Langen – Im Jahr 2018 hat die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH 3,346 Millionen Flüge kontrolliert – so viele wie noch nie. Das Sicherheitsniveau ist trotz des starken Anstiegs der Flugbewegungen unverändert hoch. Mehrere Maßnahmen zur Kapazitätssteigerung sollen Verspätungen eindämmen.
Geschäftsentwicklung 2018
Im Geschäftsjahr 2018 verzeichnete die DFS trotz eines Verkehrsanstiegs um 4,2 Prozent einen leichten Rückgang der Umsatzerlöse. Die Gesamtleistung nach IFRS-Rechnungslegungsstandards lag bei 1.177,9 Millionen Euro (2017: 1.190,8 Millionen Euro). Grund dafür ist ein Rückgang der Gebühreneinnahmen, der aus einer Senkung der Gebührensätze resultiert. Insgesamt erzielte der DFS-Konzern im Jahr 2018 einen Fehlbetrag von 30,1 Millionen Euro. Neben den sinkenden Gebühreneinnahmen ist dies vor allem auf einen gestiegenen Personalaufwand zurückzuführen.
Mehr Flüge, maximale Sicherheit
2018 wurden im deutschen Luftraum insgesamt 3,346 Millionen Flüge kontrolliert. Trotz dieses Rekordaufkommens ist Fliegen in Deutschland so sicher wie eh und je. Das zeigen die Safety-Analysen der DFS, bei denen alle Abweichungen von den vorgeschriebenen Sicherheitsabständen eingehend untersucht werden. 2018 registrierte das Unternehmen 195 Fälle, bei denen die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände in der Luft nicht eingehalten wurden. An 153 davon war die Flugsicherung beteiligt – gemessen an der Gesamtzahl der Flüge sind das weniger als 0,005 Prozent. Auch auf den Start- und Landebahnen sowie Rollwegen an den Flughäfen verzeichnete die DFS 2018 gute Sicherheitswerte: Bei einer Rekordzahl von 2,3 Millionen Starts und Landungen gab es insgesamt 110 so genannte Runway Incursions. Nur bei 18 davon war die DFS beteiligt. Sowohl Staffelungsunterschreitungen als auch Runway Incursions hatten keine unmittelbare Auswirkung auf die Sicherheit. In den meisten Fällen wurden die Sicherheitsabstände nur geringfügig unterschritten.
Leichter Rückgang bei Pünktlichkeit
88,7 Prozent aller Flüge unter Kontrolle der DFS kamen 2018 ohne flugsicherungsbedingte Verspätungen ans Ziel. Im Vergleich zu den Vorjahren, in denen die Pünktlichkeitswerte über 90 Prozent lagen, ist das ein Rückgang. Hauptgrund dafür ist das bereits im fünften Jahr in Folge stark gestiegene Verkehrsaufkommen. Es liegt deutlich über den Prognosen, auf denen die EU-Regulierungsvorgaben und damit die Planungen der DFS beruhen. Flugsicherungsbedingte Verspätungen entstehen, wenn der Flugverkehr gesteuert werden muss. Dies dient auch der Sicherheit, damit Fluglotsen nicht in eine potenziell gefährliche Überlastsituation geraten.
Maßnahmen für mehr Kapazität
Um in diesem Jahr mehr Kapazität bereitstellen zu können, hat die DFS verschiedene Maßnahmen eingeleitet. So hat das Unternehmen unter anderem die Zahl der Lotsen-Auszubildenden wesentlich erhöht. In diesem Jahr beginnen 122 junge Frauen und Männer ihre Ausbildung, 2020 sollen es dann 146 Lotsen-Azubis sein. Außerdem werden Fluglotsen von Sonderaufgaben, beispielsweise für Projekte, entlastet, damit sie mehr Zeit an ihrem eigentlichen Arbeitsplatz verbringen können. In Zusammenarbeit mit der europäischen Flugsicherungsagentur Eurocontrol hat die DFS eine Initiative gestartet, durch die der Flugverkehr in Europa besser verteilt wird – Flugzeuge fliegen niedriger oder umfliegen besonders überlastete Lufträume. Dadurch wurden bereits Millionen von Verspätungsminuten verhindert. Auch das genauere Einhalten von Flugplänen soll zusätzliche Kapazität schaffen.
Täglich 420 Flüge mehr
Die DFS rechnet für das Jahr 2019 mit insgesamt 3,5 Millionen Flugbewegungen. Das entspricht einer Verkehrssteigerung von 3,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die DFS muss damit durchschnittlich 420 Flüge mehr pro Tag abarbeiten als im Jahr 2018. Das entspricht der Verkehrsmenge des Flughafens Hamburg.