Hockenheim – Marco Werner, dreimaliger Gesamtsieger der legendären 24 Stunden von Le Mans, bringt es auf den Punkt: „Die Bosch Hockenheim Historic ist eine tolle Rennveranstaltung für alle Fans. Vom Formel Junior mit 130 PS bis hin zur Formel 1 bei Demorunden oder in der BOSS GP ist alles zu sehen – und vor allem zu hören! Da gibt es ordentlich was für die Ohren.“
Drei Tage lang, vom 26. bis 28. April 2019, versammelt sich auf dem Hockenheimring Baden-Württemberg die gesamte Bandbreite historischen Rennsports beim Saisonauftakt. Highlights in diesem Jahr sind neben den spektakulären Rennautos der BOSS-GP- und der CanAm-Serie die Toyota-F1-Boliden von Timo Glock und Ralf Schumacher aus den 2000er-Jahren, der Ferrari von Michael Schumacher von 1997 und eine ganze Handvoll Maserati-Supersportwagen – angeführt von Michael Bartels in seinem GT1-Weltmeister-Auto. Ein vielfältiges Rahmenprogramm bildet das Sahnehäubchen des Jim Clark Revivals.
Ein Dutzend verschiedener Rennserien gibt sich die Ehre. Marco Werner startet gleich in vieren davon – die unterschiedlicher nicht sein könnten: In der FIA Lurani/Formel Junior-EM, wo es vor Mini-Monopostos nur so wimmelt. In der CanAm-Serie, die für wahre PS- und Flügelmonster steht, mit einem McLaren M8F mit 8,1-Liter-Motor! Dazu in der Youngtimer Challenge im BMW M1. Überall Vollgas, versteht sich. Nur im Formel-1-Arrows von 1988 geht’s gemächlich dahin. „Es ist toll, so viele verschiedene Rennwagen fahren zu können. Ich freue mich riesig drauf“, so der 52-Jährige. Dass der Vielbeschäftigte auch bei den Autogrammstunden sein Bestes gibt, ist klar. Neben ihm beim Signieren: Timo Glock, Martin Donnelly und Harald Grohs – sowie der Grandseigneur der Bosch Hockenheim Historic, Jochen Mass.
BOSS GP, Raceclub Germany und Team FNT mit Formel-1-Boliden
Fünf Formel-1-Kracher jüngeren Datums bilden die optische und akustische Speerspitze der BOSS-GP-Serie, angeführt von Ingo Gerstl im Toro Rosso und seinem schärfsten Rivalen Phil Stratford im Benetton. Ein Rudel lärmender GP2-Renner bereichert das Starterfeld. Auch der fantastische Raceclub of Germany hat fünf Formel-1-Autos im Feld, aus Gründen des Werterhalts gehen die Teilnehmer freilich behutsam mit ihren Kronjuwelen um. Wie im Vorjahr bringt der renommierte Schweizer Rennwagensammler Jo Vonlanthen als besonderes Schmuckstück Michael Schumachers Ferrari aus dem Jahr 1997 nach Hockenheim. Ein Hingucker ist sicher auch das älteste Fahrzeug im Raceclub-Feld, ein Lagonda aus dem Jahr 1948. Mit den aktuellsten Exemplaren der Königsklasse verwöhnt das Team FNT die Zuschauer: dem Toyota TF 105 mit Zehnzylinder-Triebwerk, den Ralf Schumacher 2005 in Japan sogar zur Pole-Position fuhr, sowie den Toyota TF 108 von Timo Glock von 2008, der etwa 900 PS aus einem sonoren V8-Sauger zieht. Der DTM-Star wird „sein“ Auto an allen drei Veranstaltungstagen selbst um den Grand-Prix-Kurs steuern.
CanAm mit Gentle Drivers Trophy, Formel 2 u. a. im Boom
CanAm-Fans aufgepasst: Die PS- und Flügelmonster haben sich für Hockenheim mit der „FHR – A Gentle Drivers Trophy“ zusammengetan. So ergibt sich ein formidables Starterfeld, etwa mit zwei bärenstarken McLaren, mit Lolas, Porsches sowie je einem Chevron, Reynard und De Tomaso. Markenvielfalt ist bei der „FHR – 100 Meilen Trophy“ Trumpf, in der Namen wie Jaguar, Lotus, Ford, BMW, Porsche oder Mercedes-Benz für Glanz sorgen.
