Jan Lukas Becker hat bei den Deutschen Meisterschaften der U23 in Wesel mit einem taktisch klugen Rennen über 3.000 Meter Hindernis den Bronzerang erlaufen. Nachdem er den Rangeleien der Anfangsphase aus dem Weg gegangen war hatte sich der von Thomas Schmidt trainierte LGR-Athlet drei Runden vor Schluss aus dem Mittelfeld gelöst und war mit einem schnellen Schlusskilometer sogar fast noch zu Silber gelaufen. Seine 8:55,98 min. bedeuten die Erfüllung der DM-Norm bei den Männern sowie einen neuen Kreisrekord der MU23!
Im selben Rennen wurde Frederik Unewisse in pers. Bestleistung von 9:09,12 min. Siebter, schrammte dabei aber an der Männer-DM-Norm knapp vorbei. Mit seinem sehr unrhythmischen Rennen konnte Fredi am Ende nicht ganz zufrieden sein. „Seine Form ist eigentlich besser als das Ergebnis“, kommentierte Lauftrainer Günter Scheefer denn auch das Ergebnis.
Jannik Arbogast belegte in einem extrem stark besetzten Feld über 5.000 Meter in 14:19,60 min. einen sehr guten, wenn auch undankbaren vierten Platz. In einem von vielen Attacken und Tempowechseln geprägten Lauf fehlten Jannik am Ende nur drei Zehntelsekunden zur Bronzemedaille.
Melina Tränkle lief ihren 5.000 Meter-Lauf mit Sehnenschmerzen im Fuß tapfer zu Ende und belegte in 17:24,54 min. einen für sie enttäuschenden 11. Rang.
Einen starken siebten Platz nach zwei couragierten Rennen über 800 Meter belegte der noch der U20 angehörende Christoph Kessler in 1:53,26 min. (VL: 1:52,39 min.). Holger Körner komplettierte als toller Achter in 1:53,55 min. (VL: 1:52,99 min.) das hervorragende Abschneiden der LGR, für die somit gleich zwei Athleten im 800 Meter-Finale standen!
Abschließend war die 3x1000m Staffel mit Holger Körner, Jannik Arbogast und Christoph Kessler nach jeweils zwei 800m-Läufen bzw. einem sehr harten 5.000er „völlig blau“ und belegte in 7:46,01 min. Platz 11, was man allerdings „nach dem super Wochenende mit einem Lächeln und Augenzwinkern quittieren darf“, wie Coach Scheefer das Auftreten seiner Schützlinge lobte.
Springer und Sprinter
Begonnen hatte die Titelkämpfe in Wesel für Weitspringer Anton Epp mit einem Schock – die am Vortag noch akzeptierte Nachmeldung für die Weitsprungkonkurrenz wurde vom Veranstalter zurückgezogen. So machte die durch Yannick Hornung verstärkte 4 x 100m (Weitspringer)-Staffel den sportlichen Anfang und entsprechend motiviert gingen Kevin Nwaoha, Yannick Hornung, Sebastian Unger und Anton Epp als Schlussläufer ans Werk. Mit 42,78 sec. lief das Quartett eine neue Saisonbestleistung und verpasste das Finale am Ende als 9. nur um einen Platz.
Das Pech als Neunte nicht in den Endlauf einzuziehen traf leider auch die noch der U20 angehörende Kurzsprinterin Sarah Gedemer. Das junge Sprinttalent war mit der 26.-besten Meldeleistung angereist und verpasste in 12,04 sec. nach einem technisch tollen Lauf bei leider absoluter Windstille das Finale nur um eine Hundertstelsekunde. Mit dieser Zeit konnte Sarah ihre in Weinheim aufgestellte Bestleistung von 12,03 sec. eindrucksvoll bestätigen. „Die Schallmauer von 12 Sekunden dürfte in dieser Form bald geknackt werden“, lobte Trainer Udo Metzler den gelungenen Auftritt seiner Athletin.
Kevin Nwaoha, gerade der U20 entwachsen, musste nach der nicht akzeptierten Nachmeldung von Anton Epp schließlich die Fahne der Weitspringer alleine tragen. Mit einem guten Sprung im ersten Durchgang auf 7,13m schien das Ziel Finale greifbar zu sein – nach einem ungültigen und einem deutlich vor dem Brett abgesprungenen dritten Versuch musste Kevin dann aber mit Platz 10 Vorlieb nehmen.
Insgesamt zeigte sich Coach Udo Metzler mit seiner jungen Truppe aber „sehr zufrieden“, sind doch bis auf Sebastian Unger alle seine Schützlinge auch noch in 2015 und teilweise in 2016 in der Altersklasse der U23 startberechtigt.