Bei den im Rahmen eines internationalen Deutschlandcups durchgeführten Baden-Württembergischen Mehrkampfmeisterschaften im schwäbischen Filderstadt-Bernhausen hat Nils Kruse sowohl im Fünfkampf als auch im Zehnkampf den Meistertitel errungen.
Dabei zeigte Nils bei teilweise recht kühlen und windigen Verhältnissen insgesamt einen sehr ausgeglichenen Wettkampf ohne größere Schwächen, bei dem aber auch die Ausreißer nach oben fehlten. So lag Nils am Ende des ersten Tages mit seinen 11,62 sec. über 100 Meter, 6,38m im Weitsprung, 13,22 mit der Kugel, 1,76m im Hochsprung sowie 51,83 sec. über 400 Meter und erreichten 3.404 Punkten in der Fünfkampfwertung knapp vorne. In arge Bedrängnis gebracht hatte ihn überraschend sein LGR-Mitstreiter Sven Gausmann, der nach fünf Disziplinen als „Freizeitzehnkämpfer“ auf erstaunliche 3.386 Zähler kam. Dabei feierte Sven gleich drei pers. Bestleistungen mit 11,62 sec. über 100 Meter, mit 5,98m im Weitsprung und mit 1,79m im Hochsprung. Die Kugel stieß er zudem mit 15,81 Metern von allen Teilnehmern am weitesten. Lediglich die etwas vernachlässigte Sprintausdauer mit 54,56 sec. für die 400 Meter gab dann den Ausschlag zugunsten von Nils. Die beiden feierten folgerichtig zusammen mit Stefan Kohler, der im 100 Meter-Sprint in 11,57 sec. eine neue PB abgeliefert hatte, danach aber teilweise unter seinen Verhältnissen blieb (Weit: 6,07m; Kugel: 11,70m; Hoch: 1,64m; 400m: 52,27 sec.), mit neuem Kreisrekord von 9.927 Punkten auch einen überlegenen Mannschaftssieg in der Fünfkampfwertung.
Der zweite Tag begann dann mit einem Schock für Stefan: schon wieder blieb er nach vielversprechendem Beginn an einer verflixten Hürde hängen und konnte erst nach einem Sturz sein Rennen fortsetzen, sodass er viele Punkte einbüßte. Trotz dieses ärgerlichen Rückschlags brachte Stefan seinen Zehnkampf schließlich mit durchaus ansprechenden Leistungen zu Ende (5.634 Punkte) und trug so zum guten Mannschaftsergebnis bei. Nils gelang nach 15,45 sec. über die 110 Meter Hürden, 37,55m mit dem Diskus und 3,90m im Stabhochsprung mit 55,05m im Speerwurf doch noch eine pers. Bestleistung und Tagesbestweite seiner Altersklasse. Im abschließenden 1.500 Meter-Lauf holte er sich in 4:36,19 min. als Tagesschnellster über diese Strecke und einer Gesamtpunktzahl von 6.773 Zählern den Titel, der ihm schon vorher nicht mehr zu nehmen war. Sven, der trotz PB über die Hürden (16,13 sec.) sowie soliden 41,78m mit dem Diskus nach dem ungeliebten Stabhochsprung (PB mit 3,00 Metern) auf Rang drei zurückgefallen war, büßte nach einem guten Speerwurf (53,32m) seine Medaillenchance mit einer schwachen Leistung im abschließenden 1.500m-Lauf ein. Offensichtlich war der Tank des schnellkräftigen Werfers, der mit 6.271 Punkten die Einzel-Qualifikationsnorm für die U20-DM dennoch übertraf, gegen Ende der Zehnkampftortur völlig leer.
Zu guter Letzt markierte das LGR-Trio mit 18.678 Zählern auch für die Mannschaftswertung im Zehnkampf einen neuen Kreisrekord und heimste überlegen den Landestitel ein. Bei einer konzentrierten Mannschaftsleistung sollte bei den im August stattfindenden Deutschen U20-Mehrkampfmeisterschaften in Vaterstetten eine Medaille möglich sein.
Im Siebenkampf der Frauen ging „Routinier“ Pia Gerstner an den Start und erreichte mit 4.688 Punkten ein gutes Ergebnis. In einem über beide Wettkampftage sehr ausgeglichen Wettkampf gelangen Pia mit 10,78 m im Kugelstoßen und 35,38 m im Speerwurf sogar zwei persönliche Bestleistungen. Auch über die 800 m lief sie in der Zeit von 2:22,20 min. ein starkes Rennen und musste sich im Zieleinlauf nur einer im Rahmen des Deutschlandcups startenden Schweizerin geschlagen geben.
Ergebnisse: http://www.ladv.de/ergebnis/datei/17281