Speyer – „Was ist zu tun, um die Politik wieder attraktiver zu machen, insbesondere für Frauen?“ war eine der Fragen beim Speed-Dating mit Politikerinnen des Bezirksverbands Pfalz, zu dem die Gleichstellungsbeauftragte Renate Flesch nach Speyer sowie nach Pirmasens eingeladen hatte.
Zum Ende der interessanten und informativen Kurzgespräche sagte eine Besucherin:
„Ich habe etwas mitgenommen.“
So entspann sich beispielsweise eine Diskussion darüber, ob eine Frauen- beziehungsweise Männerquote sinnvoll sei; da könne man beobachten, wenn eine Frau bei der Aufstellung von Listen dabei sei, dann würden sich noch weitere melden, um mitzumachen. Es spiele bei der Kommunalwahl der Bekanntheitsgrad der Person, die gewählt werde, eine große Rolle. Gefragt wurde auch, wie viel Zeit man für die Gremienarbeit aufwenden müsse, was nicht einfach zu beantworten war, engagieren sich viele Frauen doch in mehreren Gremien. Man interessierte sich für einzelne Einrichtungen, wie das Pfalztheater in Kaiserslautern und das Biosphärenhaus in Fischbach, für das eine neue Trägerschaft unter anderem mit dem Bezirksverband Pfalz entwickelt werde. Emotional wurde es beim Thema Altersarmut, die eindeutig weiblich sei. Frauen würden zwar sehr viel arbeiten, aber oft für Gotteslohn, so die Meinung. Die Politikerinnen bedauerten, dass der Umgangston rauer geworden wäre, ja sogar mitunter respekt- und distanzloser; es werde teilweise „gleich scharf geschossen“.
In Speyer hatten sich in der Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalt (LUFA) fünf Bezirkstagsfrauen zur Verfügung gestellt: Gabriele Böhle (CDU), Ortsbürgermeisterin von Hochdorf-Assenheim, die Speyerer Bürgermeisterin Monika Kabs (CDU), die ehemalige Landtagsabgeordnete Ruth Ratter (Grüne), Ingeborg Sabin (SPD), Mitglied im Kreistag des Rhein-Pfalz-Kreises, und die Landtagsabgeordnete Christine Schneider (CDU). In seiner Begrüßung wies LUFA-Direktor Prof. Dr. Franz Wiesler hin, dass in der Einrichtung des Bezirksverbands Pfalz eine von drei Abteilungen und drei von sieben Referaten von Frauen geführt würden. Im Pirmasenser Dynamikum standen vier Politikerinnen des Bezirkstags Pfalz und zwei bürgerschaftliche Vertreterinnen des Regionalverbands Rede und Antwort: Petra Busch (SPD), das Pirmasenser Stadtratsmitglied Edeltraut Buser-Hussong (SPD), die Bundestagsabgeordnete Brigitte Freihold (Linke), Christina Rauch (CDU), Erika Watson (FDP) und das Kaiserslauterer Stadtratsmitglied Gabriele Wollenweber (FWG).