 
15. David Schulz 

16. Andre Janke 
17. Klaus Mainzer 
18. Uwe Herrmann 
19. Manu Balerin 
20. Rod Glessing 
21. Marc Hittel 
22. Tobias Weber
 

Heidelberger RK:

1. Arthur  Zeiler 
2. Alexander Widiker 
3. Samy Füchsel 
4. Julio Rodriguez 
5. Ansgar Ruhnau 
6. Kehoma Brenner 
7. Jacobus Otto 
8. Jarrid Els 
9. Sean Armstrong 
10. Raynor Parkinson 
11. Hendrik van der Merwe 
12. Anjo Buckamnn 
13. Steffen Liebig 
14. Pierre Mathurin 
15. Rafael Pyrasch 

16. Alexander Biskupek 
17. Chris Kleebauer 
18. Luiz Vasquez 
19. Christian Röhrig 
20. Sydney Brenner 
21. Thorsten Wiedemann 
22. Pieter Jordaan