Gießen – Seit Anfang dieses Jahres fiel ein 40-Jähriger immer wieder in Gießen durch Rohheitsdelikte auf. Meist ohne ersichtlichen Grund und mit brutaler Härte ging der 40-Jährige gegen seine Opfer vor. In der Folge blieben Knochenbrüche, Beleidigungen und Bedrohungen bei den Betroffenen zurück. Die Staatsanwaltschaft in Gießen erwirkte einen Haftbefehl gegen den Wohnsitzlosen mit russischer Staatsbürgerschaft und am Montag 15.04.2019, nahmen ihn Gießener Polizisten fest und übergaben ihn einer Untersuchungshaftanstalt.
In der Bahnhofstraße geriet er Ende Januar in Streit mit einem Verkehrsteilnehmer. Dieser wollte ihn festhalten, bis eine Polizeistreife eintreffen sollte, und musste sich übelst beleidigen lassen.
Wenige Tage später traf er abends in der Bahnhofstraße auf eine sechsköpfige Gruppe und sprach einen der Männer an, warum er “so blöd” gucken würde. Anschließend beleidigte er den Mann mehrfach und forderte ihn auf seinen “schwulen Schnautzer” abzurasieren. Dann stellte er sich vor den Pkw eines der Männer und hinderte ihn daran fortzufahren. Letztlich trat er einem Mann mit dem Fuß gegen den Kopf, so dass dieser bewusstlos am Boden liegen blieb.
Ende Februar geriet er in einem Imbiss im Asterweg in Streit mit einem Mann. Zweimal schlug der 40-Jährige ihm mit der Faust ins Gesicht und drohte ihn umzubringen, sollte er die Stadt nicht verlassen.
Drei Tage später suchte er seine von ihm getrennt lebende Ehefrau auf, obwohl ihm dies aufgrund eines Beschlusses nach dem Gewaltschutzgesetz untersagt war. In diesem Zusammenhang beleidigte er Polizisten der Polizeistation Gießen Nord und schleuderte noch am selben Abend ein Trinkglas auf einen vor der Polizeistation geparkten Funkwagen.
In der Gießener Innenstadt traf er Mitte März auf einen Mitarbeiter eines Kabelfernsehen-Anbieters, der dort Werbemittel verteilte. Diesem schlug er unvermittelt gegen den Kopf und trat ihm gegen die Beine, sodass das Opfer zu Boden fiel.
Gut drei Wochen nach diesem Vorfall hielt er sich in einem Grill in der Bahnhofstraße auf. Einem Gast, der gerade den Imbiss verlassen hatte, warf er ohne erkennbaren Grund eine Bierflasche gegen den Kopf. Zurück blieben Schnittverletzungen und Prellungen, außerdem verlor das Opfer mehrere Zähne.
Die Polizei ermittelte in der Vergangenheit in über 40 Fällen gegen den 40-Jährigen. Hauptsächlich handelte es sich um Straftaten im Bereich der einfachen und gefährlichen Körperverletzung. Im polizeilichen Auskunftssystem wird er unter anderem mit dem Hinweis “gewalttätig” geführt.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft in Gießen erließ das Amtsgericht Gießen einen Untersuchungshaftbefehl wegen Fluchtgefahr gegen den 40-Jährigen. Am Montagmorgen klickten in der Innenstadt die Handschellen. Er sitzt nun in einer Untersuchungshaftanstalt ein.