Sinsheim – Neue Bestmarken hat die TSG bereits mit dem Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen aufgestellt, doch auch im Saison-Endspurt der Allianz Frauen-Bundesliga wollen die Hoffenheimerinnen weiter punkten. Am Sonntag (14 Uhr) tritt die TSG beim MSV Duisburg an. Um dort den vierten Sieg in Folge zu feiern, bedarf es aber insbesondere in der Defensive einer Leistungssteigerung.
Chef-Trainer Jürgen Ehrmann über…
…den Gegner:
„Das Hinspiel gegen den MSV Duisburg war für die Zuschauer sehr interessant. Wir haben vor heimischer Kulisse das Spiel gemacht, aber die Gäste haben drei Mal eiskalt zugeschlagen. Ihr Plan, in der Defensive sicher zu stehen und dann bei Ballgewinnen schnell umzuschalten, ist voll aufgegangen. Deshalb gehen wir davon aus, dass die Zebras am Sonntag ähnlich auftreten werden. Mit Lisa Makas haben sie eine schnelle und clevere Spielerin für das Umschaltspiel, zudem lauert mit Dörthe Hoppius eine treffsichere Angreiferin in der Offensive. Auch Standards gehören zu den Stärken der Duisburgerinnen. Der MSV wird gegen uns den entscheidenden Sieg einfahren wollen, um den Klassenerhalt, der meiner Meinung nach sowieso so gut wie sicher ist, endgültig unter Dach und Fach zu bringen.“
…das Personal:
„Lena Lattwein war im Wochenverlauf krankheitsbedingt angeschlagen, Dóra Zeller hat weiterhin Probleme mit dem Sprunggelenk. Anne Fühner musste zuletzt aufgrund von muskulären Problemen pausieren. Neben Judith Steinert wird auch Franziska Harsch am Wochenende verletzungsbedingt definitiv noch ausfallen.“
…die sportliche Situation:
„Durch den Sieg gegen Bayer 04 Leverkusen haben wir gleich mehrere Bestmarken aufgestellt. Doch die ersten Gedanken, dass wir die verbleibenden drei Spieltage und die Trainingseinheiten nun locker angehen lassen werden, haben wir der Mannschaft direkt ausgetrieben. Ich bin viel zu ehrgeizig, um nun noch Punkte herzuschenken. Außerdem machen wir noch immens viele Fehler in unserem Spiel, unser Umschaltspiel bei Ballverlusten ist mangelhaft. Wenn wir in der Defensive weiterhin so blauäugig agieren wie gegen Leverkusen und Borussia Mönchengladbach, werden wir auf jeden Fall Probleme bekommen. Wir wollen die Zeit bis zur Sommerpause nutzen, um bereits die nächsten Schritte mit Blick auf die neue Saison zu machen. Dennoch können wir am Wochenende ohne Druck zum MSV Duisburg fahren. Wir sind uns sicher, dass es sehr schwer werden wird, dort Punkte mitzunehmen.“
Die bisherigen Duelle:
Ein spektakuläres Duell lieferten sich die TSG und der MSV Duisburg in der Hinrunde der Allianz Frauen-Bundesliga. Gegen die „Zebras“ bestimmte die Mannschaft von Chef-Trainer Jürgen Ehrmann das Spiel, vergab aber zahlreiche hochkarätige Chancen, unter anderem scheiterte Leonie Pankratz mit einem Elfmeter an MSV-Torhüterin Meike Kämper. Duisburg schlug hingegen eiskalt zu und ging drei Mal in Führung (26., 49., 68.), die Hoffenheimerinnen glichen den Rückstand durch Nicole Billa (48.), Tabea Waßmuth (64.) und Luana Bühler (90. +3) drei Mal aus. Im heimischen Dietmar-Hopp-Stadion sicherte sich die TSG so zumindest einen Punkt, in Duisburg kassierte die Ehrmann-Elf in den vergangenen beiden Spielzeiten hingegen zwei Niederlagen.
