Der 2. Word Cup 2014 des Internationalen Kanuverbands (ICF) wurde am Wochenende in Racice (Tschechien) ausgetragen. Aus Karlsruher Sicht waren Cathrin Dürr, Verena Hantl, Sabrina Hering und Sabine Volz auf der Regattastrecke erfolgreich vertreten.
Eine nahezu perfekte Regatta stellte es für den Cheftrainer der Rheinbrüder und Herren-Bundestrainer dar: „Die Ergebnisse meiner Herren sind, für den jetzigen Zeitpunkt, natürlich überragend aber auch mit unserer Karlsruher-Truppe bin ich natürlich sehr zufrieden. Alle haben sich in Racice mehr als teuer verkauft! Jetzt dürfen wir uns aber nicht ausruhen und zurücklehnen. Sondern müssen akribisch weiterarbeiten, um auf der Heim EM in Brandenburg sowie auf der WM in Moskau ähnlich erfolgreich abschneiden zu können.“
Ein kompletter Medaillensatz nahm, der von Hofmann mittlerweile im achten Jahr gecoachte mehrfache Weltmeister Max Hoff (Köln) mit nach Hause. Dem wichtigsten Sieg über die 1.000 Meter folgten Platz zwei über 5.000 und sogar Rang drei über 500 Meter.
Bereits im letzten Jahr gelang Hofmann mit der von ihm ausgetüftelten Neubesetzung des Zweierkajaks und dem Gewinn des WM Titels ein großer Wurf. Zur Saisonpremiere 2014 knüpfte der Deutschlandzweier mit einem Doppelerfolg sogar nahtlos an die Vorjahreserfolge an. Sowohl über 500 als über die olympischen 1.000 Meter waren Max Rendschmidt (Bonn) und Marcus Gross (Berlin) nicht zu schlagen. Selbst das Sorgenkind des letzten Jahres, der Viererkajak der Herren scheint sich zudem aus dem Schatten zu fahren. Bundestrainer Hofmann schickte zwei starke Boote an den Start und platzierte diese in einem hervorragenden Starterfeld mit Olympiasieger Australien und Weltmeister Russland auf Platz drei und vier. „Jetzt gilt es aus diesen beiden guten Kombinationen eine noch bessere für das World Cup Finale in Szeged zu formen und das wird auf diesem Niveau sicher kein Zuckerschlecken“, ist sich Hofmann der Schwere der Aufgabe bewusst.
Ebenfalls mit Edelmetall dekoriert reiste Verena Hantl aus Tschecien ab. Im Viererkajak mit Franziska Weber, Conny Waßmuth (beide Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) sicherte sich das Damen-Quartett die Silbermedaille hinter den extrem starken Polinnen aber vor den Favoritinnen aus Weißrussland. „Nach dem Vorlauf hatten wir nur noch wenig Hoffnung auf eine Medaille, weil wir hier schon echt gut gefahren sind. Von daher waren wir über Silber froh auch wenn der Abstand nach vorne groß war. Man merkt eben, dass alle Nationen ihre Vierer so stark wie möglich machen da es im nächsten Jahr schon um die Quotenplätze für Olympia geht.“, so das Resümee der Karlsruher Vize-Weltmeisterin, die im Einerkajak über 500 Meter zudem einen ordentlichen fünften Platz im B- Finale belegte.
Hervorragende A-Final-Leistungen in den Einer-Konkurrenzen zeigten auch ihre Vereinskameradinnen Cathrin Dürr im Canadier und Sabine Volz im Kajak über 200 Meter.
Volz die nach ihrem 1. World Cup noch mit ihrer Sprintleistung haderte, trumpfte in Racice bei einem noch stärker besetzen Teilnehmerfeld richtig auf, erreichte das große Ziel: A-Finale und belegte dort den 8. Platz. Entsprechend glücklich war sie nach dem Wettkampf: „Ich bin ganz zufrieden zwischen dem 5. und 8. Platz war es so knapp, da entscheiden dann halt Kleinigkeiten!“
Deutschlands schnellste „Indianerin“ schaffte beim World Cup, mit einem sehr guten Vorlauf, direkt den Sprung ins A-Finale. „Mein Finale war diesmal echt gut aber noch nicht ganz optimal, da geht immer noch was“, schmunzelte Cathrin Dürr im Anschluss an ihr Rennen, bei dem sie den 7. Platz belegte. Außerdem freut sich die 25-Jährige „Rheinschwester“, dass sie vom ICF für ein internationales Trainingslager speziell für Canadierfahrerinnen mit anschließendem Wettkampf nach Bologne-sur-Mer (Frankreich) eingeladen wurde. Davon verspricht sich Dürr weitere wichtige Erfahrungen auf dem Weg in die absolute Weltspitze. Diese konnte U23-Weltmeisterin Sabrina Hering schon in Racice sammeln. Im Zweierkajak der Damen war Hering zusammen mit Steffi Kriegerstein (Dresden) schnellstes deutsches Boot und erreichte im Finale einen guten 6. Platz mit einem hauchdünnen Rückstand zu den Plätzen vier und fünf. „Mit dem Zweier bin ich für diese Regatta absolut zufrieden. Er ist aber sicherlich noch ausbaufähig. Wir haben für den Moment aber das Beste rausgeholt“, erläuterte die sichtlich zufriedene U23 Weltmeisterin des Vorjahres.
Direkt nach dem World Cup reiste das komplette deutsche Team zurück ins Trainingslager nach Kienbaum um sich nochmals zwei Tage in Ruhe auf den letzten World Cup der Saison am kommenden Wochenende in Szeged (Ungarn) vorzubereiten.