Frankfurt am Main – Arme, Kranke, Pilger, ledige Schwangere, Findelkinder – um sie kümmerten sich in den wachsenden Städten des Mittelalters die Spitäler. Am Beispiel der Frankfurter Spitäler führt der Theologe und Historiker Prof. Dr. Matthias Theodor Kloft, Leiter des Diözesanmuseums Limburg und Diözesankonservator des Bistums Limburg, in die Aspekte der Krankenpflege und der Armenfürsorge im Mittelalter ein.
Das 1267 zum ersten Mal erwähnte Frankfurter Hospital zum Heiligen Geist zählt zu den ältesten noch bestehenden Spitälern in Deutschland. Das Spital versorgte außer Kranken, die nicht zu Hause gepflegt werden konnten, auch arme Pilger, es kümmerte sich um alleinstehende alte Menschen – sogenannte Pfründner –, um Seuchenopfer und um viele andere Belange. Stiftungen vermögender Bürger und Almosen bildeten die finanzielle Grundlage des Hospitals; die christliche Nächstenliebe und die Sorge der Stifter um ihr Seelenheil waren der ideelle Hintergrund der karitativen Einrichtung. Das Hospital zum Heiligen Geist war freilich nicht die einzige Einrichtung dieser Art in Frankfurt. Sie hat aber als einzige seit mehr als 750 Jahren überdauert.
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Mittwoch 8. Mai 2019, 19.00 Uhr, Haus am Dom
Mit Leib und Seele – Frankfurter Hospitäler im Mittelalter
Vortrag von Prof. Dr. Matthias Kloft (Bistum Limburg)
Eintritt frei
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung Gebet den Armen im Hospital um Gottes Willen – 750 Jahre Stiftung Hospital zum Heiligen Geist statt, die noch bis SO 30. Juni 2019 im Dommuseum sehen ist.