Die Form des Gegners:
Sieben Punkte holte der MSV Duisburg in den vergangenen vier Liga-Spielen und machte damit einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Vier Zähler beträgt nun der Vorsprung auf die Abstiegsränge, bei einem Sieg gegen die TSG und einer zeitgleichen Niederlage von Bayer 04 Leverkusen könnten die „Zebras“ den Klassenerhalt endgültig klarmachen. Dabei schossen die Duisburgerinnen in der Rückrunde erst fünf Tore, diese reichten aber für ein Unentschieden gegen den SC Sand und zwei knappe Siege gegen Absteiger Borussia Mönchengladbach (1:0) und Leverkusen (1:0).
Schwere Aufgabe für U20
Die U20 der TSG empfängt am Sonntag (11 Uhr) den FF USV Jena im Ensinger Stadion in St. Leon. Der Bundesliga-Absteiger kämpft noch um den direkten Wiederaufstieg, die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht will Jena nach der enttäuschenden Niederlage in Frankfurt Paroli bieten und Punkte holen.
Siegfried Becker und Lena Forscht über…
…den Gegner.
„Der FF USV Jena galt schon vor der Saison als einer der Top-Favoriten für den Aufstieg in die Bundesliga. Zunächst hatte unser nächster Gegner aber mit einer längeren Schwächephase zu kämpfen, ist nun aber wieder mitten im Kampf um die oberen Plätze. Jena hat die Vorteile einer ersten Mannschaft, ein paar Spielerinnen haben bereits Erfahrung in der Bundesliga gesammelt. Die Jenaerinnen spielen sehr robust, im Hinspiel haben sie vor allem auf eine gut organisierte Defensive gesetzt. Sie werden bei uns auf jeden Fall Punkte mitnehmen wollen, um sich die Chancen auf den Aufstieg nicht zu vermasseln.“
…das Personal.
„Lisann Kaut hat sich in Frankfurt am Sprunggelenk verletzt und fällt definitiv für das Spiel gegen den FF USV Jena aus. Auch Anna Hausdorff muss mit ihrer Knieverletzung weiterhin passen. Louisa Binley kämpft noch mit muskulären Problemen, Meryem Cal ist langsam auf dem Weg zurück ins Mannschaftstraining.“
…die sportliche Situation.
„Die Trainingswoche lief bisher gut, aber das tat sie auch vor dem Spiel gegen die U20 des 1. FFC Frankfurt, in dem wir es uns mit einer unkonzentrierten Leistung selbst schwergemacht haben. Darauf wollen wir aber nicht noch herumhacken, sondern uns auf die anstehenden Aufgaben konzentrieren. Wir wollen gegen den FF USV Jena unbedingt wieder punkten und dem starken Gegner ordentlich Paroli bieten. Wir sind nach der Partie in Frankfurt auf Wiedergutmachung aus!“
Die bisherigen Duelle:
In der Hinrunde der laufenden Saison trafen die U20 und der FF USV Jena erstmals aufeinander. Nach sechs Spieltagen ohne Niederlage musste sich die TSG im November beim Bundesliga-Absteiger mit 0:1 (0:1) geschlagen geben. Dabei tat sich die Mannschaft von Siegfried Becker und Lena Forscht insbesondere im ersten Durchgang schwer und geriet nach einem Eckball in Rückstand (21.). Trotz Leistungssteigerung nach der Pause reichte es am Ende nicht zu einem Punktgewinn. „Es war eigentlich ein klassisches 0:0-Spiel“, resümierte das U20-Trainerduo.
Die Form des Gegners:
Nach zehn Jahren in der Bundesliga brauchte der FF USV Jena als Absteiger in die 2. Liga ein wenig Anlaufzeit. Erst ab dem neunten Spieltag fingen sich die Jenaerinnen und kletterten von den Rängen im Tabellenkeller langsam nach oben. Mittlerweile belegt der FF USV Jena den sechsten Platz und sammelte nur einen Zähler weniger als die TSG. Trotz einer knappen Niederlage gegen den 1. FC Köln (0:1) am vergangenen Spieltag belegt der Bundesliga-Absteiger immer noch den zweiten der beiden Aufstiegsplätze.