Mit vollen Starterfeldern warten einige Serien auf, dazu zählt die Historische Formel 2, die auf schöne und schreckliche Weise mit Hockenheim verquickt ist. Im Badischen feierte die F1-Nachwuchsklasse ihre Hoch-Zeit, aber hier war es auch, wo Jim Clark am 7. April 1968 bei einem F2-Rennen tödlich verunglückte. Auch der Lotus Cup Europe mit seinem bunt gemischten Starterfeld verschiedener Modelle boomt – und ist eine Hommage an Jim Clark. Eng verbunden mit Lotus, hat das schottische Fahrgenie die Marke mit jener Magie versehen, die sie seither umgibt.
Formelflitzer der unterschiedlichsten Nachwuchskategorien (Formel 3, Formel Ford, Renault, VAU) und beinharte Zweikämpfe lassen den Funken bei den Rennen der „Historic Racecar Association“ auf die Tribünen überspringen. Zur Sache geht es auch im riesigen Starterfeld der FIA Lurani Trophy/Formel Junior-EM. Kleine Autos, spitze Ellbogen! Ganz anders die Philosophie der „Youngtimer Touring Car Challenge“ mit ihren etwa 40 Teilnehmern: purer Fahrspaß, bloß keine Selbstüberschätzung! Die Startaufstellung der „Triumph Competition & British HTGT“ sollte man in Ruhe angucken, wenn man etwas für die Schönheit britischer Autobaukunst übrig hat, für die Triumph-Palette sowie Modelle der Marken Austin Healey, Jaguar, MG oder Morgan. Nicht minder attraktiv sind die Fahrzeuge der „Passionata Maserati“, die der frühere DTM- und F1-Fahrer Michael Bartels organisiert. Er führt auch die Präsentationsläufe der Gruppe an – in seinem Weltmeister-Maserati MC 12 GT1, der unter seiner traumschönen Karosserie satte 630 PS verbirgt.
Bosch – Namensgeber und engagierter Veranstaltungspartner
In schöner Tradition präsentiert Bosch Classic in und vor seiner Hospitality Historisches und Zukunftsweisendes. Rennfahrer-Multitalent Mario Ketterer, stolze 69 Jahre alt und erst seit 2013 im „Ruhestand“, steht für Autogramme und Benzingespräche bereit. Drinnen präsentiert sich der Bosch-Geschäftsbereich Building Technologies, draußen werden Fahrzeuge ausgestellt, etwa die neuen Monopostos der Formula Student, ein Rallye Audi Quattro und VW T1 „Bullis“ von Bosch Classic.
Unterhaltungsangebote auf dem gesamten Gelände des Hockenheimrings
Dass es Besuchern nicht eine Minute langweilig wird, dafür sorgt nicht zuletzt das vielfältige Rahmenprogramm der Bosch Hockenheim Historic. Ob Jim-Clark-Ausstellung im Kongress-Pavillon (ein Muss!), Slotcar-Racing-Wettbewerb an gleicher Stelle, die Sonderausstellung zweier Porsche 917 zum 50. Geburtstag der Rennfahrzeuglegende, die Verleihung des Design Awards oder die Würdigung Jim Clarks am Memorial. Das Boxendach erweist sich als wahrer Fundus für Fans historischen Rennsports und dazugehöriger Utensilien, die Kleinen finden ihr Glück im Kids Club. Ein Shuttle-Bus bringt Fans zum Markenclubareal nahe der Osttribüne, wo sich ungezählte Liebhaberfahrzeuge ein Stelldichein geben.
Moderate Ticketpreise mit Schnupperangebot
Für zehn Euro kann man am Freitag mal Probegucken, je 30 Euro kostet ein Tagesticket für Samstag oder Sonntag, 45 das Wochenende, Rollstuhlfahrer und Kinder bis einschl. 14 Jahren haben freien Eintritt – Fahrerlager und freie Sitzplatzwahl inklusive. Tickets gibt’s über den Online-Ticketshop oder unter der Hotline +49(0)6205 950-222, weitere Informationen unter www.hockenheim-historic.de.