Kaiserslautern – Es gibt Jahr für Jahr untrügliche Zeichen, dass es Frühling wird: Die ersten Krokusse, die ersten frischen Blätter an den Bäumen, die Rückkehr der Storche. Auch in Kaiserslautern gibt es dafür klare Merkmale.
Die Beete werden wieder bepflanzt, die Flaggen werden wieder aufgehängt. Japanischer Garten und Gartenschau öffnen wieder. Ein weiteres dieser schönen Frühlingsrituale ist das Wiederanschalten der 41 Stadtbrunnen, wozu der Beigeordnete Peter Kiefer am Dienstag am Spittelbrunnen den symbolischen Startschuss gab.
„Obwohl sie längst nicht mehr ihrer ursprünglichen Funktion dienen, also der Wasserentnahme, sind Brunnen eine Bereicherung für jedes Stadtviertel“,
lobte Kiefer die Bedeutung des variantenreichen Kaiserslauterer Brunnennetzes.
„Egal ob in einem Park oder inmitten von Häuserzeilen oder Straßen: Jeder Brunnen ist ein Kleinod, ein Kunstwerk, ein Blickfang.“
Die Stadt stelle jährlich für die Wartung, Reinigung und Instandsetzung der 41 städtischen Brunnen 54.500 Euro zur Verfügung.
„Mittel, die in meinen Augen bestens angelegt sind.“
Der Beigeordnete bedankte sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus der Verwaltung und der beauftragten Firmen, die im Winter wieder viel Zeit in die Instandhaltung der Brunnen investiert haben.
„Um unsere Brunnen in Schuss zu halten, braucht es nicht nur Geld, sondern es braucht engagierte Mitarbeiter, die sich der besonderen Bedeutung dieser Anlagen bewusst sind“,
so der Dezernent, der die Beteiligten persönlich zur Eröffnung eingeladen hatte.
Die alljährlich notwendigen Wartungs- und Reinigungsarbeiten sowie die Maler- und Pflasterarbeiten erfolgen durch den zentralen Betriebshof des Referats Gebäudewirtschaft. Die Elektroarbeiten wurden durch die Firma Bertram und Leist, die Tiefbauarbeiten durch die Firma FK Krämer ausgeführt. Größere Investitionen wurden in diesem Winter am Fackelbrunnen sowie am Brunnen am Altenhof getätigt. Bei ersterem musste die Elektroanlage überprüft werden, beim zweiten mussten drei Pumpen überholt werden.
Die Eröffnung der Brunnensaison erfolgt in jedem Jahr an einem anderen Brunnen. In diesem Jahr war der Spittelbrunnen an der Reihe, gelegen am nördlichen Ende des Stiftsplatzes an der Spittelstraße. Sein Name erinnert an die einstige Spittelmühle (= Hospitalmühle), neben der er einst stand und die im Zusammenhang mit dem Bau der Ost-West-Achse nach dem zweiten Weltkrieg abgerissen wurde. Insbesondere erinnert er an den letzten Müller der Mühle namens Andreas Müller, zugleich Erbauer des ersten Kaiserslauterer Stadttheaters. Er verstarb im Jahre 1911, eingeweiht wurde der Brunnen am 23. Mai 1912. Geschaffen wurde der Brunnen vom Kaiserslauterer Künstler Gustav Adolf Bernd