Bonn – Jubiläum der „SEEWA / Schnell-Einsatz-Einheit Wasser Ausland“, des THW: Heute vor 15 Jahren stellte die damalige Staatssekretärin des Bundesinnenministeriums, Ute Vogt, die SEEWA in Dienst. Seitdem haben die als „Water People“ bekannten Einsatzkräfte nach Erdbeben, Überflutungen oder Wirbelstürmen unter anderem in Nepal, auf den Philippinen, in China, Haiti oder auf dem Balkan Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser ermöglicht.
„Wie wichtig und richtig die Schaffung dieser Trinkwassereinheit war, zeigt sich aktuell beim Einsatz der SEEWA in Mosambik. Dort bereiten die Einsatzkräfte unter anderem Wasser auf und machen Brunnen wieder betriebsfähig“, sagt THW-Präsident Albrecht Broemme anlässlich des Jubiläums.
Es ist überlebenswichtig – Trinkwasser. Nach Katastrophen wie beispielsweise Zyklon „IDAI“ in Mosambik ist dieses kostbare Gut oft Mangelware. Aus diesem Grund hält das THW die SEEWA vor. Sie ist innerhalb von zwölf Stunden abflugbereit und weltweit einsetzbar. Im Katastrophengebiet können die Einsatzkräfte innerhalb kürzester Zeit die Wasserver- und -entsorgung übernehmen. Das bedeutet, dass die Spezialisten und Spezialistinnen Trinkwasser mit mobilen Trinkwasseraufbereitungsanlagen aufbereiten und es an die betroffene Bevölkerung abgeben. Daneben analysieren sie Wasser, setzen Wasserversorgungssysteme wie Brunnen und Rohrleitungen instand, errichten Latrinen oder beraten lokale Behörden und Organisationen technisch. „In Mosambik kann die SEEWA gleich mehrere ihrer Fähigkeiten unter Beweis stellen: Erkundung, Laboranalyse, Trinkwasseraufbereitung und Brunnenrehabilitation sowie die Zusammenarbeit mit anderen EU-Einheiten“, erklärt Broemme.
In Mosambik kommt momentan das Herzstück der SEEWA zum Einsatz, die Trinkwasseraufbereitungsanlage (TWAA). Mit dieser bereiten die Einsatzkräfte bis zu 5.000 Liter Wasser in der Stunde auf und geben es an die Bevölkerung von Nhangau in der Nähe von Beira ab. Neben der TWAA führen die Einsatzkräfte jedoch noch weitere Materialien und Technik mit sich, die von verschiedenen Werkzeugsätzen über Camp- und Kommunikationsausstattung bis hin zu Laborutensilien für Wasseranalyse nach Standard der Weltgesundheitsorganisation (WHO) reicht. Verpackt ist dies alles in Leichtmetallkisten. Dies ermöglicht, dass die Ausstattung einerseits per Linienflug transportiert und andererseits jedes Teil von maximal vier Personen getragen werden kann. Ein weiterer Vorteil des modularen Aufbaus ist es, dass die Einsatzkräfte je nach Bedarf entweder das gesamte Material oder nur einzelne Komponenten mit in den Einsatz nehmen können.
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.